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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.Scott Reiss
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Sie?«
    »Einunddreißig.«
    »Seit wann halten Sie sich in den Vereinigten Staaten auf?«
    »Seit zwei Jahren.«
    Detective Salazar wirkte verwirrt. Rubens hatte den Eindruck, dass sie davon ausgegangen war, er sei erst kürzlich eingereist, um Honor Evans zu töten.
    »Wer hat Sie hierher geschickt?«
    »Niemand. Ich bin allein gekommen.«
    Der Atem des Russen verlangsamte sich etwas. Merkwürdig. Er war ein Experte für Lügendetektoren, aber er selbst verriet sich.
    Rubens korrigierte sich: »Ich bin mit einem Familienmitglied hergekommen.«
    Der Russe blickte nicht einmal auf.
    Salazar versuchte es mit einem anderen Ansatz. »Für wen arbeiten Sie, Rubens?«
    »Ich arbeite manchmal für eine Gartenbaufirma. Ich bin Arbeiter.«
    »Sie wissen, dass ich das nicht meine. Für wen haben Sie gearbeitet, als Sie John Adams Evans getötet haben?«
    »Ich habe ihn nicht getötet.«
    »Wer ist das Familienmitglied, mit dem Sie hierhergekommen sind?« »Das ist unwichtig.«
    »Sie sagten, Sie wollten alle Fragen beantworten.«
    Rubens verschränkte die Arme und blickte über ihre Schulter hinweg in den Spiegel.
    Detective Salazar sagte leise: »Mist.«
    Aber sie fuhr fort: »Wo wohnen Sie, Rubens?«
    »In Queens.«
    »Wo in Queens?«
    »Das ist unwichtig.« Mittlerweile müsste Katarina seinen Mitbewohnern mitgeteilt haben, dass er verhaftet worden war. Das Haus dürfte jetzt leer sein, aber er wollte ihnen Zeit verschaffen.
    »Wohnen Sie allein?«
    »Ich habe es Ihnen schon gesagt. Solche Fragen werde ich nicht beantworten. Ich berichte über die Morde und die Unterschlagungen, aber nicht darüber, mit wem ich zusammenlebe.«
    »Haben Sie Jack Nestor heute Abend angegriffen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Haben Sie ihn mit einer Waffe geschlagen?«
    »Ja. Mit einer Sig Sauer 9 mm. Sie hat Honor Evans gehört. Ich habe sie aus dem Nachttisch in seinem Schlafzimmer mitgenommen.«
    Salazar beugte sich vor.
    »Sie haben Evans also mit seiner eigenen Waffe erschossen?«
    »Er wurde mit einer anderen Waffe erschossen. Ihre Forensiker werden das bestätigen. Wie gesagt, ich habe Evans nichts zuleide getan. Ich wollte es. Aber ich habe ihn nicht angefasst. Ich habe mich versteckt in dem Zimmer, in dem er getötet wurde.«
    »Und wer hat ihn getötet?«
    »Das konnte ich nicht sehen. Die Schranktür war geschlossen. Aber Jack Nestor hat heute Abend mir
    gegenüber zugegeben, dass es jemand war, den er geschickt hat. Ich glaube, der Name des Mörders lautet Cizinio. Er ist Brasilianer und arbeitet für Nestor.«
    Das Gesicht des Russen blieb ausdruckslos. Aber der andere Mann beugte sich vor. Was Rubens sagte, schien ihn zu faszinieren, ob es stimmte oder nicht.
    »Sie sagten, Ihre Frau sei ermordet worden«, fuhr die Frau fort.
    »In Brasilien, vor zweieinhalb Jahren. Sehen Sie, Honor Evans hat von Nestor Bestechungsgelder angenommen, um einen gefälschten Bericht zu erstellen. Sie betrügen Ihre Regierung, die Banken und Hilfsorganisationen. Sie haben Helfer in Brasilien. Sie wollen Washington weismachen, dass sie Terroristen und Drogenhändler bekämpfen. Irgendeine hochgestellte Persönlichkeit in Washington ist ebenfalls mit von der Partie.«
    »Wahrscheinlich der Präsident«, höhnte der andere Mann im Raum.
    »Sie halten es offenbar für undenkbar, dass irgendjemand in Ihrem wundervollen Land ein Betrüger sein könnte«, fauchte Rubens.
    Salazar warf dem Mann wegen seiner Unterbrechung einen ungehaltenen Blick zu. »Haben Sie irgendwelche Beweise dafür?«
    Rubens verspürte einen stechenden Schmerz. »Es gibt eine Tonbandaufzeichnung«, erwiderte er verbittert, »aber Nestors Leute haben sie mir abgenommen.«
    »Wie praktisch«, bemerkte der Mann.
    »Nicht für mich«, entgegnete Rubens.
    »Kannten Sie Evans?«, fragte Salazar.
    »Ich bin ihm einmal begegnet. Vor zweieinhalb Jahren habe ich ihn in Rio Branco vom Flughafen abgeholt. Er sollte sich mit meinem Chef treffen – dem Gouverneur. Aber der Gouverneur wurde ermordet. Er hatte mir vorher gesagt, falls ihm etwas zustoßen sollte, sei Honor Evans dafür verantwortlich.«
    »Haben Sie den Gouverneur getötet?«, fragte Salazar.
    Rubens blickte überrascht auf. »Wird behauptet, ich hätte ihn getötet?«
    Der Lügendetektor summte. »Haben Sie es getan?«
    »Damit hatte ich nichts zu tun. Das waren Honor Evans und Jack Nestor.«
    Der russische Detektorspezialist behielt seine Skalen im Auge.
    Aber der andere Mann schnaubte verächtlich. »Aha, da haben wir ja wieder

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