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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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steckten, wohlgeformte Brüste, die sich unter ihrem Reitjackett abzeichneten. Goldblondes Haar, das ihr in Locken auf die Schultern fiel. Ihr Gesicht war dreieckig – eine breite Stirn, dichte goldblonde Brauen und ein zarter Knochenbau, der sich zu einem spitzen Kinn unter vollen Lippen verjüngte. Starke Konkurrenz, wie Paula sich selbst eingestand.
    Aus Rücksicht auf Jennies Anwesenheit berichtete Tweed nur mit knappen Worten über die Tragödie. Er erklärte, daß Amberg sie zum Lunch eingeladen hatte, weil er ein Freund von Tweed gewesen war. Daß Paula vor ihm dagewesen war, erwähnte er nicht.
    »Ich kann das einfach nicht glauben«, knurrte Gaunt. »Polizisten, die im ganzen Haus herumtrampeln. Und weshalb sollte irgendjemand Julius töten wollen, einen Schweizer Bankier? Ich gehe hinein und sehe mir das selbst an.«
    »Ich komme mit«, sagte Jennie.
    Cardon hielt sie zurück. Er ergriff ihren Arm, während Gaunt hineinstapfte. Sie musterte ihn mit halb geschlossenen Augen.
    »Lieber nicht«, riet Cardon ihr.
    »Es macht mir nichts aus, wenn Sie mitkommen«, erwiderte sie, unverhohlen mit ihm flirtend.
    »Stets gern zu Diensten«, erklärte Cardon, der nichts dagegen gehabt hätte, sie überallhin zu begleiten.
    Tweed betrat vor ihnen das Haus. Er fand Gaunt im Eßzimmer, wo er sehr aufrecht und reglos dastand. Die Tischdecke mit den großen Blutlachen war noch da, ebenso die dunkelbraunen Flecke an der Decke und auf dem Teppich.
    »Großer Gott! Sieht aus, als hätten Sie recht gehabt.«
    »Glauben Sie etwa, ich hätte mir das ausgedacht?« fragte Tweed. »Und nachdem Amberg erschossen worden war, ist sein Gesicht mit Schwefelsäure besprüht worden. Sein Kopf sah aus wie ein Totenschädel.«
    Er musterte Gaunt, aber das Gesicht des Squire zeigte keinerlei Reaktion. Er ging langsam zum Kopfende des Tisches und schaute auf die Stelle, an der Amberg auf dem zerbrochenen Stuhl gelegen hatte.
    »Wird mich ein Vermögen kosten, hier wieder Ordnung zu schaffen«, knurrte er. »Und da sind Löcher in der Täfelung. Das muß repariert werden. Verdammt teuer.«
    »Greg denkt immer zuerst ans Geld«, sagte Jennie, als fühlte sie sich verpflichtet, Gaunts Einstellung zu erklären.
    »Verständlich. Ein solches Haus in gutem Zustand zu halten, reißt heutzutage ein mächtiges Loch ins Bankkonto.«
    »Diskutiere meine persönlichen Angelegenheiten gefälligst nicht mit einem Fremden«, fuhr Gaunt sie an. Dann richtete er den Blick auf Tweed. »Ich komme nach einem erfreulichen Tag zurück und finde das hier vor. Ich kann es immer noch nicht fassen.«
    »Wie haben Sie den Tag verbracht?« erkundigte sich Tweed.
    »Das geht Sie nichts an. Sie reden wie ein Polizist.«
    »Greg!« sagte Jennie scharf. »Es war eine höfliche Frage.«
    Sie wendete sich an Tweed. »Er hat ein kleines Cottage in Five Lanes am Rande des Moors. Der Vereinbarung zufolge sollten wir uns von acht Uhr morgens bis jetzt von diesem Haus fernhalten. Amberg kommt – kam – öfter hier mit Geschäftsfreunden zusammen.«
    »Du brauchst nicht gleich aus der Haut zu fahren, Jennie«, sagte Gaunt mit weniger Nachdruck. »Wissen Sie was, Tweed? Mir ist nicht danach, mich hier niederzulassen. Gehen wir lieber ins Wohnzimmer. Gott sei Dank, daß das Küchenpersonal überlebt hat. Es ist verdammt schwer, neue Dienstboten zu finden.«
    »Er würde es nie zugeben«, flüsterte Jennie Tweed zu, als Gaunt hinausstapfte, »aber er steht unter Schock. Wie wäre es jetzt mit Tee? Das heißt, wenn die Köchin dazu imstande ist. Ich werde mit ihr reden, ihr vielleicht ein wenig zur Hand gehen.«
    »Ich komme mit«, sagte Paula.
    Sie warf einen Blick auf Tweed, der aus dem Fenster schaute. Die Dämmerung war hereingebrochen, und die Nacht schob sich die Zufahrt entlang wie ein bedrohlicher Schatten. Paula zitterte bei dem Gedanken, daß sie ringsum von dem trostlosen Moor umgeben waren.
    »Und wo wollen Sie hin, wenn Sie von hier abfahren?« erkundigte sich Gaunt.
    Sie hatten gerade eine gewaltige Mahlzeit aus Sandwiches und Obsttörtchen verzehrt. Sie saßen im Wohnzimmer auf Couches und Sesseln, Gaunt Tweed und Paula gegenüber, während Cardon auf einer Couch neben Jennie saß. Butler und Nield hatten sich für Stühle in der Nähe der Fenster entschieden, durch die sie ständig Ausschau hielten – niemand hatte die Vorhänge zugezogen.
    »Nach London«, log Tweed. »Um diese Tageszeit dürfte auf den Straßen nicht viel Verkehr sein.«
    »Ich hätte eher damit

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