Todesspiele
Timer sollte erst zwei Stunden später hochgehen.«
»Und? Konnte der Ermittler etwas Charakteristisches erkennen?«
Pete nickte. »Er glaubt, der Täter sei ein gewisser Clive Pepper. Er hat zwei Vorstrafen für Brandstiftung auf Bestellung. Wird auch Chili genannt.« Nancy verdrehte die Augen. »Chili Pepper? Oh, bitte.« Petes Augen blitzten auf. »Das Dreckschwein soll froh sein, wenn ich ihn nicht zuerst finde.« »Pete«, mahnte Chase. »Schalten Sie einen Gang runter.« Er warf Chloe einen Blick zu. »Können wir ihn wegen Mordes belangen?« Sie nickte knapp. »Aber sicher.« »Mord?«, fragte Germanio. »Wieso das denn? Alle außer Pete und Chloe sahen verwirrt aus. Chase seufzte. »Zach Granger ist vergangene Nacht gestorben.« Ein Raunen ging durch den Besprechungsraum. Selbst Germanio war betreten. »Er hat sich bei der Explosion den Kopf angeschlagen. Dabei muss sich ein Blutgerinnsel gebildet haben, das ... ihn getötet hat.« Nancy erbleichte. »Oh, Pete, das tut mir so leid.« Sie streckte den Arm über den Tisch aus und legte ihre Hand über seine geballte Faust. »Nicht deine Schuld, Partner«, wisperte sie.
Pete sagte nichts. Luke nahm an, dass der Hüne Angst hatte, die Beherrschung zu verlieren.
Chase räusperte sich. »Nancy. Was gab es in Mansfields Haus?«
»Vor allem Pornos«, sagte sie angewidert. »Peitschen und Ketten. Vergewaltigung. Und Kinderpornos.« Luke wappnete sich innerlich. »Ich gehe es durch.« »Das machen wir zusammen«, sagte Nate. »Wo ist das Zeug, Nancy?«
»Hauptsächlich auf seinem PC. Die Computerforensik sitzt schon dran. Außerdem haben wir ein stattliches Waffenarsenal in einem Betonbunker in seinem Keller gefunden. Waffen und Munition und Nahrungsmittel, mit denen man eine ganze Stadt einen Monat lang ernähren könnte. Ich gehe gerade seine Rechnungen und andere Unterlagen durch, aber bisher ist nichts Interessantes aufgetaucht. Höchstens das hier.« Sie griff neben ihren Stuhl und zog eine große Tüte hervor. »Das hier habe ich gefunden, kurz bevor ich kam.« »Ein Straßenatlas?«, fragte Luke.
»Richtig.« Und zwar eine große Ausgabe mit vielen Eselsohren, eindeutig häufig benutzt.
»Er hat Straßen auf den Seiten von Georgia, den beiden Carolinas, Florida und Mississippi markiert. Einhundertsechsunddreißig Strecken sind eingezeichnet«, fuhr Nancy fort. »Ich habe alle Routen aufgelistet. Keine Ahnung, wozu sie dienen, aber ich befürchte, es wird uns nicht gefallen.«
»Wir werden es herausfinden«, sagte Chase. »Gute Arbeit, Nancy. Hank?«
»Ich habe vielleicht Granvilles Frau gefunden«, sagte Germanio. »Helen Granville hat sich ein Zugticket nach Savannah gekauft.«
»Hat sie Familie dort?«, wollte Luke wissen, und Germanio schüttelte den Kopf.
»Ich habe die Nachbarn befragt, aber niemand wusste, woher ihre Familie stammt. Es heißt, sie sei eine stille Frau gewesen, sie habe nicht viel gesagt. Fast alle Leute meinten, sie wären schockiert über das, was geschehen ist, mit Ausnahme einer Frau. Sie behauptet, sie habe immer schon vermutet, Granville würde seine Frau misshandeln.« »Und wie ist sie auf die Idee gekommen?«, wollte Mary wissen.
»Bevor sie in den Ruhestand ging, war sie Anwältin und hatte oft in einer Klinik, die Rechtshilfe leistete, mit misshandelten Frauen zu tun. Sie sagt, Mrs. Granville habe zwar keine sichtbaren blauen Flecken gehabt, aber gewirkt, als müsse sie ständig welche verbergen. Sie hat sie gefragt, ob sie Hilfe brauchte, woraufhin Granvilles Frau nie wieder mit ihr gesprochen hat. Hier ist ihre Karte, wenn Sie mit ihr reden wollen.«
Mary schrieb Name und Telefonnummer auf. »Mach ich. Danke, Hank.«
Germanio warf Chloe einen vielsagenden Blick zu. »Ich habe eine Verfügung für Helen Granvilles Handyverbindungen angefordert, da der Festnetzanschluss nichts Interessantes erbracht hat. Nun, da ich eine Verfügung für Davis' Nummern habe, gehe ich der Spur von Kira Laneer nach, Davis' Geliebte. Und wenn ich eine weitere Verfügung habe, überprüfe ich die Verbindungen von Mrs. Davis' Telefon, so dass ich vielleicht herausfinden kann, wohin sie gefahren ist. Es dürfte nicht so leicht sein, mit zwei Kindern unterzutauchen. Ich bin bei Davis' Schwester Kate gewesen, aber sie hat nicht aufgemacht. Ich versuche es morgen noch einmal.«
»Fahren Sie erst nach Savannah«, sagte Chase. »Ich will Mrs. Granville hier sehen. Ed, jetzt Sie.« Ed öffnete die Kiste und holte ein rostiges Stück Metall
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