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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Getränk war brasilianischer Kaffee aus einem Royal Dulton Service, das auf einem silbernen Tablett stand. Er las eine maschinegeschriebene Nachricht, die aus Europa gekommen war. Das Blatt enthielt keinerlei Hinweise auf den Aufenthaltsort des Absenders – aber auf dem Umschlag klebten Schweizer Briefmarken. »So ist’s richtig, Galloway«, sagte er zu sich selbst, an den Vizepräsidenten denkend. »Wenn einem die Kugeln um die Ohren fliegen, muß man den Kopf einziehen.«
    Es belustigte den Senator, daß diese Nachricht direkt an ihn geschickt worden war. Er konnte sich das kurze Gespräch, das Jeb Galloway mit seinem FBI-Mann gehabt hatte, gut vorstellen.
    »Ives, ich glaube, von jetzt an wäre es am besten, wenn Sie weitere Informationen direkt an Wellesley schicken würden …«
    Die Nachricht war sehr direkt – und überaus gefährlich, wenn sie in die falschen Hände geriet. Ins Weiße Haus zum Beispiel. Die Ereignisse schienen dem Höhepunkt zuzustreben, und der Senator wußte, daß er eingehend darüber nachdenken mußte; es galt eine möglicherweise explosive Situation zu meistern. Der Ball war jetzt in seinem Spielfeld.
    Habe eindeutige Beweise für die Identität eines Mannes, der im Süden sechs Morde begangen hat. Rechne damit, bald über unwiderlegbare Fakten zu verfügen. Werde mich dann wieder mit Ihnen in Verbindung setzen – persönlich, falls die Umstände es erlauben.
    Barton Ives.
    »Das ist Joel Dyson«, stellte Newman seinen Gefangenen Tweed vor, der aus dem Espace ausgestiegen war. »Endlich«, setzte er hinzu.
    Cardon, der immer alles Erforderliche bei sich zu haben schien, hatte in der Bank ein Paar Handschellen aus der Tasche geholt. Dysons Hände waren hinter seinem Rücken gefesselt, und Butler, der ihn jetzt beim Arm hielt, hatte ihm seine Walther gezeigt. Der schmächtige kleine Mann, dessen Haar zerzaust war, starrte Tweed an.
    »Ich werde mich bei der Britischen Botschaft beschweren.
    Ich bin immer noch britischer Staatsbürger.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Tweed. »Wir können Sie der amerikanischen Botschaft in Bern übergeben. Ich bin sicher, in Washington gibt es jemanden ganz weit oben, der sich sehr freuen würde, Sie zu sehen.«
    »Bitte, tun Sie das nicht. Das wäre ja dasselbe, als würden Sie einen Christen den Löwen zum Fraß vorwerfen«, flehte er. »Schöner Christ«, bemerkte Newman. Seine Stimme wurde härter. »Und versuchen Sie nicht, meinem Chef etwas vorzuschwindeln. Es ist ihm ernst mit dem, was er sagt.«
    »Bitte …«
    Dyson klappte plötzlich zusammen. Tweed schaute auf den Mann herab, der auf die Knie gesunken war und am ganzen Leibe zitterte. Er schürzte angewidert die Lippen, dann nickte er Butler zu.
    »Bringen Sie ihn in den Kombi. Sorgen Sie dafür, daß er den Mund hält, bis wir in Lausanne angekommen sind. Ich nehme ihn mir später vor.«
    Dyson öffnete den Mund, um zu schreien. Newman drückte ihm eine behandschuhte Hand auf den Mund, bevor er einen Ton von sich geben konnte. Nield drehte sein Taschentuch zu einem Knebel, steckte ihn in Dysons Mund und knotete ihn hinten zusammen. Butler und Nield zerrten ihn zu dem Kombi. Tweed und Paula hörten zu, als Newman ihnen einen kurzen Bericht über das gab, was in der Bank vorgefallen war.
    »Karin, Ambergs Assistentin, die er in seine Gewalt gebracht hatte, ist in erstaunlich guter Verfassung«, schloß Newman. »Sie bestand darauf, dazubleiben und Kaffee zu machen für sich und den Wachmann, den Dyson niedergeschlagen hat. Sie sehen ungeduldig aus«, endete er.
    »Ich finde, wir sollten zusehen, daß wir so schnell wie möglich aus Basel verschwinden. Je früher wir in Lausanne ankommen, desto besser.«
    »Wer war dieser komische kleine Mann, den Ihre Leute abgeschleppt haben?«
    Die Stimme kam von einem der Rücksitze des Espace – Eve Amberg.
    »Ein Mann von der Gegenseite – nicht sonderlich wichtig«, rief Tweed schnell zurück.
    »Eve weiß immer gern, was vor sich geht«, bemerkte Paula. »Im Gegensatz zu Amberg, der das Handtuch geworfen zu haben scheint.« Eine Tür schlug zu, Newman und Cardon waren eingestiegen. Cardon nahm seinen früheren Platz neben dem Schweizer Bankier wieder ein, während Newman sich neben Paula niederließ. Tweed sprach erst wieder, als er den Espace gestartet hatte und aus Basel herausfuhr.
    »Amberg sitzt nur da und macht eine böse Miene. Typisch, daß er sich nicht einmal erkundigt hat, ob Karin etwas passiert ist. Aber von den beiden Brüdern

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