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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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er beiläufig.
    Sasha hob die Schultern. »Wer weiß?«
    »Okay. Betrachten wir es mal aus einem anderen Blickwinkel. Wenn er es dir geschworen hat – und du bist ja davon überzeugt, dass er es in dem Moment ehrlich meinte – warum zum Teufel sollte er jetzt seine Meinung ändern?« Sasha sah ihn schweigend an, und ihre Miene besagte: »Denk darüber nach«, und Mick nickte: »Ah. Klar. Du und ich.«
    »Das muss es sein.«
    Sie schmiegte sich an ihn, und beide schwiegen eine Weile. Erst dann erinnerte sie sich wieder an den Mann mit dem Klemmbrett. »Mick, wer war dieser Mann vorhin im Flur?«
    »Wer?« Er hob den Kopf und sah sie an, senkte ihn aber wieder, als ihm klar wurde, wen sie meinte. »Oh, der Expresskurier. Ich arbeite an einer Sache, und er hat mir einige Daten gebracht, die ich brauche. Das hoffe ich jedenfalls.«
    »Oh Mick. Es tut mir leid.« Sofort wollte Sasha ihn in Ruhe lassen. »Ich lasse dich jetzt weiterarbeiten«, sagte sie schuldbewusst und wollte aufstehen, aber Mick hielt sie davon ab.
    »Hey, das ist kein Problem«, sagte er. »Glaub mir, Kleines, fünf Minuten mehr oder weniger machen wirklich keinen großen Unterschied. Du weißt ja, wie das ist.« Er lächelte sie selbstironisch an. »Bei neun Zehntel von dem, was ich hier tue, bügele ich nur das aus, was jemand von der Mannschaft oder von den Eisläufern verbockt hat.«
    Er tat viel mehr als das, aber sie wusste, was er damit sagen wollte. Mick strahlte unleugbar viel Autorität aus, und er war sehr tüchtig. Eine unwiderstehliche Kombination für diejenigen, die nicht über vergleichbare Fähigkeiten verfügten, und es hatte nicht lange gedauert, bis die Leute mit ihren Problemen zu ihm kamen. Die meisten waren nicht der Rede wert, aber egal, wie schwerwiegend sie waren, er löste sie alle, und er tat es diskret und ohne viel Aufhebens. Nicht einmal mit ihr redete er über die Probleme anderer. Sasha fand seine Diskretion bewundernswert.
    Zu Micks Glück war das auch die Eigenschaft, die ihm die passende Ausrede lieferte für die sporadischen Botschaften von seinem wahren Arbeitgeber.
    Sasha respektierte zwar Privatsphäre, aber er hatte in einem gefährlichen Beruf nicht deswegen so lange überlebt, weil er unnötige Risiken einging. Fordere dein Schicksal nicht heraus waren Worte, die man immer beherzigen sollte. Er wartete also, bis sie Connie gefunden hatte und die beiden einen zweiten Anlauf unternahmen, Mittagessen zu gehen, bevor er den Briefumschlag öffnete, den ihm der DEA-Kurier geliefert hatte.
    Und es wurde auch langsam Zeit, dass sie mit den Informationen rüberkamen. McMahon hatte sich sehr viel Zeit dafür gelassen, und Mick erkannte darin ein Machtspielchen. McMahon hatte ein wenig die Daumenschrauben angezogen, um ihm zu zeigen, dass er sich von Micks Drohungen weder einschüchtern noch beeindrucken ließ. Solche Späße liebten Vorgesetzte besonders.
    Aber positiv betrachtet war der Kurier zumindest ein echter Profi gewesen.
    Er ging die Liste der Follies-Mitarbeiter durch, die zur Zeit von Morrisons Arrest bei den Amateuren mitgemacht hatten. Sara Parsons. Karen Corselli. Jeffrey O’Brien. Und sieben Namen von den Technikern. Das überraschte ihn einigermaßen, bis ihm wieder einfiel, wie klein die Eiskunstlaufwelt war, und er sich ziemlich dumm vorkam, voreilige Schlussfolgerungen gezogen zu haben. Schließlich ging es bei diesem Geschäft nicht nur um die Eisläufer, auch andere kamen viel herum.
    Wenn man ein bisschen länger darüber nachdachte, war Eislaufen im Grunde genommen ein Sport für die Kinder reicher Eltern. Sasha und Morrison waren die Ausnahme, nicht die Norm. Seit er bei den Follies war, hatte er genug gelernt, um zu begreifen, dass die vielen Jahre des Trainierens viel Geld kosteten, wie auch die Teilnahme an den Amateurwettkämpfen. Teufel noch eins, allein die Schlittschuhe kosteten achthundert bis tausend Dollar pro Paar, und sie hielten nicht mal besonders lange, weil sie im Prinzip ständig Feuchtigkeit ausgesetzt waren. Er strich bestimmt keinen Eisläufer von der Liste, aber es war nicht sehr wahrscheinlich, dass sie das Geld brauchten. Und die meisten achteten schon aus sportlichen Gründen sehr auf ihre Gesundheit, was es noch schwerer machte anzunehmen, dass sie eine Droge konsumierten, die ihnen garantiert schadete.
    Andererseits hatte Morrison nicht gezögert, es zu tun, und soweit Mick wusste, hatte das Motiv nichts mit Geld zu tun. Aber irgendwo musste er schließlich beginnen,

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