Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
sofort herab. Los, los, los. Ein paar Augenblicke später brach sie wieder durch die Wasseroberfläche. Das Wasser war zu kalt, um die Luft lange anzuhalten, und sie zuckte zusammen, als ein Schuss abgefeuert wurde. Hinter ihr klatschte die Kugel aufs Wasser.
    Hinter ihr. Sie waren hinter ihr.
    Aber sie hatten kein Boot. Und ich bin bei der nächsten Olympiade dabei.
    Vorwärts. Sie befahl ihren Armen, durchs Wasser zu pflügen, mit dem Strom zu schwimmen, das Ufer hinter sich zu lassen. Es geht. Ich schaffe es. Dad, ich komme. Ich komme nach Hause.
     
Dutton,
Sonntag, 4. Februar, 4.10 Uhr
     
    Susannah erwachte, weil sich ein Paar Lippen auf ihren befand und sie nicht atmen konnte. Panisch schreckte sie zurück und riss gleichzeitig die Faust hoch. Ihre Finger berührten etwas Festes und Warmes, das nach Zedern duftete.
    »Autsch.« Luke wich zurück und rieb sich das Kinn. »Das tat weh.«
    »Mach das nicht noch mal«, sagte sie keuchend. »Ich mein's ernst.«
    Er bewegte den Unterkiefer hin und her. »Tut mir leid. Du sahst so süß aus. Da konnte ich nicht widerstehen.« »Ich bin nicht süß«, sagte sie finster, und er musste lachen.
    »Im Augenblick nicht.« Er räusperte sich und wurde wieder ernst. »Du hast geträumt und wolltest nicht aufwachen.«
    Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze. »Also hast du mich geküsst?«
    »Und damit aufgeweckt, ja. Wir sind da. Das ist Angie Delacroix' Adresse.«
    »Aber sie schläft bestimmt tief und fest.« »Dann hoffen wir, dass sie leichter zu wecken ist als du«, murmelte er und lief um das Auto herum zur Beifahrertür. »Lass mich zuerst reden. Falls ich dich brauche, lasse ich es dich wissen.«
    »Und wie? Durch ein geheimes Zeichen?«
    »Wie war's, wenn ich einfach sage >Susannah, könntest du mir bitte helfen?<«, sagte er trocken. Er drückte auf die Klingel. »Bist du bereit?«
    »Nein. Aber wir tun's trotzdem.«
    Es dauerte nicht lange, bis Angie öffnete, den Kopf voller Lockenwickler. »Was soll das? Susannah Vartanian? Was in Gottes Namen machst du mitten in der Nacht vor meiner Haustür?«
    »Entschuldigen Sie, dass wir Sie wecken müssen«, sagte Susannah. »Aber es ist wirklich dringend. Können wir hereinkommen?«
    Angie blickte von Susannah zu Luke, dann hob sie die Schultern. »Bitte schön.« Sie führte sie in ein Wohnzimmer, in dem jedes Polstermöbelstück mit einem Plastiküberzug versehen war.
    Luke setzte sich ohne Umschweife und klopfte auf das Polster neben sich. »Ich bin Special Agent Luke Papadopoulos.«
    »Das weiß ich«, sagte Angie. »Sie sind Daniels Freund.« »Miss Delacroix«, sagte er. »Wir brauchen Ihre Hilfe in einer heiklen Angelegenheit.« Angies Miene verschloss sich. »Worum geht es?« »Heute haben wir feststellen müssen, dass es noch einen Vartanian-Nachkommen gibt«, sagte Luke. »Eine Halbschwester.«
    Sie seufzte. »Ich habe mich schon immer gefragt, wann das wohl herauskommen wird. Wie haben Sie es erfahren?« »Sie wussten es also?«, fragte Susannah, und Angie lächelte bittersüß.
    »Liebes, ich weiß Dinge, die mich nichts angehen, und andere, von denen ich am liebsten nie etwas gehört hätte. Ja, ich wusste es. Es war aber auch nicht zu übersehen. Man musste sich die Kleine nur genau ansehen.« »Und wo ist sie jetzt, Miss Delacroix?«, fragte Luke, und Angie sah ihn verwirrt an.
    »Jetzt? Keine Ahnung. Sie war noch ein Baby, als ihre Eltern von hier fortzogen. Der Kontakt ist schon lange abgebrochen.«
    »Miss Delacroix«, sagte Luke. »Wer war die Mutter des Babys?«
    »Terri Styveson.«
    Susannah riss die Augen auf. »Die Frau des Priesters?«
    »Ich dachte, Wertz sei der Pastor«, wandte Luke ein.
    »Styveson war es vor Pastor Wertz«, sagte Angie.
    »Sie meinen, Mrs. Styveson hatte eine Affäre mit meinem Vater?«
    »Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es wirklich eine Affäre war. Terri war eigentlich nicht der Typ deines Vaters. Aber deine Mama war mit Simon schwanger und enorm aus dem Leim gegangen. So was liegt in den Genen.« »Und weil Mutter schwanger war, hat mein Vater einfach ...«
    »Männer haben eben ihre Bedürfnisse. Außer anscheinend Pastor Styveson. Terri war eine sehr frustrierte Frau. Ihr Mann schien hauptsächlich an Gebeten interessiert zu sein. Einmal fragte sie mich sogar, wie sie sich aufreizender für ihn geben könnte. Das hat mir den Sonntagsgottesdienst ziemlich verleidet.«
    »Kann ich mir vorstellen«, murmelte Susannah. »Also hatte sie etwas mit meinem

Weitere Kostenlose Bücher