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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sehe unter der Brücke nach, und Harry übernimmt die Burg. Warten Sie hier.«
    »Seht doch! Was für eine hübsche Katze …«
    Bevor Tweed sie daran hindern konnte, hatte Paula die Tür geöffnet, war herausgesprungen und lief hinter Cardon her, der sein Motorrad aufgebockt hatte und sich der Brücke zu Fuß näherte. Eine große, dicke Katze saß auf dem Brückengeländer, und Tweed wußte, wie sehr Paula Tiere liebte. Aber er hatte auch gesehen, daß sie die Klappe ihrer Umhängetasche geöffnet hatte. Sie enthielt ein leicht zugängliches Fach für ihren .32er Browning.
    Tweed beobachtete, wie Paula, die eine Daunenjacke und eine in Lederstiefeln mit Gummisohlen steckende Skihose trug, mit raschen Schritten auf die Brücke zuging. Es war kaum damit zu rechnen, daß ein Beobachter sie für etwas anderes hielt als eine Touristin, die zum Skilaufen hergekommen war.
    Sie nahm die Katze auf den Arm, die ein dichtes, kaffeebraunes Fell hatte. Pfötchen und Brust waren weiß. Sie schaute sich um, während die Katze vor Behagen schnurrte, und sah, wie Butler unterhalb der Burg auf der Anhöhe verschwand. Der Turm, den Cardon erwähnt hatte, war groß und rund und überragte den Rest des Bauwerks. Sie zog an einem Ohr der Katze, die protestierte und Anstalten machte, von ihrem Arm herunterzuspringen. Sie sorgte dafür, daß sie über die Brüstung hinweg auf das schneebedeckte Ufer am Rand des zugefrorenen Baches sprang.
    Cardon erkannte den Vorwand, den sie ihm geliefert hatte, und stieg über die Steinmauer, als wollte er die Katze zurückholen. Auch Paula schwang sich über die Mauer und folgte ihm unter die Brücke. Die Katze saß auf einem schneebedeckten Stein am anderen Ende des Brückenbogens und funkelte sie an. Cardon hob warnend eine Hand.
    Paula folgte der Richtung seines ausgestreckten Fingers.
    Cardon, ein Sprengstoffexperte, hatte die tödliche Vorrichtung sofort erkannt. Mit Seilen an alten Eisenringen im Zentrum des Brückenbogens hing eine große Metallplatte, auf der zahlreiche Gegenstände lagen, die für Paula aussahen wie Feuerwerksraketen.
    »Dynamit«, kommentierte Cardon. »Diese Kollektion summiert sich zu einer Bombe, die ausreicht, die Brücke und jedes Fahrzeug, das sich darauf befindet, in tausend Stücke zu sprengen.«
    »Aber sie wird doch bestimmt nicht durch den Druck eines Fahrzeugs ausgelöst, das die Brücke überquert«, meinte Paula. Sie hatte fürchterliche Angst und redete nur, um ihre Reaktion zu verbergen, »Sonst wäre sie doch schon hochgegangen, als der erste Traktor oder so etwas Ähnliches darübergefahren ist.«
    »Stimmt«, pflichtete Cardon ihr bei. »Es ist ein bißchen kompliziert. Sehen Sie das graue Kabel, das von der Bombe zum Ende des Brückenbogens führt, wo die Katze sitzt? Butler, der immer mit dem Schlimmsten rechnet, hat in der Nähe des Wegs zur Burg den Schnee weggekratzt und ist auf ein weiteres Stück von diesem Kabel gestoßen. Der Schnee hat die Leute gestern abend in den Häusern gehalten/ und jetzt verdeckt er das Kabel.«
    »Und wo endet es?«
    »Vermutlich auf dem Turm dieser Burg da oben – wo jemand, der Wache hält, im richtigen Moment auf den Knopf drücken kann.«
    Butler machte lange, vorsichtige Schritte durch den Schnee, bis er die schwere Holztür erreicht hatte, durch die man in die über ihm aufragende Burg hineingelangte. Der Schnee war ein Verräter – es führten noch andere Fußstapfen zu dieser Tür.
    Er drehte den eisernen Ringgriff langsam und stieß die Tür lautlos Zentimeter um Zentimeter auf. Obwohl Butler ein kräftig gebauter Mann war, konnte er sich lautlos bewegen. Er hielt die Luger in der Rechten, als er eintrat und die Tür ebenso behutsam hinter sich wieder schloß.
    Während er wartete und lauschte, gewöhnten sich seine Augen an das schwache Licht. Er hörte nichts. Vor ihm lag eine Steintreppe, die an der Außenmauer der Burg entlangführte. Er benutzte ein großes Taschentuch, um den Schnee von seinen Schuhsohlen zu wischen. Wenn es zu einer Konfrontation kam, wollte er nicht riskieren, daß seine Füße unter ihm wegrutschten. Er begann, die Treppe hinaufzusteigen, wobei er einer Spur aus Schneeklumpen folgte, vermutlich von den Sohlen des Mannes, der vor ihm diese Treppe hinaufgestiegen war. Butler kam an eine Stelle, an der ein Torbogen von der Haupttreppe zu einer weiteren, schmaleren gewundenen Treppe führte. Mit ziemlicher Sicherheit führte sie zu der hohen Plattform, auf der er einen Mann mit einer Waffe

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