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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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gepflasterten Innenhof neben Marlers rotem Mercedes geparkt. Er betrat das Hotel zusammen mit Paula, die mit der Frau an der Rezeption sprach und sie auf die telefonische Reservierung hinwies. »Und Sie sagten, wir könnten trotz der späten Stunde noch etwas essen.«
    »Das Restaurant steht Ihnen zur Verfügung, wenn Sie so weit sind.«
    »Ich denke, wir werden vorher in unsere Zimmer gehen, um uns ein wenig frisch zu machen«, sagte Tweed.
    Er hatte gerade gesehen, wie Barton Ives hereinkam, in Begleitung von Cardon. Ihnen folgten Butler und Nield, die einen völlig geschlagen .aussehenden Joel Dyson flankierten. Er wies Butler an, sich mit Nield bei der Bewachung Dysons in seinem Zimmer abzuwechseln; der Fotograf sollte nur belegte Brote und Mineralwasser bekommen. Dann bat er Paula und Newman, ihn und Ives in sein Zimmer zu begleiten, sobald sie sich angemeldet hatten. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.
    Nur Gott wußte, was der morgige Tag bringen würde.
    »Was für eine Person muß es sein, um deretwillen Frauen, die dann brutal vergewaltigt und ermordet wurden, anhalten würden – im Dunkeln und in einer einsamen Gegend?«
    Tweed wiederholte ganz bewußt die Frage, die er Barton Ives bereits während der Zugfahrt von Colmar nach Basel gestellt hatte. Vorher hatte er, für Paula und Newman, in verkürzter Form die Geschichte wiederholt, die Ives ihm erzählt hatte. Der FBI-Mann richtete sich auf der Couch auf, wo er neben Paula saß, Tweed und Newman gegenüber.
    »Ja, das war genau die Frage, die ich mir immer und immer wieder gestellt habe. Aber in den letzten beiden Fällen waren an den betreffenden Abenden noch andere Leute unterwegs. Die Fahrer überholten den Wagen des Opfers – und sahen einen braunen Cadillac, der auf einem Feld in Straßennähe parkte. Ich hatte eine Idee, eine plötzliche Eingebung, Glück – nennen Sie es, wie Sie wollen. Ich machte mich daran, den Bewegungen eines bestimmten Mannes nachzuspüren, um herauszufinden, ob er in einer der sechs Mordnächte zufällig in dem betreffenden Staat gewesen war.«
    Ives hielt inne und zündete sich eine Zigarette an. Paula sah sich in der Suite um, die sie für Tweed gebucht hatte. Als Ives fortfuhr, konzentrierte sie sich wieder. »Die Überprüfung an sich war nicht schwierig. Sehr schwierig dagegen war es, Ermittlungen anzustellen, ohne daß jemand merkte, was ich tat. Wenn ich recht hatte, konnte mein Leben in Gefahr sein. Mit Macht ist nicht zu spaßen.«
    »Ihre Ermittlungen richteten sich also gegen einen mächtigen Mann?« fragte Paula.
    »Mächtig und skrupellos«, pflichtete Ives ihr bei. »Um dorthin zu gelangen, wo er früher war, und dahin, wo er jetzt ist. Im Laufe meiner Ermittlungen wurde ich immer aufgeregter – ich landete mehr Treffer, als ich zu hoffen gewagt hatte. Der Mann, hinter dem ich her war, hatte in den ersten drei Fällen im gleichen Staat am frühen Abend eine politische Rede gehalten. Und die Stadt, in der er geredet hatte, war, wenn man über einen Wagen verfügte, nicht sehr weit von der Stelle entfernt, an der später am gleichen Abend eine Frau vergewaltigt und ermordet wurde.«
    »Indizien. Aber noch kein eindeutiger Beweis«, bemerkte Tweed.
    »Warten Sie!« Ives hob die Hand, drückte seine Zigarette aus. »Ich machte mich daran, die letzten drei Fälle zu untersuchen. Ich war sicher, daß die Dinge hier anders liegen mußten. Aber das war nicht der Fall. Senator X – der er damals war – hatte in allen Staaten eine Rede gehalten, nur wenige Stunden, bevor die letzten drei Opfer überfallen wurden und starben. Eine Menge Reden in sechs Staaten, aber schließlich kandidierte er für …«Ives brach kurz ab. »Darauf komme ich gleich.«
    »Was ist mit den Bewegungen des Senators, nachdem er seine Reden gehalten hatte?« fragte Tweed. »Konnten Sie da etwas herausbekommen?«
    »Das war meine nächste Aufgabe. Sogar noch schwerer zu verheimlichen. Er hat eine sehr intelligente Mitarbeiterin, die ein ganzes Netz von Informanten dirigiert. Aber im Laufe der Zeit ist es mir trotzdem gelungen, festzustellen, was er getan hatte, nachdem er seine Rede gehalten und das Publikum von den Sitzen gerissen hatte – ein Mann, der beim Pöbel ankommt. Es war bekannt, daß er allein sein wollte, nachdem er das Dach zum Einsturz gebracht hatte. Sagte immer, er müßte seine Batterien nachladen, eine Weile allein sein, eine Flasche Bier trinken. Genau das hat er nach allen sechs Reden getan, an den Abenden, an denen

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