Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Vielleicht war es Mondschein. Das hieß, dass es eine Tür oder ein Fenster geben musste. Plötzlich erstarrte sie. Ein Auto. Sie hörte das Knirschen der Reifen auf der Auffahrt. Türen wurden zugeschlagen, leises Lachen war zu hören.
    »Wir hatten einen schönen Abend, nicht wahr, Tanner?« »Dem stimme ich zu.«
    Es war die Frau, die sich Bobby nannte, und der unheimliche Butler.
    »Jersey Jameson hätte nicht versuchen sollen, mir zu erklären, was er tun und was er lassen würde. Vielleicht hätte ich ihm die Schmerzen sonst erspart.« »Nun hast du wenigstens ein Exempel an ihm statuiert. Haben wir alle offenstehenden Probleme bereinigt?« »Ich denke ja. Und jetzt habe ich auch wirklich genug. Ich muss unbedingt schlafen.«
    Ashley hoffte inständig darauf. Die Stimmen wurden leiser, als die beiden um das Haus zur Vorderseite gingen. Gut. Also bin ich hinten. Von hier aus ist der Fluss näher. Plötzlich fiel Ashley etwas ein. Die beiden hatten nicht mit dem Wachmann gesprochen. Wo war er? Aber sie konnte nicht warten. Sie hatte solches Glück gehabt, unbemerkt und ungehört die Ziegel aus der Wand zu brechen, jetzt war es an der Zeit zu fliehen.
    Sie holte tief Luft und steckte den Kopf durch das Loch. Die Ziegelwand hatte den Raum geteilt, und auf dieser Seite befand sich ein Fenster. Schnell. Die scharfen Kanten der Ziegel schrammten ihre Haut auf, als sie ihre Schultern hindurchzwängte. Sie drehte ihren Körper und war froh über die vielen Stunden Yoga, die ihr Schwimmtrainer in das Fitnessprogramm seiner Mannschaft eingebaut hatte. Ashley war nicht nur stark und ausdauernd, sie war auch biegsam und gelenkig.
    Und abgehärtet. Dennoch tat es weh. Sie musste sich das Wimmern verbeißen, zwängte, schob und quetschte sich weiter hindurch. Ihre Haut war nun aufgeschürft und blutete.
    Egal. Wenn du dich nicht beeilst, bist du tot, da wirst du ja wohl ein paar Kratzer aushalten. Sie bewegte die Hüften hin und her, bis sie mit den Händen den Boden auf der anderen Seite berührte, presste sich weiter hindurch und blieb schließlich schwer atmend liegen. Dann sah sie sich um und wäre fast in lautes Gelächter ausgebrochen. Auf dieser Seite des Raums befand sich alles, was sie für einen Ausbruch gebraucht hätte. Auf einem Tisch sah sie eine Vielzahl an Türknäufen und Klinken, manche aus Glas, andere aus Marmor, manche noch mit den altmodischen gusseisernen Platten verbunden, die in die Tür eingefügt wurden. Sie hob einen marmornen Knauf hoch und wog ihn in der Hand. Er lag dort besser als ein Ziegelstein. Dann wählte sie aus den Werkzeugen eine Ahle mit einer gefährlich aussehenden Spitze.
    Vorsichtig zog sie an der Tür. Sie quietschte laut, und Ashley erstarrte.
    »Wer ist da?« Die schläfrige Stimme der Wache.
    Lauf. Sie schoss hinaus in die Nacht und erschrak vor der Helligkeit des Mondes. Sie war viel zu gut sichtbar. Verletzlich. Der ganze Aufwand, nur damit man sie jetzt schnappte?
    »Halt!« Dem Befehl folgte eine Gewehrfeuersalve. Der Wachmann. Er schießt auf mich. Lauf. Ihre Füße flogen über den Rasen, doch die Schritte und das Keuchen des Wachmanns kamen immer näher. Sie grunzte, als sie auf den Boden aufschlug und der Aufprall des Neunzig-Kilo-Manns ihr die Luft aus den Lungen presste. »Hab ich dich, Baby«, keuchte er. Sie roch Bier in seinem Atem. »Und jetzt krieg ich dich umsonst.« Er war betrunken. Nur deshalb hatte sie ungehört arbeiten können. Aber leider war er nicht betrunken genug. Und verdammt stark. »Und danach bring ich dich um.« Ich werde sterben. Nein. Nein! Mit einem verzweifelten Schrei befreite sie ihre Hand und rammte ihm die Ahle in die Schulter.
    Er heulte vor Schmerz auf, und sie rutschte hastig zurück. »Tanner!« Das war die Frau. Aus dem Augenwinkel sah sie den Butler mit einem Gewehr um die Ecke kommen, als der Wachmann auch schon zum nächsten Sprung ansetzte. Ashley holte aus und schlug mit dem marmornen Türknauf zu.
    Der Wachmann war einen Moment lang benommen. Und mehr brauchte Ashley nicht. Lauf. Lauf. Lauf. Schon war sie an der Baumreihe angelangt, die das Haus vom Fluss trennte. Lieber Gott, hilf mir. Die Äste und Steine stachen ihr in die Füße, rissen die Haut auf und verlangsamten ihr Tempo. Sie kommen. Sie kommen näher. Die Angst verlieh ihr neue Kraft. Sie konnte das Wasser schon sehen. Es würde eiskalt sein.
    Egal. Komm weiter. Mach dich bereit. Tief Luft holen. Es wird kalt. Jetzt. Spring.
    Sie schlug auf das kalte Wasser auf, sank

Weitere Kostenlose Bücher