Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
entdeckt hatte. Wieder wußte Butler, daß er auf dem richtigen Weg war – eine verräterische Spur aus frischen Schneeklumpen führte die im Laufe von Jahrhunderten ausgetretenen Steinstufen empor.
    Ein kalter Luftzug warnte ihn, daß er sich dem Ausgang am oberen Ende des Turmes näherte. Er faßte die Luger fester, als
er
sich um eine Ecke schob und einen Torbogen sah, der den klaren blauen Himmel dahinter rahmte. Er durfte keine Zeit verlieren er wußte, daß Cardon das inspizierte, was der Gegner unter der Brücke angebracht hatte.
    »Sie sollten zusehen, daß Sie von hier wegkommen, Paula«, warnte Cardon. »Wenn ich beim Entschärfen dieser Bombe nur eine falsche Bewegung mache, sitzen wir beide im Himmel und singen geistreiche Lieder.«
    »Vergessen Sie Pussy nicht«, scherzte Paula, um ihre Angst zu verbergen. »Es sieht so aus, als hätte sie mir verziehen.«
    Die Katze war zu ihr zurückgekehrt, hatte sich hochgereckt und die Vorderpfoten auf ihr rechtes Bein gelegt. Sie hob sie auf und kraulte sie am Ohr, während Cardon mit einer Stablampe seine ersten Untersuchungen vornahm. Philip, dachte sie, scheint immer einen kompletten Werkzeugkasten bei sich zu haben.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?« fragte sie.
    »Nun ja …«
    Er gestand es nur widerstrebend ein, aber er wußte, daß ein zusätzliches Paar Hände die Arbeit sicherer machen würde. Nein, entschied er, sieh zu, daß du sie dazu bringst, aus der Gefahrenzone zu verschwinden, bevor du anfängst zu experimentieren. Er gestikulierte mit dem Seitenschneider, den er aus einem kleinen Segeltuchbeutel geholt hatte.
    »Sehen Sie, Paula, das ist die Ladung. Ich zähle sechs Stangen Dynamit – vermutlich aus irgendeinem Steinbruch gestohlen. Von denen gibt es eine ganze Menge in den Vogesen. Und um sie zu entschärfen, muß ich sechs Kabel durchtrennen, die mit sechs Zündern verbunden sind. Es ist eine primitive, aber trotzdem geschickt improvisierte Bombe. Air so trenne ich eines der grünen Kabel nach dem anderen durch…«
    »Nicht die roten?« Die Katze schnurrte immer noch, während sie am Ohr gekrault wurde. »Ich habe immer gedacht, Rot stünde für Gefahr.«
    »Das ist der gemeine Trick, den sie sich ausgedacht haben.« Cardon sah Paula an und grinste. »Ich habe mir das Ding genau angesehen. Um es harmlos zu machen, muß ich die sechs
grünen
Kabel durchtrennen. Vorausgesetzt natürlich, daß ich weiß, was ich tue. Wissen Sie, was ein SprengStoffexperte Ihnen sagen würde? Daß man nie sicher sein kann, daß Sprengstoff wirklich so reagiert, wie er reagieren soll. Wollen Sie immer noch hierbleiben?«
    »Wie kann ich helfen?«
    »Es ist Ihre Beerdigung – und meine auch. Nehmen Sie diesen Beutel hier. Jedesmal, wenn ich ein Kabel durchgetrennt habe, nehme ich eine Stange Dynamit und gebe sie Ihnen. Sie legen sie dann ganz vorsichtig auf den Boden des Beutels. Die nächsten legen Sie dann daneben.«
    »Worauf warten wir noch?« fragte Paula und setzte die Katze in den Schnee.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Tweed auf seinem Platz in dem Espace. »Philip hat unter dieser Brücke etwas gefunden – und Paula ist mit ihm da unten. Ich gehe hin und sehe nach, was da los ist.«
    Newman ergriff seinen Arm und drückte Tweed wieder auf seinem Sitz.
    »Sie gehen nirgendwohin. Was ist los mit Ihnen? Haben Sie das Warten verlernt? Darauf haben Sie doch immer so großen Wert gelegt. Wie oft haben Sie Ihren Leuten, wenn sie ungeduldig wurden, erklärt, daß sie lernen müssen zu warten?«
    »Vermutlich haben Sie recht.«
    »Ich weiß, daß ich recht habe«, erklärte Newman entschieden. »Durchaus möglich, daß wir beobachtet werden. Zwei Leute unter der Brücke sind genug. Wir können nur hoffen, daß es keinen großen Knall gibt.«
    Butler stand drei Stufen unterhalb des Torbogens, der auf das flache Dach hinausführte. Er hielt die Luger mit beiden Händen und wartete darauf, daß ihm etwas verriet, wo sich der Mann aufhielt, der vor ihm die Treppe hinaufgestiegen war.
    Das Warten begann, ihm auf die Nerven zu gehen. Er konnte das Kabel nicht vergessen, das er am Fuße der Außenmauer eines Hauses in der Nähe der Burg entdeckt hatte. Er konnte nicht vergessen, daß Cardon jetzt wahrscheinlich unter der Brücke war und mit Gott weiß was für einer teuflischen Vorrichtung hantierte.
    Der Druck war fast unerträglich, der Drang, hinauszustürmen auf das Dach, doch er widerstand der Versuchung.
    Dann erschien ohne jede Vorwarnung der Rücken eines

Weitere Kostenlose Bücher