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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Verschwörungen unter Beteiligung der Heilsarmee? Dieses Gefühl hatte höchstwahrscheinlich damit zu tun, dass sie aus Gründen hier war, die komplizierter waren, als sie zugeben wollte.
    Sie war so stolz darauf, dass sie sich nie etwas vormachte. Dennoch musste sie einräumen, als sie langsam mit Karen über das Eis fuhr, dass der Wunsch, etwas zu tun, was komplett dem widersprach, was Mick oder Lon für richtig erachteten, wahrscheinlich eine Rolle gespielt hatte bei ihrer Entscheidung, heute Abend hierzubleiben mit einer Frau, die sie nicht sonderlich mochte. Aber Sasha wollte sich nicht lächerlich machen und riss sich zusammen.
    Neben ihr begann Karen vor sich hinzumurmeln, und Sashas Unbehagen meldete sich erneut. Es war nicht das erste Mal, dass es so aussah, als unterhielte sich Karen mit einem unsichtbaren Dritten, aber während es ihr vorhin noch peinlich war, dabei ertappt worden zu sein, schien sie es jetzt nicht einmal zu bemerken. Es war beinahe so, als habe sie irgendwie die Bodenhaftung verloren, und war jenseits von Gut und Böse.
    »Hier ist die Stelle, über die du wahrscheinlich gestolpert bist«, sagte Sasha und wies auf eine kleine Delle im Eis. Dann markierte sie die Stelle orange, damit die Mannschaft sich morgen darum kümmern konnte. »Der Rest sieht ziemlich gut aus.« Sie testete den letzten Quadranten, sprang einen einfachen Lutz, den sie mit dem Ausgleiten zurück zu Karen beendete. »Das sollte genügen«, sagte sie. »Wollen wir gehen?«
    »Ja.« Das Lächeln, das Karens Mundwinkel umspielte, gefror. »Oh ja, gewiss. Ich würde sagen, es wird definitiv Zeit.«
    Sasha lächelte unsicher zurück. Wieso hatte sie das Gefühl, dass sie von völlig unterschiedlichen Dingen sprachen? Egal. Achselzuckend lief sie zu dem Geländer, stemmte sich hoch und schwang die Beine auf die Zuschauerseite. Sie begann, sich die Schlittschuhe aufzubinden. Mit etwas Glück waren sie in zehn Minuten zurück im Hotel, und sie konnte die unheimliche kleine Episode abhaken. Wahrscheinlich lag es an der schwachen Beleuchtung, dass sie so nervös war.
     
    Das einzige Licht des ansonsten dunklen und höhlenartigen Stadions kam von den Scheinwerfern über dem Eis. Am Rand, wo sie sich aufhielten, war es dunkel, und bis auf eine schwache Glühbirne am Ende des Korridors, nah des Ausgangs, waren die hinteren Flure und Kulissen in Dunkelheit getaucht. Sasha wischte ihre Kufen ab, spannte die Schlittschuhschoner darüber und verstaute die Schuhe in ihrem Koffer; dann zog sie dicke Socken und ihre molligen Stiefel an. Sie ging davon aus, dass Karen neben ihr das Gleiche tat. Sie ließ die Balustrade los, schloss ihren Schlittschuhkoffer, zog ihre Jacke über und drehte sich zu Karen, die immer noch mit gekreuzten Beinen auf dem Geländer saß. »Fertig?«, wollte sie fragen.
    Aber das Wort blieb ihr im Hals stecken. Ihre Pupillen weiteten sich, und sie starrte unverwandt auf Karens Hand, in der diese eine Pistole hielt und auf ihre Brust zielte.
     
    Wo zum Teufel war sie? Mick ging im Hotelzimmer auf und ab und hielt nur inne, wenn er jemanden auf dem Korridor vorbeigehen hörte.
    Als er das Zimmer betreten und es leer vorgefunden hatte, hatte er Sashas Abwesenheit nicht hinterfragt, so sehr war er dieser Tage daran gewöhnt, dass sie ihm aus dem Weg ging. Aber kurze Zeit später kam ihm in den Sinn, dass er, wenn sie nicht bei ihm und in Sicherheit war, darauf zählen konnte, dass sie sich in Connie Nakamuras Gesellschaft befand. Und genau in diesem Augenblick war Connie unten in der Bar bei Morrison.
    Ohne Sasha.
    Zum Teufel mit dieser verdammten Warterei. Das war nie sein Ding gewesen, und er sah keinen Grund, jetzt seine Methoden zu ändern, die in der Vergangenheit prima funktioniert hatten. Mick steckte sich den Zimmerschlüssel in die Jacketttasche und ging zur Tür. Sowieso waren die zehn Minuten, die er Morrison genehmigt hatte, bereits verstrichen.
    Und wenn Sasha weder bei ihm noch bei Connie war, wollte er verdammt noch mal wissen, wo sie war.
     
    Der Lauf der Pistole, die auf ihre Brust zielte, war nicht gerade klein. Sasha rührte sich nicht vom Fleck. Mit ruhiger Stimme sagte sie: »Das ist ein Scherz, nicht wahr? Karen, leg das Ding weg. Du machst mich nervös.« Sie mochte die Situation zwar unverständlich finden, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass Karen beileibe nicht scherzte. Sashas Intuition hatte während der vergangenen Stunde versucht, sie zu warnen.
    Karen verschwendete keine Zeit, um sie

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