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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Hotel gegangen.« Zu dem Zeitpunkt war sie wie besessen gewesen. »Und ich habe das Datum absichtlich gewählt. Es sollte so etwas wie ein Befreiungsschlag werden. Danach sah ich es als ... als ein Omen, vielleicht als die Strafe Gottes, was auch immer. Ich hatte einen schlimmen Fehler begangen und musste dafür zahlen. Das Datum war die Botschaft. Mach endlich reinen Tisch oder so etwas. Ich weiß, es klingt dumm, wenn ich es ausspreche.«
    »Sie waren ein Opfer«, sagte Luke. »Zweimal. Sie haben nicht wie eine Staatsanwältin gedacht, sondern wie ein menschliches Wesen, das einem schrecklichen Erlebnis einen Sinn geben musste. Leider hat nicht alles einen Sinn. Manchmal passieren guten Menschen schlimme Dinge, Punkt.«
    Nur war ich kein guter Mensch. Aber sie nickte ernst. »Ich weiß.«
    Lukes Blick flackerte, und sie erkannte, dass er ihr die rasche Akzeptanz nicht abnahm. »Und der Mann, der Sie vergewaltigt hat? Können Sie den beschreiben?«
    »Natürlich. Sein Gesicht werde ich nie vergessen. Aber wie kann uns das noch helfen? Es ist ja schon sechs Jahre her. Die Spur ist längst kalt.«
    »Dennoch sollten Sie sich mit einem Zeichner unterhalten. Wer weiß, ob dieser Kerl nicht doch noch irgendwo in Ihrer Nähe ist.« Er wandte sich Al zu. »Sie ebnen mir den Weg zu Darcys Mörder?« »Michael Ellis«, murmelte Susannah. Luke zog die Stirn in Falten. »Was haben Sie gesagt?« »Michael Ellis«, wiederholte Al an ihrer Stelle. »Darcys Mörder. Wieso?«
    Luke rieb sich mit den Handflächen über die stoppeligen Wangen. »Bei Granville haben wir zwei Pässe gefunden. Beide mit seinem Foto, aber nicht mit seinem richtigen Namen. Der eine Ausweis war auf Michael Tewes ausgestellt, der andere auf Toby Ellis.«
    »Heiliger Strohsack«, murmelte Al. »Granville hat das Ganze inszeniert?«
    »Entweder mit dem Mann aus der schwarzen Limousine, oder er hat es ihm später erzählt«, bestätigte Luke. Susannah setzte sich. Sie konnte kaum noch atmen. »Also war ... alles geplant«, sagte sie tonlos und senkte den Blick. »Ich ... ich bin blauäugig in die Falle getappt. Die müssen sich totgelacht haben.«
    Luke ging vor ihr in die Hocke und nahm ihre kalten Hände in seine warmen. »Granville hat dafür bezahlt. Der andere Kerl wird auch büßen. Sagt Ihnen der Name Rocky irgendetwas?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Sollte er?«
    »Wir denken, dass Granvilles Partner so heißt oder sich so nennt.« Er drückte ihre Hände.
    Sie sah auf und begegnete seinem Blick, als ihr plötzlich ein weiterer Gedanke kam, ebenso verrückt, ebenso abwegig wie alles, was sie in den vergangenen Minuten gehört hatte. Nur leider schien abwegig nicht unmöglich zu bedeuten. »Simon hat mich beschattet. In New York.« »Was meinen Sie damit?«, fragte Luke. »Hat Daniel es Ihnen nicht erzählt?«, fragte sie, und er schüttelte den Kopf. »Als wir in Philadelphia waren, hatte die Polizei unterschiedliche Zeichnungen von Simon angefertigt. Er war inzwischen ein wahrer Meister der Verkleidung geworden, und er trat unter anderem in der Maske eines alten Mannes auf. Und als solchen habe ich ihn wiedererkannt. Denn diesen alten Mann hatte ich manchmal gesehen, wenn ich mit meinem Hund im Park spazieren ging. Es war also Simon gewesen. Er hat sich neben mir auf eine Bank gesetzt und mit mir geplaudert, und ich hatte keine Ahnung, dass es mein Bruder war.« »Aber Simon kann nicht Granvilles Partner sein«, sagte Luke. »Denn Simon ist tot.«
    »Ich weiß. Aber ...« Sie seufzte. »Ach, ich weiß nicht, was ich sagen wollte.«
    Luke drückte erneut ihre Hände. »Versuchen Sie, sich ein wenig zu entspannen, und halten Sie auf der Beerdigung die Augen offen. Ich komme mit.« Er warf Al einen Blick über die Schulter zu. »Und Sie?« »Verlassen Sie sich drauf«, sagte Al grimmig. »Gut. Wir können jedes Augenpaar gebrauchen.«
     
Ridgefield House,
Samstag, 3. Februar, 9.45 Uhr
     
    Bobby legte den Hörer auf und empfand zu gleichen Teilen Freude und Furcht. Pauls Analyse war wie üblich absolut zutreffend gewesen, und nun besaß Bobby mit nur sehr wenig Überzeugungsaufwand eine neue Informationsquelle im GBI-Team. Nur waren die Informationen recht beunruhigend. Beardsley hatte es nicht nur überlebt, sondern er hatte auch geredet, und nun wusste die Polizei von Rocky. Rocky, immer wieder Rocky. Nach allem, was sie sich gestern und heute geleistet hatte, war dies der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. »Mr. Charles ist hier«,

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