Todesspiele
treffen, die Susannah Vartanian in dem Moment, in dem Rocky den Abzug betätigte, am nächsten stand. Ich hatte fast gehofft, Agent Papadopoulos zu treffen, aber Gretchen French ist unter den Umständen noch schöner.«
»Und was ist mit dem Schuss passiert, den Rocky abgegeben hat?«
»Eine Platzpatrone. Ich wollte nicht, dass sie etwas trifft - sie war eine miserable Schützin. Aber ich wollte, dass sie glaubte, sie hätte es getan. Ich wollte, dass sie glaubt, sie würde Susannah Vartanian töten. Sie ist in dem Wissen gestorben, dass sie mir gehorcht hat.«
»Sie ist in dem Wissen gestorben, dass sie ihr Ziel verfehlt hat.«
»Umso besser. Sie hat gehorcht, aber dennoch versagt. Das hat sie verdient.«
»Also gut«, sagte Charles, und es klang widerstrebend anerkennend. »Und was hast du jetzt vor? In Bezug auf Susannah Vartanian, meine ich?«
»Ich werde mich um sie kümmern, aber nur Stück für Stück. Wenn ich mit ihr fertig bin, wird sie einsamer sein, als ich es je gewesen bin. Sie wird sich fürchten, neben einem Baumstumpf stehen zu bleiben, weil sie glaubt, er würde unter Schüssen zersplittern. Und wenn ich sie schließlich töte, dann wird sie mich anflehen, es schnell zu tun.« »Wann wirst du also wieder zuschlagen?«
Bobby dachte an den Anruf aus dem GBl, kurz bevor Charles eingetroffen war. Der Bericht war mehr als ärgerlich gewesen, aber Bobby hatte beschlossen, aus dieser Zitrone Limonade zu machen. Und Charles konnte für den Zucker sorgen.
»In etwa einer Stunde. Ich hätte gerne deinen Wagen. Den schwarzen mit dem Darcy-Nummernschild.« »Was hast du vor?«
»Ich habe vor, einer aufsässigen Angestellten eine Lektion zu erteilen. Die Krankenschwester will das GBl über mich informieren.«
»Du räumst also immer noch auf, was Rocky verbockt hat?«
Bobby mochte den missbilligenden Tonfall nicht. »Was soll das heißen?«
»Du hast ziemlich viele lose Fäden abzuschneiden, aber viele Tote auf einmal tauchen die Szenerie in gleißendes Neonlicht. Das weißt du sehr gut.«
»Ja, Macht ist Unsichtbarkeit. Aber dieser Plan hier verfolgt zwei Ziele gleichzeitig. Ich vermittle die klare Botschaft, dass es unklug ist, mir nicht zu gehorchen, und ich kann Susannah weitere Schläge versetzen. Warte ab. Und vertrau mir.«
Charles dachte einen Moment darüber nach. »Ja, in diesem Fall kannst du den Wagen haben.«
Atlanta,
Samstag, 3. Februar, 16.55 Uhr
»Luke, wach auf. Wach auf!«
Luke riss den Kopf hoch. Er war an seinem Schreibtisch eingeschlafen. »Oje«, murmelte er.
Leigh sah ihn besorgt an. »Es ist fast fünf. Das Team versammelt sich gerade im Konferenzraum.« Sie reichte ihm einen Becher mit Kaffee.
Er trank die Hälfte aus. »Danke, Leigh. Ist irgendetwas passiert, während ich geschlafen habe?« »Nein. Die Flut an telefonischen Hinweisen verebbt langsam. Bisher ist noch nichts Relevantes aufgetaucht.« »Hast du irgendwelche Treffer in Bezug auf die Bootsnummer, an die sich Daniel erinnert hat?« »Gute zweihundert. Aber ich konnte die Auswahl ein wenig eingrenzen, denn das Boot hatte ja nur Platz für fünf Mädchen.« Sie reichte ihm ein Blatt Papier. »Hier ist die Liste. Ich bin gerade fertig geworden.« »Gute Arbeit, Leigh. Ich weiß, dass du jede Menge Freizeit dafür investiert hast. Hoffentlich ist es bald vorbei.« Luke rieb sich das Gesicht. Seine Bartstoppeln kratzen an seinen Handflächen. »Ich muss mich rasieren. Vielleicht fühle ich mich dann wieder wie ein Mensch. Sag Chase, dass ich in fünf Minuten nachkomme.«
Exakt fünf Minuten später ließ er sich schwer auf den Platz zwischen Chase und Ed fallen und sah sich am Tisch um. Pete und Nancy waren da, Nate und Chloe ebenfalls. Talia Scott war von der Hütte in den Bergen zurückgekehrt, und sie und die Psychologin Mary McCrady sahen frischer aus als der Rest. »Können wir anfangen, Chase?« »Jep. Germanio sucht noch nach Helen Granville, wir hatten also nur auf Sie gewartet.«
Luke straffte den Rücken. »Wir haben die Identität von Kasey Knight bestätigt, und vielleicht haben wir eines der vermissten Mädchen identifiziert - Ashley Csorka. Ihr Vater ist auf dem Weg von Florida zu uns und bringt DNA-Proben mit.«
»Ich werde die Analyse der Urinproben von den Matratzen aus dem Bunker vorziehen«, sagte Ed. »Und sobald der Vater eintrifft, lege ich mit den Proben los. Morgen um die Zeit wissen wir mehr.« »Gut«, sagte Chase. »Was noch?«
»Daniel hat ein Stück einer
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