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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ans Ufer des Genfer Sees transferiert?«
    Tweed war mißtrauisch. Das Lausanne gegenüber liegende Ufer des Sees gehörte zu Frankreich, und es gab eine regelmäßige Fährverbindung nach Evian.
    »Das ist nur eine Sache der Bankenpolitik«, erwiderte Amberg. »Gibt es einen sicheren Weg hinunter nach Colmar?«
    »Nein«, teilte Tweed ihm mit. »Es wird eine Fahrt auf Leben und Tod.«
    Norton hatte sich schnell von dem Schock des Fiaskos bei dem Angriff auf das Chateau erholt. In seinem Renault sitzend, griff er nach seinem Mobiltelefon, um mit Mencken zu sprechen. Es dauerte mehrere Minuten, bis eine Verbindung ohne Störgeräusche zustandegekommen war.
    »Ich bin auf der Route D 417«, sagte Mencken schnell, bevor Norton irgendwelche Fragen stellen konnte. »Ich bin sicher, daß sie auf der Rückfahrt nach Colmar diesen Weg einschlagen werden. Nach dem, was sie bei der Fahrt in die Berge hinauf erlebt haben.«
    »Ich hoffe in Ihrem Interesse, daß Sie recht haben«, fauchte Norton. »Was ist beim Chateau passiert? Sie haben nur zwei von Ihren fünf Wagen hineingeschickt.«
    »Ich habe Gelb, Orange und Braun in Reserve gehalten.
    Sie werden für den Job an der D 417 gebraucht.«
    »Sie hätten sie überwältigen können, wenn Sie sich an Ihre Anweisungen gehalten hätten.«
    »Das glaube ich nicht«, erklärte Mencken wütend. »Es war dieses verdammte Segelflugzeug, mit dem kein Mensch rechnen konnte …«
    »Blödsinn!« brüllte Norton. »Es hätte abgeschossen werden müssen …«
    »Das habe ich gern«, fuhr Mencken auf. »Lehnstuhl-Strategen, die das Ganze aus sicherer Entfernung beobachten.
    Das Gespräch ist beendet. Ich muß mich um die neuen Hinterhalte kümmern …«
    »Mencken! Wenn Sie nur noch ein einziges Mal so mit mir reden …«
    Norton fluchte gotteslästerlich, bis ihm klar wurde, daß am anderen Ende niemand mehr zuhörte. Dann atmete er tief die kalte Luft ein, um sich zu beruhigen. Auf ihn wartete ein wichtiger Job – um sechs sollte er sich am Lac Noir mit dem Mann mit der knarrenden Stimme treffen. Es war durchaus möglich, daß er in ein paar Stunden sowohl den Film als auch das Band in Händen hielt. Dann würde er nach Straßburg fahren, von dort aus mit Air Inter nach Paris fliegen und dann mit der nächsten Concorde nach Washington.
    »Hier ist Marler, dem wir unseren Sieg zu verdanken haben«, verkündete Newman. »Ich hatte Nield losgeschickt, ihn zu suchen.«
    Tweed wartete ungeduldig in einem großen Wohnraum, der an Ambergs Schlafzimmer angrenzte. Eine Weile zuvor hatte Newman Tweed über die Rolle informiert, die das Segelflugzeug gespielt hatte. Paula rannte los und umarmte den Neuankömmling.
    »Danke«, sagte Tweed schlicht. »Sie haben die Lage gerettet und unser Leben.«
    »Das war ein Kinderspiel«, erklärte Marler und zündete sich eine King-Size-Zigarette an. »Pures Glück, daß ich gerade im rechten Moment ankam. Was steht als nächstes auf dem Programm? Ich habe gesehen, daß auf dem Hof bereits aufgeräumt worden ist.«
    »Der Kombi mit den Leichen steht in der Garage hinter dem Chateau, wie Sie es wünschten«, bestätigte Newman.
    »Was ist mit den französischen Behörden?«
    »Wir warten, bis wir wieder in Basel sind«, entschied Tweed. »Dann rufe ich meinen alten Freund Rene Lasalle, den Chef der französischen Polizei, an. Sonst könnte es passieren, daß wir eine Ewigkeit hier aufgehalten werden, mit Vernehmungen, Protokollen und allem, was sonst noch dazugehört…«
    Er brach ab, als er Eves Stimme aus dem Schlafzimmer hörte. Sie half Amberg beim Packen.
    »Hier sind zwei saubere Hemden, Walter. Die reichen, bis wir in Lausanne angekommen sind.«
    »Sollten wir nicht mehr einpacken?« nörgelte Amberg.
    »Zwei sind genug«, erklärte Eve entschlossen. »Wir müssen zusehen, daß wir losfahren. So, und jetzt diese Dokumente …«
    »Pack sie in die Mappe mit dem Reißverschluß.« Jetzt war Ambergs Ton entschlossen. »Und bring sie nicht durcheinander. Sie sind wichtig.«
    Paula hatte Tweed zugezwinkert, als sie hörte, daß Eve wieder das Kommando übernommen hatte. Tweed, der einen Moment zuvor ungeduldig auf die Uhr geschaut hatte, runzelte die Stirn und starrte Paula an, ohne sie zu sehen.
    Marler hatte sich von Jennie die Schwimmhalle zeigen lassen. Jetzt kehrte er mit ihr zurück und drückte seine Zigarette in einem Kristallaschenbecher aus. Jennie musterte ihn mit mehr als normalem Interesse und spielte dabei mit der Perlenkette um ihren Hals.

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