Todesspiele
sagte Chase. »Sie haben die Mädchen gefunden.«
»Bobby ist aber immer noch auf freiem Fuß.«
Chase machte eine ungeduldige Geste. »Jeder Agent in dieser Abteilung ist auf der Suche nach dieser Frau.«
Luke spürte, wie Ärger in ihm aufwallte. »Wollen Sie mich abziehen?«
»Unsinn, entspannen Sie sich. Ich will Sie nicht von diesem Fall abziehen, aber ich will, dass Sie verlässlich bleiben. Wir haben Bobby Davis erst einmal den Wind aus den Segeln genommen. Sie muss sich wahrscheinlich neu orientieren. Also fahren Sie nach Hause, und laden Sie Ihre Batterien wieder auf. Wenn Sie wiederkommen, können Sie sie zur Strecke bringen.«
»Also gut. Sobald ich Susannah ins Krankenhaus gebracht habe, gehe ich nach Hause und lege mich aufs Ohr.«
19. Kapitel
Dutton,
Sonntag, 4. Februar, 9.00 Uhr
Bobby klappte das Telefon zu. Ihr GBI-Maulwurf hatte geglaubt, dass ihre Beziehung beendet sei, weil Bobby ein wenig an Boden verloren hatte. Aber Geheimnisse waren als Währung noch immer gültig - und nun erst recht. Sie wissen, wer ich bin. Und das bedeutete, dass sie nun umso vorsichtiger sein musste.
Sie schnaubte unwillkürlich. Kira Laneer glaubte tatsächlich zu wissen, wo sie, Bobby, sich aufhielt. Aber dass Garth mehr wusste, als Bobby geglaubt hatte, durfte nicht ignoriert werden. Ihr Mann war kein Dummkopf. Bobby hatte keineswegs die Absicht, mit Kira Laneer ein Risiko einzugehen.
Sie wählte Pauls Nummer. »Ich brauche dich.« »Ich denke nicht, Herzchen. Ich habe eben die Nachrichten gesehen. Wie mir scheint, geht's dir an den Kragen. Susannah Vartanian sah richtig süß aus, wie sie deine Ware aus dem Transporter geklaut hat.«
Heißer Zorn kochte in ihr hoch. »Halte dich bedeckt. Ich habe einen Auftrag für dich.«
Sie gab ihm Laneers Adresse durch. »Mach es schmerzlos. Immerhin habe ich es ihr zu verdanken, dass Garth die Finger von mir gelassen hat.« Bobby hasste Garth, hasste es, wenn er sie anrührte. Sie hatte ihm zwei Nachkommen geschenkt und ihre Pflicht als gute Ehefrau erfüllt. Die Jungen waren außerdem sehr passende Requisiten für ihre Identität als Vorstadthausfrau gewesen, und sie hatte sich gut um sie gekümmert. »Leg Kira Laneer um, bevor sie dem GBl sagt, was sie weiß.«
»Bobby, es reicht langsam«, sagte Paul. »Du kannst nicht einfach weitermorden.«
»Tu einfach, was ich dir sage, oder ich rufe die Polizei an und teile ihr Interessantes über dich mit.« Es war das erste Mal, dass sie ihm drohte. Das erste Mal, dass sie glaubte, es nötig zu haben.
Zitternd legte sie auf. Heute Nachmittag würden Garths Opfer mit der Presse sprechen. Susannah würde dort sein. Und ich natürlich auch. Dass das GBl die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hatte, war eine nützliche Information. Es würde schwerer werden, aber Bobby wusste mit solch einem Problem umzugehen. Susannah, es ist Zeit zu sterben.
Dutton,
Sonntag, 4. Februar, 9.03 Uhr
»Ich hab's dir gesagt«, sagte Paul zu Charles und klappte sein Handy zu. »Sie ist außer Kontrolle geraten.« Charles schenkte ihnen beiden Kaffee nach. »Sie könnte aber ihre Drohung wahrmachen, und ich möchte, dass du bleibst, wo du bist. Du nützt mir bei der Polizei am meisten.«
Paul presste die Kiefer zusammen. »Sie kann nichts sagen, wenn du sie vorher ausschaltest. Oder mir das überlässt.« Charles Brauen hoben sich. »Aber ich bin noch nicht fertig mit ihr.«
»Ich bringe Garths Geliebte nicht um.«
Charles betrachtete ihn beinahe amüsiert über den Rand seiner Tasse hinweg. »Doch, das wirst du.«
Pauls Augen blitzten. »Du weißt doch gar nicht, ob diese Frau überhaupt etwas weiß.«
»Aber es ist wahrscheinlich«, sagte Charles nachdenklich. »Irgendetwas wird Garth ihr schon erzählt haben. Aber ich entscheide, welche Informationen wann preisgegeben werden.« Seine Augen verengten sich. »Ich will Bobby auf der Pressekonferenz heute Nachmittag sehen.« »Warum?« Wenn Paul beleidigt war, klang er ganz wie der kleine Junge von damals.
»Weil Susannah Vartanian dort sein wird. Bobby wird nicht widerstehen können.«
»Deswegen wolltest du also, dass ich die Bemerkung mit der Ware im Transporter mache.«
Charles deutete mit der Gabel auf Pauls Teller. »Iss deine Eier, mein Sohn, sie werden kalt. Und dann fahr zu Kira Laneer rüber. Du kannst meinen Wagen nehmen.« Paul stach wütend in sein Frühstück. »Soll Bobby die Drecksarbeit doch selbst machen.«
»Ich will aber nicht, dass sie dort auftaucht und
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