Todesspiele
ähnlich, was bedeutet, dass du und eine andere Person denselben Vater habt.« Sie sprach jetzt so emotionslos, wie es ihr Beruf sonst erforderte. So fiel es ihr leichter. »Du hast eine Halbschwester. Eine andere Halbschwester, wenn du so willst. Garth Davis' Frau, Barbara Jean. Sie nennt sich Bobby.«
Alex' Augen weiteten sich. »Die andere Person, von der Granville sprach, bevor er starb.«
Daniels Mund öffnete und schloss sich einige Male, bevor er etwas herausbrachte. »Seid ihr sicher?« »Ja«, bestätigte Luke. »Dein Vater hatte eine Affäre mit der Frau des ehemaligen Reverend eurer Kirche. Barbara Jean war das Produkt dieser Beziehung.« »Und sie ist ... sie ist schlimm, Daniel«, sagte Susannah. »Böse. Sie hat elf Menschen getötet und den Mord an fünf Mädchen angeordnet. Sie hat auch Kate Davis erschossen.«
Daniels Atem kam flach und unregelmäßig. »Aber warum denn? Warum Kate erschießen?«
»Weißt du noch, dass wir nach einem gewissen Rocky fragten?«, sagte Luke. »Wir dachten, dass es sich um einen Mann handelt. Aber Rocky war Kate Davis. Garths Schwester hat für Granville und Bobby Davis gearbeitet.« Daniel wirkte, als könne er nicht mehr folgen. »Aber Kate kam doch zu uns. Sie hat uns gesagt, dass die Person, die die Frauen aus Dutton ermordete, Garth Briefe geschickt hatten. Dass Garth sich fürchtete, weil ein paar Jahre zuvor Jared O'Brien geredet hatte und bald darauf umgebracht worden war. Wir haben Mack O'Brien nur deswegen aufgespürt, weil sie mit uns gesprochen hat. Und sie hat nur mit uns gespielt?«
»O ja. Und das ganz geschickt, nicht wahr?«, sagte Luke trocken. »Chase und ich sind ebenfalls stinksauer.« »Du musst also unbedingt weiterhin vorsichtig sein«, sagte Susannah. »Bobby ist noch auf freiem Fuß.« »Deshalb steht also noch ein Polizist vor meiner Tür.« Daniel schloss die Augen. »Gott, das kann doch nicht wahr sein. Das ist doch ...« »Krank, ich weiß«, murmelte Susannah. Daniel fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Aber ich bin froh, dass du es mir gesagt hast. Es beantwortet viele Fragen, auch wenn mir die Antworten nicht gefallen. Und wie du schon gesagt hast: Es ist, wie es ist. Susannah, du musst in ein sicheres Haus. Unbedingt.« Sie hatte bereits darüber nachgedacht und den Gedanken verworfen. »Und für wie lange, Daniel?« Misstrauisch sah er sie an. »Bis sie gefasst worden ist.« »Und wenn es noch Wochen dauert? Oder Monate? Oder nie passiert? Durch Granville, Bobby und Simon habe ich dreizehn Jahre meines Lebens verloren. Das reicht.« »Du kannst dieses Mal dein Leben verlieren«, sagte Daniel.
»Ich werde mich schützen.«
Dass er mit ihr streiten wollte, war ihm anzusehen, aber er hielt sich zurück. »Wirst du wenigstens eine Schutzweste tragen?«
Sie hatte sich bereits dazu entschlossen. »Ja. Jetzt gehe ich noch bei Monica Cassidy vorbei, und dann lege ich mich ins Bett. Ich habe einen anstrengenden Nachmittag vor mir.«
Sie war schon an der Tür, als er sie rief. »Suze. Versprich mir, dass du nicht solch ein Risiko eingehst wie beim Rublonsky-Prozess.«
Staunend wandte sie sich um. »Woher weißt du davon?« Seine blauen Augen flackerten. »Ich kenne jeden Prozess, an dem du beteiligt warst.«
Plötzlich wurde ihr die Kehle eng. »Aber ... ich ...« »Ich habe dich verlassen, weil ich dachte, dich auf diese Art beschützen zu können. Ich konnte Dad nicht beweisen, dass er unlautere Geschäfte tätigte, und ich wollte dich nicht mit hineinziehen. Ich hatte keine Ahnung, dass du bereits mittendrin stecktest ...« Seine Stimme brach, und er musste sich erst fassen, bevor er fortfahren konnte. »Ich habe mitverfolgt, wie du deinen Abschluss als Zweitbeste deines Jahrgangs machtest. Ich wusste Bescheid, als du anfingst, im Büro der Staatsanwaltschaft zu jobben. Und ich bin über jede Entscheidung informiert, die du je bei einem Prozess getroffen hast.«
»Das wusste ich nicht«, brachte sie leise hervor. »Ich dachte, es wäre dir egal gewesen.«
»Es war mir niemals egal.« Sein Flüstern klang heiser. »Niemals. An keinem Tag meines Lebens.« Seine Augen schienen aufzuflammen, und Susannah konnte nicht wegsehen. »Also versprich es mir«, sagte er mit plötzlicher Heftigkeit. »Versprich mir, dass du nicht tust, was du damals im Rublonsky-Fall getan hast.«
Ihre Augen brannten, und sie blinzelte mehrmals. »Versprochen. Aber jetzt muss ich gehen.« »Ich passe schon auf sie auf«, hört sie Luke sagen, als sie auf dem
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