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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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durchmachen müssen.«
    »Haben wir das nicht alle?«, murmelte Susannah, die sehr still geworden war. Luke erkannte alle Anzeichen des Adrenalinabfalls und wusste, dass auch er bald die Erschöpfung spüren würde. Doch noch war er hellwach und in Alarmbereitschaft, und sein Herzschlag legte jedes Mal an Tempo zu, wenn er an das Loch in ihrem Pulli dachte, das sich nur knapp über ihrem Herzen befunden hatte. Sie trug nun ein Sweatshirt vom GBL Luke hatte ihren Pullover als Beweisstück eingetragen, genau wie die Waffe, die sie in ihrer Tasche gehabt hatte. Luke wusste, woher sie stammte, aber Leo würde dafür gesorgt haben, dass man sie nicht zu ihm zurückverfolgen konnte. Luke stand nun für ewig in Leos Schuld. »Der Kameramann hat sogar einen Grund, sich zu freuen«, sagte Ed. »Als er die Kamera fallen ließ, traf sie mit dem Objektiv nach oben auf den Boden. Er hat großartige Bilder von Bobbys Gesicht. Sie laufen schon bei CNN.« »Wir haben Marianne Woolfs Wagen gefunden. Sie selbst lag gefesselt und geknebelt im Kofferraum«, erklärte Luke. »Sie sagt, Bobby habe sie heute Morgen angerufen und gebeten, sich mit ihr zu treffen. Dann hat sie sie überwältigt und in den Kofferraum verfrachtet. Den Presseausweis hatte sie ihr natürlich vorher abgenommen.« »Woher hat Bobby die Pistole?«, fragte Pete. »Es musste doch jeder durch den Detektor gehen.« Luke und Chase tauschten einen Blick aus. Was jetzt kam, würde niemandem gefallen.
    »Die Waffe stammt aus unserer Asservatenkammer«, sagte Chase.
    Totenstille. Die Mienen der Anwesenden waren zuerst ungläubig, dann entsetzt und zum Schluss wütend. Und misstrauisch. »Und wer hat sie ausgetragen?«, fragte Pete finster. Hank Germanios Gesicht verhärtete sich, als Pete und Nancy ihm einen kurzen Blick zuwarfen. Er schwieg, und Luke hatte plötzlich echtes Mitleid mit ihm. Chloes Augen verengten sich, und sie sah erst Chase, dann Luke an. »Sie wissen es doch. Also raus mit der Sprache.« Chase musste sich sichtlich sammeln. »Das Atlanta PD hat Leighs Leiche gefunden. Sie lag zu Hause in der Badewanne. Sie ...«, er schluckte hörbar, »sie hat sich eine Pistole in den Mund gesteckt.«
    Einige Sekunden lang sagte niemand etwas. Keiner atmete.
    Das Misstrauen in ihren Gesichtern verwandelte sich in Unglauben, dann setzte der Schock ein.
    »Leigh?«, fragte Talia schließlich. »Leigh Smithson?«
    »Unsere Leigh?«, flüsterte Pete.
    Chase schluckte wieder. »Ja.«
    »Aber warum?«, fragte Nancy fassungslos. »Warum hat sie das getan?«
    »Wir wissen es nicht«, antwortete Chase. »Noch nicht. Aber wir werden es herausfinden.«
    »Es passt alles«, fuhr Luke fort. »All die Zeugen oder Verdächtigen, die getötet wurden, bevor wir sie finden konnten. Leigh war Bobbys Informantin. Durch den Einzelnachweis wissen wir, dass sie häufig die Nummer des Handys angerufen hat, das wir in Bobbys Mantel gefunden haben.«
    Talia sank auf ihren Stuhl zurück. »Aber woher wusste sie, was wir hier besprochen haben?«
    »Sie hatte eine Abhörvorrichtung im Konferenzraum versteckt«, meldete sich Ed zu Wort.
    »Ich werde Ihnen Bescheid geben, sobald wir Neues zu Leighs Motiven wissen«, sagte Chase. »Jetzt müssen wir aber herausfinden, wo Bobby ist. Wir lassen Ridgefield House, den Bunker und das Haus, das sie mit Garth bewohnt hat, überwachen.«
    »Wir haben den Computer durchsucht«, sagte Luke, »und ihre wichtigsten Kunden überprüft, aber sie scheint bei keinem untergekommen zu sein. Auch die Verwandtschaft behauptet, sie nicht gesehen zu haben.« »Was ist mit Granvilles thich?«, fragte Susannah leise. Chase seufzte müde. »Ich bezweifle seine Existenz nicht, Susannah, aber solange wir keinen Beweis haben, dass er jemandem körperlich geschadet hat...« »Aber das hat er«, unterbrach Susannah. »Monica sagt, er sei im Bunker gewesen und habe mit Granwille gesprochen. Ob dieser Kerl sie angefasst hat oder nicht, er wusste zumindest, dass sie dort war. Und das ist Mitwisserschaft oder Beihilfe zur Entführung und erfüllt den Tatbestand der Verschwörung zur Durchführung von Freiheitsberaubung.«
    »Damit hat sie recht«, sagte Chloe.
    Ja, hat sie, dachte Luke und empfand erneut Stolz und Respekt für diese Frau. Trotz allem, was sie heute erlebt und durchgemacht hatte, arbeitete ihr Verstand mit messerscharfer Präzision.
    »Im Übrigen«, fuhr Susannah fort, »könnte sich Bobby bei dieser Person verstecken.«
    Chase rieb sich die Schläfen. »Wieder

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