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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Dreißigern, mit einem rundlichen Gesicht, geschürzten Lippen und einem fliehenden Kinn. Auf seinem Gesicht lag ein höhnisches Grinsen, während er zusah, wie die Frau den Safe öffnete. Es ertönte ein Klicken, und sie zog die schwere Tür auf.
    »Lassen Sie das Messer fallen«, befahl Newman. »Wir sind zu viert.«
    »Zurück, sonst schneide ich ihr die Kehle durch«, kreischte der schmächtige Mann.
    Newman lächelte, ging vorwärts und drückte dem Mann die Mündung seines Smith & Wesson an die Schläfe.
    »Sie werden überhaupt nichts tun«, sagte Newman mit ruhiger Stimme. »Denn wenn Sie es täten, würde in der nächsten Sekunde die Hälfte Ihres Kopfes dort an der Wand kleben. Also hören Sie mit diesem albernen Spiel auf. Lassen Sie es fallen! Oder Sie sind tot.«
    Das Messer klirrte auf den Boden. Cardon bemerkte, daß die Hand, die das Messer gehalten hatte, zitterte wie Espenlaub. Der Mann starrte Newman an, als wäre er ein Gespenst.
    »Wer zum Teufel ist dieser Widerling?« fragte Cardon ungeduldig.
    »Das ist Mr. Joel Dyson, Mitglied der internationalen Clique der paparazzi. Joel, da draußen ist jemand, der Sie unbedingt sehen möchte.«

Dritter Teil
    Die Macht

50. Kapitel
    In Washington war es Spätnachmittag. Die Straßenlaternen brannten, von dichtem Schneefall verdüstert. Präsident Bradford March wanderte ruhelos im Oval Office herum, als Sara hereinkam.
    »Was ist denn jetzt schon wieder?« fuhr er sie an. »Noch mehr Probleme? Und wann bekomme ich endlich den Bericht über die Machenschaften der Heiligen Dreifaltigkeit?«
    »Es könnte eine gute Nachricht sein«, erwiderte sie in beruhigendem Ton. »Norton ist am Telefon.«
    March holte tief Luft, als er sich auf seinen Sessel sinken ließ und den Hörer abnahm. Er war sehr übler Laune.
    »Hier Norton. Ich bin jetzt in Neuchatel …«
    »Ach, wirklich? Und wo liegt dieses Drecksnest?«
    »In der Schweiz. In der Französisch sprechenden Schweiz.. «
    »Also treiben Sie Ihre Spielchen jetzt mit den Franzmännern? Sie haben doch nicht etwa eine Frau bei sich, oder?
    Wenn es so wäre, würde ich es von Mencken erfahren, und …«
    »Ich bin allein und in Eile. Wollen Sie zur Abwechslung einmal zuhören, oder soll ich den Hörer auflegen?«
    »Norton …« Marchs Stimme wurde gefährlich leise.
    »Wenn Sie mir noch einmal drohen, übernimmt Mencken auf der Stelle das Kommando. Reden Sie.«
    »Ich bin nicht weit von Lausanne entfernt – wo die Übergabe stattfinden soll. Das Geld gegen die beiden Dinge, die Sie haben wollen. Ich habe meine Leute dort zusammengezogen. Möglich, daß ich den Job erledigen kann, bevor die Nacht um ist…«
    »Das will ich Ihnen auch geraten haben. Ihre Zeit läuft ab.
    Ich habe Ihnen eine Frist gesetzt, oder haben Sie das vergessen? Natürlich, wenn Sie bekommen, was ich haben will, ohne das Geld zu übergeben, können Sie mit einem dicken Bonus rechnen.« »Darf ich fragen, wieviel?« erkundigte sich Norton.
    »Ich dachte, Sie hätten es so eilig, nach Lausanne zu ’kommen. Okay. Sie haben gefragt. Fünfzig Riesen«, sagte er, einfach eine Zahl aus der Luft greifend.
    »Ich melde mich wieder. Meine Telefonnummer im Hotel Chateau d’Ouchy ist…«
    »Notiert. Und jetzt sehen Sie zu, daß Sie vorankommen…«
    In dem Hotel in Neuchatel, wo er für eine Nacht bezahlt hatte, um das Telefon benützen zu können, legte Norton den Hörer auf. Zumindest diesmal war er March zuvorgekommen, indem er ihn angerufen und ihm seine neue Telefonnummer gegeben hatte.
    Er zog seinen Mantel an, ging nach unten, sagte dem Mann an der Rezeption, daß er später zum Essen zurückkommen würde, und trat in den kalten Abend hinaus, um seine Fahrt nach Lausanne fortzusetzen.
    In Washington zupfte March mit Daumen und Zeigefinger an seiner dicken Nase. Ein Bonus? Der einzige Bonus, den Norton bekommen würde, wenn er zurückkehrte, war eine Kugel ins Genick.
    March ging nie ein Risiko ein, wenn es nicht unbedingt sein mußte. Er ging von der Annahme aus, daß Norton – allen Befehlen zum Trotz – sich das Video ansehen und das Tonband abhören würde, wenn er die Sachen in die Hand bekam. Dieses Risiko konnte nur aus der Welt geschafft werden, wenn Norton zum Schweigen gebracht wurde.
    Vielleicht sahen die Dinge jetzt rosiger aus. Er öffnete eine Flasche Bier, trank daraus und dachte über die Heilige Dreifaltigkeit nach.
    Senator Wellesley war bei geschlossenen Vorhängen allein in seinem Arbeitszimmer. Auch er trank, aber sein

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