Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
schlucken musste, doch dies ... dies war herzzerreißender Kummer, und es tat ihr in der Seele weh. »Luke.«
    Sein nackter Rücken versteifte sich. Er richtete sich auf, bis er vor dem Punchingball stand, drehte sich aber nicht um. »Ich wollte dich nicht wecken«, sagte er hölzern.
    »Es ist fast drei Uhr morgens«, sagte sie. »Also war es nicht anders zu erwarten. Kann ich reinkommen?« Er nickte, sah sie aber immer noch nicht an. Sie strich mit den Händen über seinen Rücken und spürte, wie sich jeder Muskel anspannte. »Was ist passiert?«, fragte sie. »Nate hat angerufen.«
    »Nate vom ICAC.« Ihr Magen begann zu brennen. »Hat er Becky Snyders Geschwister gefunden?« Die kleinen Mädchen, die Monicas Freundin zu beschützen versucht hatte. »Ja. Auf einem Podcast. Pay per view. Nate hat Bilder der Kinder rausgeschickt, nachdem wir am Morgen die leere Wohnung verlassen haben.« Die Wohnung, deren Adresse Monica Cassidy sich gemerkt hatte, um ihr Versprechen Becky gegenüber halten zu können. »Einer unserer Partner in Europa hat ihn kontaktiert. Sie haben die Kinder gesehen. Nate hat sie diese Nacht auch gesehen. Online.« Er legte die Stirn an den Punchingball. »Er ist total betrunken.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Wir sehen die Kids, Susannah ... Wir wissen, dass sie irgendwo stecken und leiden, aber wir können sie nicht finden!«
    Sie schmiegte ihre Wange an seinen Rücken und schlang die Arme um ihn. Sie schwieg, um seinen Kummer nicht durch Plattitüden herunterzuspielen. »Nate«, fuhr er leise fort, »hat drei Tage lang nichts anderes gemacht, als sich Bilder und Bänder anzusehen. Ich habe ihm nichts davon abgenommen. Ich hätte ihm helfen müssen, aber ich war nicht da.«
    »Weil du Ferien auf Bali gemacht hast«, murmelte sie. »Luke, du hast Menschenleben gerettet. Zehn Mädchen, und das vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden. Du darfst dich nicht so kasteien.«
    »Ich weiß. Aber warum ist es nie gut genug?« »Weil du du bist und zu viel Anteil nimmst. Du weißt, dass du alles gegeben hast, was du konntest, weil du gar nicht in der Lage wärst, weniger zu geben. Das musst du dir immer wieder sagen.«
    Seine Hände griffen nach ihren. »Das hilft«, murmelte er. »Wirklich.«
    »Du wirst Bobby Davis festnehmen, und dann hilfst du Nate, die Mädchen zu finden. Diese Mädchen und andere, die dich um drei Uhr morgens wecken. Hat Nate Beckys Stiefvater aufgespürt?«
    »Nein, aber wir wissen jetzt, dass die Kinder einmal hier in der Stadt waren. Nate wird Bilder in den Schulen herumzeigen. Allerdings können sie inzwischen überall auf der Welt sein. Was sollte Snyder hier in Atlanta halten?« »Vielleicht gibt es da doch etwas. Vielleicht hat dieses Schwein hier Verbindungen, von denen du nichts ahnst. Woher weißt du zum Beispiel, dass er mit den Kindern hier in Atlanta war?«
    »Durch Gegenstände, die wir auf den Fotos gesehen haben. Eine Kappe der Braves, ein Tomahawk, wie man es als Werbegeschenk bekommt, solche Dinge eben.« »Nicht zurückverfolgbare Dinge, die Tausende von Menschen besitzen«, sagte sie leise an seinem Rücken. »Genau«, erwiderte er verbittert.
    »Komm zurück ins Bett«, sagte sie. »Du brauchst den Schlaf. Dann wirst du klarer denken können.« »Ich kann nicht schlafen.«
    »Dann komm trotzdem ins Bett.« Sie zupfte an ihm, bis er ihr nachkam, doch er blieb vor dem Bett stehen. Sie trug sein Hemd, und als sie auf die Matratze kletterte, öffnete es sich ein wenig und enthüllte den schwärzlichen Bluterguss, der von Bobbys Kugel stammte. Wieder kochten der Zorn und die Hilflosigkeit in ihm hoch, als er daran erinnert wurde, wie nah sie dem Tod gewesen war. Er schüttelte den Kopf. »Geh du schlafen. Ich schalte den Fernseher ein.« Er kannte sich, wusste, dass er zu rasen beginnen würde, wenn er mit ihr ins Bett ging. Sie hatte am ganzen Körper Prellungen. Ihr musste jeder Knochen, jeder Muskel im Leib weh tun.
    Und ich wäre auch noch bereit für die zweite Runde. Er schluckte, als sie sich aufs Bett kniete und nach seiner Hand griff. Sehr, sehr bereit.
    »Schließ mich nicht aus«, sagte sie leise. »Das habe ich mit dir auch nicht getan.« »Das ist nicht dasselbe.«
    Sie zog die Stirn in Falten. »Weil du jetzt auf deiner dunklen Seite bist?« Sie schob die Finger in seinen Hosenbund und zog ihn zu sich heran. »Das macht mir nichts.« Er schob sie weg, so sanft, wie er konnte. »Mir aber.« Er wandte sich zum Gehen, aber sie war blitzschnell an der

Weitere Kostenlose Bücher