Todesspiele
können sie anfangen?«, fragte Luke. »Das haben sie zum Teil schon. Einer von ihnen hat Isaac Gamble aufgespürt, den Pfleger, dessen Signal am stärksten gefunkt hat, als jemand sich an Beardsleys Tropf zu schaffen gemacht hat. Gamble behauptete, in einer Bar gewesen zu sein, und Barkeeper und Überwachungsvideo bestätigen das.«
»Also hat jemand anderes versucht, Beardsley zu töten«, sagte Pete.
»Scheint so. Zwei der neuen Agents sichten die Videos vom Friedhof und versuchen herauszufinden, wer geschossen hat.«
Mary McCrady beugte sich vor. »Und warum hat er seine Waffe fallen lassen?«
»Weil er einen Fehler gemacht hat«, antwortete Ed. »Oder nicht mit der Waffe erwischt werden wollte.« Mary hob die Schultern. »Ja, vielleicht haben Sie recht. Aber wenn Sie überlegen, welch eine Planung diese Sache erfordert haben muss ... Falls Kate Davis eine Platzpatrone abgefeuert hat, musste der Schütze auf exakt den Augenblick warten, um auf Gretchen French zu schießen. Und er muss von vornherein gewusst haben, dass Kate zu schießen beabsichtigte. Das klingt einfach nicht nach einer Person, die die Waffe versehentlich fallen ließ. Ich denke, der Täter wollte, dass sie gefunden wird.« »Psychospiele«, sagte Luke. »Er spielt mit uns.« »Das glaube ich auch«, sagte Mary. »Hat Kate Davis wohl gewusst, dass ihre Pistole nur Platzpatronen enthielt?« »Keine Platzpatronen«, sagte Ed. »Nur eine einzige. In der restlichen Kammer steckte scharfe Munition.« »Das Puzzle ohne Bild«, knurrte Chase. »Sie haben recht, Mary. Wenn Kate Gretchen etwas tun wollte, bevor diese mit den Vergewaltigungen an die Öffentlichkeit getreten wäre, dann hätte es keine einzige Platzpatrone gegeben. Wenn sie sie nur hätte warnen wollen, dann hätte es nur Platzpatronen gegeben. Wenn sie auf eine ganz andere Person gezielt hat, fehlt uns leider ein Puzzleteil.« »Aber wer immer auf Kate gezielt hat, wusste genau, dass sie mit einer Waffe bei der Beerdigung auftauchen würde«, sagte Luke. »Da war jemand bestens vorbereitet.« Es klopfte an der Tür, und Leigh steckte den Kopf hinein. »Chase, da ist Germanio am Telefon. Aus Savannah. Er sagt, es sei dringend.«
Chase schaltete das Gespräch auf den Lautsprecher. »Hank, wir sind alle hier. Was gibt's Neues?« »Ich habe Helen Granville gefunden«, sagte Germanio. »Sie ist tot.«
Chase schloss die Augen. »Wie ist es passiert?« »Hat sich offenbar erhängt. Ich habe das Haus der Schwester gefunden, aber die Polizei war bereits da. Ihre Schwester hat sie an einem Dachsparren baumelnd gefunden.« »Haben Sie schon unserem Gerichtsmediziner von der Außenstelle in Savannah Bescheid gegeben?« »Ja, er ist unterwegs. Helen Granvilles Schwester sagte, sie sei gestern Abend hier angekommen und sehr verängstigt gewesen. Sie selbst musste heute arbeiten. Als sie zurückkam, war Helen tot.«
»Hat sie gesagt, dass Helen Granville lebensmüde gewirkt habe?«
»Nein, der Ausdruck war >sehr verängstigt<. Die Schwester ist ziemlich mitgenommen. Vielleicht kriege ich noch mehr aus ihr heraus, wenn sie sich etwas beruhigt hat.« »Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Chase beendete den Anruf und seufzte. »Wirklich nicht mein Tag. Okay, beenden wir unser Meeting. Wir müssen alle schlafen. Talia, was haben Sie in Ellijay gefunden?« »Die Hunde haben nichts gewittert. Aber Borenson kann natürlich in einem Wagen weggebracht worden sein.« Sie warf Luke einen Blick zu.
»An der hässlichen Bulldogge hat das Labor nichts gefunden. Willst du sie?«
»Ich?«, fragte Luke. »Warum ausgerechnet ich?« »Weil sie ansonsten im Tierheim landet. Ich würde sie ja nehmen, aber ich habe schon vier Hunde, und meine Mitbewohnerin ist der Meinung, das sei genug.« »Ich habe meinen letzten Hund Daniel gegeben«, wandte Luke ein. »Ich kann doch nicht plötzlich einen neuen aufnehmen.«
Talia zuckte mit den Schultern. »Tja, in dem Fall ... Dabei ist sie ein ganz liebes Wesen. Hoffentlich findet sie ein neues Herrchen. Ansonsten wird sie wohl irgendwann eingeschläfert.«
Niemand regte sich, bis Luke tief aufseufzte. »Okay, ich nehme den verdammten Hund.« Talia lächelte. »Ich wusste, dass auf dich Verlass ist.« »Dafür musst du aber morgen mit mir nach Poplar Bluff fahren«, sagte Luke. »Ich muss ein paar Jugendliche verhören, die vor zwei Jahren nichts zu Kasey Knights Verschwinden sagen wollten. Du kannst mit diesen Mädchen besser reden als ich.«
»Okay«, sagte Talia. »Mach
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