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Todesspirale: Roman (German Edition)

Todesspirale: Roman (German Edition)

Titel: Todesspirale: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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angehört, was?«
    Sie antwortete nicht, und erst als ihm das bewusst wurde, merkte er, dass sie sich völlig verkrampft hatte neben ihm. Sie begann zu keuchen, als bekäme sie nicht genügend Luft, gab einen pfeifenden Laut von sich, der mit jedem Atemzug lauter wurde. Lon drehte sich um zu ihr. »Hey, Süße, was ist los? Karen? Geht es dir gut?« Ihr Keuchen wurde immer lauter. »Ganz ruhig. Alles in Ordnung; reg dich nicht auf. Ich wünschte, wir hätten eine Papiertüte. Aber, aber, schhh. Schhh.«
    »Mach-das-Licht-an-mach-das-Licht-an-mach-das-Licht-an«, keuchte sie. »Oh bitte, mir geht es gleich besser; mach das Licht an.«
    Wieder tastete er nach der Lampe, und als er sie fand, knipste er sie an. Sofort ließ ihre Anspannung etwas nach. Lon entdeckte eine Plastiktüte auf dem Tisch, griff nach ihr, schüttete den Inhalt auf den Tisch und reichte sie Karen. »Hier. Atme da hinein.«
    Sie tat wie ihr geheißen und innerhalb weniger Augenblicke hatte sich ihre Atmung wieder normalisiert. Sie senkte die Tüte und starrte nur an die Decke.
    Lon musterte ihr blasses Gesicht. »Willst du mir erzählen, was los war mit dir?«
    »Nein«, sagte sie mit so fest zusammengepressten Lippen, dass sie sich kaum bewegten.
    »Okay.« Er zog die Bettdecke hoch und deckte sie sorgsam zu, dann setzte er sich schweigend neben sie. Einen Moment überlegte er, nur um überhaupt etwas zu sagen, ob er seine erneute Bereitwilligkeit zu betrügerischen Geschäften erwähnen sollte. Aber am Ende hielt er lieber den Mund, da er Karen zu gut kannte. Sie war mit Sicherheit unglaublich sauer, dass er sie in einem schwachen Moment erlebt hatte, und hielt es höchstwahrscheinlich für geboten, ihre kleinen Machtspielchen mit ihm zu treiben, einfach nur, um ihm zu zeigen, dass sie immer noch der Boss war. Wenn er seine Bereitschaft erklärte, jetzt das zu tun, was er verweigert hatte, als sie es von ihm verlangte, wäre ihre wahrscheinlichste Antwort: Pech für dich, jetzt passt es mir nicht in den Kram.
    Auch gut. Sie waren schließlich in Idaho. Es gab hier wahrscheinlich sowieso mehr Neonazi-Skinheads als Kunden, die sie normalerweise versorgte.
     
    Als Sasha mit Connie in der Cafeteria des Hotels zum Mittagessen ging, entdeckte sie Lon allein in einer ruhigen Ecke. Er blickte auf, wandte seine Aufmerksamkeit aber sofort wieder der Zeitschrift zu, die aufgeschlagen neben seinem Teller lag. Sasha blieb so abrupt stehen, dass Connie mit ihr zusammenstieß.
    Also, dieser erbärmliche Schauspieler. Sie wusste ganz genau, dass er sie gesehen hatte, aber aus irgendeinem Grund tat er so, als habe er das nicht getan. Ganz gegen ihre sonstige Art zog sie Connie hinüber zu seinem Ecktisch. »Hallo!« Sie drückte Connie auf einen Stuhl, warf ihr Portemonnaie auf den Tisch und nahm sich ebenfalls einen Stuhl. »Was dagegen, wenn wir uns zu dir setzen?« Ohne seine Antwort abzuwarten, schnappte sie sich die Speisekarte und schob sie ihrer Freundin hin. Connie grinste und schlug die Karte auf.
    Sasha wandte sich wieder Lon zu. »Na, was liest du da?« Sie drehte den Kopf zur Seite. » Playboy , hm. Du hattest schon immer einen erlesenen Geschmack.« Sie begann, die Zeitschrift durchzublättern auf der Suche nach dem ausklappbaren Playmate des Monats.
    Lonnie riss sie ihr aus der Hand. »Sasha, wenn du gestattest?« Mit finsterer Miene glättete er die Seiten, die sie durchgeblättert hatte, und in dem Moment wusste sie ohne den Schatten eines Zweifels, dass ihr Freund sich wirklich von ihr entfernte. Sie hatte das zwar befürchtet angesichts seines Verhaltens neulich ihr gegenüber, aber gehofft, dass sie sich irrte.
    Verdammt, leider irrte sie sich nicht. Ihr alter Lonnie hätte gewitzelt, dass er die Zeitschrift ausschließlich wegen ihrer Artikel lese, und dann zusammen mit ihr über die intellektuellen Fähigkeiten und den makellos glatten, wie mit einer Spritzpistole nachgebesserten Körper des Playmates gespottet.
    Dieser Lonnie sah sie an, als sei sie eine nörgelnde Kneipenbraut, die ihm die Vorbereitungszeit für seine Predigt stahl.
    Dennoch gab sie nicht gleich auf. »Ich gehe nach dem Mittagessen das Eis prüfen im Stadion«, sagte sie und hoffte, dass ihr munterer Tonfall in seinen Ohren nicht halb so gezwungen und aufgesetzt klang wie in ihren. »Kommst du mit?«
    Kommst du mit. Das war etwas, was er seit Jahren nicht mehr gehört hatte – genau genommen nicht, seit sie Kells Crossing für immer hinter sich gelassen hatten – und Lon

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