Todesspiele
York kennen«, sagte Luke bedächtig. »Wohl kein Zufall.«
»Wohl kein Zufall«, bestätigte Susannah. »Sie gehörte anscheinend irgendwie zum Plan. Aber ich möchte wissen, was für ein Plan das ist, wieso sie beteiligt war und was so schiefgelaufen ist, dass sie sterben musste.« Chase nickte. »Sie haben recht. Wir müssen mehr über Miss Marcy Linton herausfinden. Talia will mit der Polizei in Arkansas sprechen, um mehr über Bobbys Vergangenheit zu erfahren. Anschließend soll sie sich nach den Lintons erkundigen.«
»Ich würde gern dabei sein«, sagte Susannah. »Bitte, Chase. Die Darcy, die ich kannte, hat behauptet, sie sei ausgerissen und habe keine Familie. Sie war meine Freundin - oder das dachte ich zumindest. Ich habe sie in New York begraben lassen.«
»Sie sind für die Beerdigungskosten aufgekommen?«, fragte Chloe.
»Na ja, sie hatte doch sonst niemanden. Aber wenn doch noch jemand von ihrer Familie existiert, dann sollte er oder sie wenigstens erfahren, was mit ihr geschehen ist. Bitte lassen Sie mich mit Talia gehen.« »Bis wir Bobby gefunden haben, gehst du nirgendwohin. Hier im Gebäude bist du wenigstens sicher«, sagte Luke. Susannah schüttelte den Kopf. »Und was, wenn sie schon untergetaucht ist? Wenn wir sie nie finden? Ich kann mich doch nicht ewig verstecken, Luke. Talia ist eine hervorragende Polizistin. In ihrer Gegenwart wird mir nichts geschehen, und ich verspreche, vorsichtig zu sein. Zuerst aber muss ich mit Garth Davis reden.«
Charlotte, North Carolina,
Montag, 5. Februar, 8.45 Uhr
Special Agent Harry Grimes verlieh dem Abschlussbericht zu der Entführung und Rettung von Eugenie Cassidy den letzten Schliff, als sein Telefon klingelte. »Harry, Steven Thatcher hier. Wir haben den Wagen von Dr. Cassidy gefunden.«
Der Vater von Genie und Monica. »Oha. Wo?« »Im Lake Gordon. Da hat gestern ein Angelwettbewerb stattgefunden, und jemand spürte den Wagen mit einem Echolot auf. Er hat es sofort gemeldet, aber der Vater wird noch immer vermisst. Der See wird bereits mit Schleppnetzen durchsucht.« »Ich komme.«
»Und wie geht's dem Mädchen?«, fragte Steven. »Genie ist unverletzt«, sagte Harry. »Körperlich zumindest. Sie steht noch unter Schock. Monica ... na ja, das ist eine ganz andere Geschichte. Ich habe heute Morgen mit ihrer Mutter gesprochen. Das Mädchen hat verdammt viel zu verarbeiten. Ich wünschte, wir hätten es irgendwie verhindern können.«
»Sie ist am Leben«, sagte Steve. »Denk vor allem immer daran. Und was hat es mit diesem >Jason< auf sich gehabt?«
»>Jason< war ein Team von zwei Frauen, einem Arzt und einem Deputy-Sheriff. Davon sind inzwischen alle tot, bis auf eine der beiden Frauen, die ältere. Genie hat die jüngere als ihre Entführerin identifiziert.« »Könnte eine dieser Personen Dr.Cassidy getötet haben?«
Harry blickte in seine Notizen. »Nein. Wenn man in Betracht zieht, wann die Nachbarn seinen Wagen davonfahren sahen, kann es keine der Frauen gewesen sein. Die jüngere war um die Mittagszeit bereits tot, sie starb in Georgia. Die ältere, die wahrscheinlich die jüngere getötet hat, befand sich am Schauplatz des Geschehens.« »Und der Deputy?«
»Ist seit Freitag tot. Auch der Arzt wurde an diesem Tag getötet.«
»Ach du Schande«, bemerkte Steven. »Ziemlich chaotischer Fall, wie mir scheint.«
»Und ich glaube, dass wir noch nicht einmal die Hälfte der Fakten auf dem Tisch haben. Ich habe mit Luke Papadopoulos in Atlanta gesprochen. Seiner Meinung nach befinden sich mindestens noch zwei Personen auf freiem Fuß - die ältere Frau und jemand anderes.« »Und was weißt du inzwischen über Genies Entführung?«
»Sie wurde in einem Nachtcafe mit dem Namen Mel's gekidnappt.«
»Wenn ich du wäre, würde ich mich dort mal umhören.«
»Habe ich schon, ein paar Stunden bevor Genie gefunden wurde. Sie sagt aber, die jüngere Frau hätte sie überwältigt, und die ist inzwischen tot.«
»Aber du hast auch gesagt, die jüngere Frau könne gar nicht in die Entführung von Genies Vater verwickelt sein, also haben wir mindestens einen weiteren Spieler. Vielleicht ist es ja derselbe, nach dem Agent Papadopoulos in Atlanta sucht. Hat das Restaurant eine Videoüberwachung?«
»Nur an der Kasse. Aber ...« Wieder sah Harry seine Notizen durch. »Auf der Straße gegenüber befindet sich ein Geldautomat. Der Winkel der Kamera könnte gerade richtig sein.«
»Na, dann los«, sagte Steven. »Hol ihn dir, mein Junge. Ich
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