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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Nicknames.«
    Bobby blinzelte. »Wie bitte?«
    Tanner zuckte mit den Schultern. »Einmal Dieb, immer Dieb, und ich lerne stets hinzu und halte mich über die neusten technischen Errungenschaften auf dem Laufenden. Ich habe Rocky einen Trojaner geschickt, der ihre Tastenanschläge aufzeichnet. Ich kenne jeden Kontakt, den sie pflegt.«
    »Gerissener alter Mann. Ich habe dich schon immer unterschätzt.«
    »Ja, das hast du.« Aber er lächelte.
    Bobby setzte sich in Bewegung, blieb aber an der Treppe stehen und sah zu ihm zurück.
    »War ich interessanter, als ich selbst noch eine hochbezahlte Hure war?«
    »Unbedingt. Aber man kann so etwas nicht ewig machen, also passt man sich an und entwickelt sich weiter.« »Du hast recht. Sorg dafür, dass die Mädchen an die Wände gekettet sind. Wer hat heute Dienst?« »Eigentlich Jesse Hogan, aber ...« Tanner zuckte mit den Schultern.
    »Aber Beardsley hat ihn umgebracht. Nun, wer so dumm ist und sich von einem geschwächten Gefangenen angreifen lässt ... Ruf Bill an. Wenn er über die zusätzliche Arbeit jammert, versprich ihm doppeltes Gehalt.« Bobby achtete darauf, dass die Wachen stets gut bezahlt waren. »Wir müssen jemanden einstellen.« »Ich kümmere mich darum. Noch etwas?« Bobby sah sich in der Eingangshalle um. »Charles hat das Haus einen alten Kasten genannt.«
    »Und damit hat er recht. Hier ist es kalt und zugig, und keine der Gerätschaften funktioniert richtig. Es ist unmöglich, einen guten Tee zu kochen, wenn das Wasser nicht kochen will.«
    »Nun, dann suchen wir uns eben ein anderes Haus. Ich habe genug Geld. Jagen wir den Kasten in die Luft.« Tanner zog vergnügt die Brauen hoch. »Wie man hört, steht das Haus des Richters Vartanian leer.« Bobby lachte. »Sieh an. Aber jetzt hilf mir, mich anzuziehen, Tanner. Und lade meine Pistole.«
     
    Charles blickte in den Rückspiegel, als er anfuhr. Tanner hatte ihm böse Blicke zugeworfen, als er ihn hinausbegleitet hatte, aber Bobby war selbstgefällig geworden und hatte diesen Tritt in den Hintern gebraucht. Er dachte daran, wie sehr sie beide sich entwickelt hatten, seit sie sich kennengelernt hatten. Er hatte damals sofort gewusst, dass er wertvolles Rohmaterial vor sich gehabt hatte, etwas, das zu formen es wert gewesen war. Der Ballast, den Bobby mit sich herumschleppte, hatte die Aufgabe von Anfang an sehr viel einfacher gemacht. Bobby besaß den inneren Drang, das Bedürfnis und das Streben nach Dominanz. Das war zum Teil dem Mann zu verdanken, der Bobby mit eiserner Faust erzogen hatte. Und weil diese eiserne Faust einmal zu oft erhoben worden war, hatte Bobby ihn und seine Frau schon vor langer Zeit getötet. Tanner war irgendwie daran beteiligt gewesen, aber in welchem Ausmaß, hatte Charles nie herausfinden können. Er wusste allerdings, dass Tanner polizeilich gesucht worden war und Bobby dem alten Mann geholfen hatte zu entkommen. Seitdem waren die beiden unzertrennlich. Aber Tanner war alt wie das Haus. Bobby musste weiterziehen, um das Geburtsrecht einzufordern, denn der Löwenanteil an Bobbys Streben nach Macht war genetisch bedingt. Dass dem so war, musste für jeden ersichtlich sein, der genau hinsah, aber erstaunlicherweise hatte das nie jemand getan. Niemand außer mir. Charles fragte sich oft, wieso noch niemand gesehen hatte, was ihm bereits das erste Mal, als er in Bobbys blaue Augen geblickt hatte, so deutlich aufgefallen war. Es war so unveränderlich wie ein Brandzeichen. Apropos Brandzeichen. Charles musste zugeben, dass Susannah ihn überrascht hatte. Er hätte niemals gedacht, dass sie zur Polizei gehen und von Darcy Williams erzählen würde. Nein, das hatte er wirklich nicht vorausgesehen. Dennoch war er sicher, dass sie nicht mehr erzählt hatte, als nötig gewesen war. Vor sechs Jahren hatte er sie dazu gebracht, sich ihrer dunklen Seite zu stellen. Er hatte ihr gezeigt, zu welcher Tiefe der Perversion sie persönlich fähig war. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern so lange, bis sie nicht mehr vorgeben konnte, es sei nicht ihre Idee gewesen, bis sie sich selbst verabscheute für die Obsession, die sie nicht abschütteln und gegen die sie sich nicht wehren konnte.
    Und in diesem Punkt waren Bobby und Susannah so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Bobby sehnte sich nach dem Geburtsrecht, Susannah verschmähte es. Doch beide verfolgten ihr Ziel mit gleicher Gefühlstiefe. Doch Gefühle öffneten die Türen für Verwundbarkeit. Das hatte er selbst auf die harte Tour

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