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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hinab auf den Parkplatz unter ihr. »Ich habe es noch nie jemandem erzählt. Noch nie.«
    »Aber jemand weiß es.«
    »Mindestens drei Leute. Und nun Sie.« Sie wandte sich um und begegnete seinem Blick. »Die Person, die mir gefolgt ist, weiß es. Gestern Nacht habe ich herausgefunden, dass mein Chef es schon lange weiß. Zumindest einen Teil der Geschichte. Die dritte Person ist der Detective, der damals die Ermittlung leitete.« »Ermittlung in was?«
    »Darcy wurde in einem billigen Hotel in Hell's Kitchen ermordet. Ich war im Nebenzimmer.« Ihr Blick fixierte ihn, schien sich an ihn zu klammern. »Ich studierte zu der Zeit Jura an der NYU. Darcy war ungefähr ein Jahr jünger als ich. Sie arbeitete als Kellnerin im West Village. Wir lernten uns in einer Bar kennen. An dem Abend trafen wir ein paar Jungs.«
    »In Hell's Kitchen? Haben Sie das öfter gemacht?«
    Sie zögerte nur einen Sekundenbruchteil. »Es war eine One-Night-Geschichte.«
    Lügnerin.
    Sei still. Ich muss wenigstens etwas für mich behalten dürfen.
    »Aber etwas passierte«, sagte er.
    »Ich war bewusstlos. Ich glaube, der Kerl hat mir etwas in den Drink getan. Als ich aufwachte, war ich allein und ...« Hatte klebrige Oberschenkel. Er hatte kein Kondom benutzt. »Und meine Hüfte brannte höllisch.« »Das Zeichen.«
    »Ja. Ich zog mich hastig an und klopfte an die Tür nebenan, wo Darcy sein sollte. Die Tür war nicht geschlossen und schwang ... einfach auf.« Und plötzlich stand sie wieder da, auf der Schwelle, und sah es. Blut. Überall. Auf dem Spiegel, auf dem Bett, an den Wänden. »Darcy lag auf dem Boden. Nackt. Sie war tot. Sie war zu Tode geprügelt worden.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Ich bin weggelaufen. Ich lief zu einer Telefonzelle zwei Blocks weiter und rief die 911 an. Anonym.« »Warum anonym?«
    »Ich studierte Jura. Ich arbeitete bereits im Büro des Bezirksstaatsanwalts. Wenn ich in einen solchen Skandal verwickelt worden wäre ...« Sie blickte zur Seite. »Jetzt klinge ich schon wie meine Mutter. So hat sie immer mit meinem Vater geredet, wenn Simon mal wieder etwas Übles getan hat. >Arthur, es wird einen Skandal geben. Das kannst du nicht zulassen.< Und mein Vater marschierte los und bog es wieder gerade.« »Sie sind nicht wie Ihre Eltern, Susannah.« »Sie haben doch gar keine Ahnung, was ich bin«, fuhr sie ihn an, dann hielt sie plötzlich verblüfft inne. Sie hatte dasselbe zu Daniel gesagt. Wortwörtlich. Was hat dich dazu veranlasst herzukommen?, hatte er gefragt.
    Die anderen werden aussagen, war ihre Antwort gewesen. Soll ich so feige sein und mich drücken?
    Natürlich hatte er sofort abgestritten, dass sie feige war, und sie hatte ihm beinahe ins Gesicht gelacht. Du hast gar keine Ahnung, was ich bin, Daniel. Und das entsprach der Wahrheit. Sie hätte es lieber weiterhin so gehalten, aber ihre Geheimnisse schienen eins nach dem anderen ans Tageslicht zu kommen. »Was sind Sie dann?«, fragte Luke ruhig. Wenn du wüsstest. Sie wandte sich gedanklich wieder der Vergangenheit zu. »Ich war ein Feigling.« Er blinzelte. Ihr geschicktes Ablenkungsmanöver war ihm nicht entgangen. »Sie haben den Notruf gewählt. Das ist immerhin etwas.«
    »Na klar. Ich habe sogar noch einmal angerufen, und zwar den Detective, der den Fall bekommen hatte. Ich beschrieb ihm den Kerl, der Darcy in der Bar aufgelesen hatte, und gab ihm die Adresse der Bar. Er meinte, er müsse ein paar Dinge überprüfen, und ich solle in vier Stunden noch einmal anrufen. Das tat ich, und er beobachtete mich dabei.« »Sie haben von derselben Telefonzelle aus angerufen.« »Alle drei Male.« Sie lächelte gepresst. »Deswegen erwischen wir so viele Schurken, Agent Papadopoulos. Sie machen so dumme Dinge.« »Luke«, sagte er freundlich. »Ich heiße Luke.« Ihr gepresstes Lächeln verblasste. »Luke.« »Und was geschah dann?«, fragte er in demselben Tonfall.
    »Detective Reiser schnappte den Täter aufgrund meiner Hinweise. Sobald er wusste, wo er ansetzen musste, konnte er den Rest unabhängig von mir erledigen. Er musste mich nicht in die Sache hineinziehen, obwohl er es meinem Chef erzählte, aber wahrscheinlich tat er das eher, um sich selbst abzusichern. Und so waren mein Ruf und meine Karriere gerettet.«
    »Und es ist eine gute Karriere und ein guter Ruf. Warum kasteien Sie sich deshalb ständig?«
    »Weil ich ein solcher Feigling war. Ich hätte mich dem Typen, der Darcy getötet hat, damals stellen müssen.« »Und deswegen wollen Sie

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