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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Klirren von brechendem Glas. Jennie hatte ihr Weinglas umgestoßen. Sie warf einen Blick auf den Bankier, der mit aschgrauem Gesicht dasaß, dann sprach sie mit seltsam unbeteiligter Stimme mit dem Barmann, der mit einem Tuch herbeigeeilt war, um die verschüttete Flüssigkeit aufzuwischen.
    »Es tut mir leid. Das war wirklich sehr ungeschickt von mir. Aber passen Sie auf, daß Sie sich nicht schneiden – da sind Glassplitter, die man kaum sehen kann.«
    »Genau deshalb habe ich dieses Waschleder mitgebracht.
    Kein Grund zur Aufregung. Ich bringe Ihnen gleich ein anderes Glas auf Kosten des Hauses …«
    Paula beobachtete Tweed, erwartete, daß er Mitgefühl für Jennie zeigte, die ihre Verlegenheit nicht verbergen konnte.
    Statt dessen saß er ganz still da und ließ den Blick über alle am Tisch sitzenden Personen schweifen, als wollte er eine nach der anderen abschätzen. Paula spürte, daß sich die bis dahin friedvolle Atmosphäre verändert hatte. Jetzt schien eine starke Spannung zu herrschen. Aber es gelang ihr nicht, festzustellen, von wem sie ausging. Tweed wartete, bis der Barmann das Aufwischen beendet, ein frisches Glas geholt und es vor Jennie hingestellt hatte.
    »Ich glaube, ich weiß, weshalb jeder von Ihnen hier ist«, begann er. In seinem Tonfall und seinem Verhalten lag Autorität. »Es ist verständlich, daß niemand nach Tresilian Manor zurückkehren möchte, in Anbetracht dessen, was dort passiert ist. Aber je früher wir das alle tun, desto besser.
    Man nennt das die Geister bannen.«
    »So ein Blödsinn!« protestierte Gaunt. »Falls Sie es vergessen haben sollten – ich bin es schließlich, dem das Haus gehört.«
    »Aber gestern abend, nachdem Sie hier angekommen waren, sind Sie mit Eve und Jennie zum Metropole gefahren und haben dort übernachtet. Um sich für die heutige Rückkehr dorthin zu wappnen. Das ist verständlich«, wiederholte Tweed.
    »Woher zum Teufel wissen Sie das?« fragte Gaunt mit ungewöhnlich gedämpfter Stimme.
    »Ich habe im Hotelregister nachgesehen und mit dem Hafenmeister gesprochen. Weil es Ihr Haus ist, sind Sie derjenige, den es am härtesten trifft. Keine weiteren Proteste. Trinken Sie aus, damit wir losfahren können.«
    Paula ließ den Blick schnell über alle Anwesenden schweifen.
    Sie sah, wie Jennie ihre Perlen befingerte und den Mund verzog; dann, als sie Paulas Blick bemerkte, brachte sie ein kaltes Lächeln zustande. Eve saß ganz ruhig da, mit einer Reitgerte in der Hand. Ambergs Miene konnte Bestürzung andeuten oder beherrschte Wut. Gaunt hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt und starrte ins Leere; seinem Gesicht war nichts zu entnehmen.
    Aber eines wußte sie mit Sicherheit. Allein durch die Kraft seiner Persönlichkeit hatte Tweed die Oberhand über sie gewonnen, sie veranlaßt, genau das zu tun, was er verlangte.
    Bevor er Newman und Paula ein Zeichen gab und mit ihnen die Bar verließ, erteilte er noch eine Anweisung.
    »Unser Landrover fährt voraus. Versuchen Sie nicht, mich zu überholen, Gaunt. So und jetzt los …«
    Auf dem Bodmin Moor tobte der Sturm noch heftiger als zuvor. Tweed fuhr den Landrover mit Paula neben sich und Newman auf dem Rücksitz so schnell, wie es die Geschwindigkeitsbegrenzung erlaubte, und bog dann auf die nach Tresilian Manor führende Nebenstraße ab.
    Paula schob die Hand in ihre Umhängetasche und ergriff den .32er Browning in seinem Spezialfach. Sie hatte Monica vom Flughafen Genf aus angerufen, und Monica hatte ihr nach dem Passieren des Zolls am Londoner Flughafen den kleinen Beutel mit ihrer Waffe ausgehändigt.
    »Das Tor ist offen«, bemerkte sie.
    »Das war Buchanan. Ich hatte ihn gebeten, es aufzumachen, damit wir keine Zeit verlieren.« Er parkte den Landrover unterhalb der langen Steinterrasse vor dem Haus. Dann warteten sie auf der Terrasse auf das Eintreffen von Gaunt in seinem BMW. Tweed streckte die Hand nach dem Hausschlüssel aus.
    »Das ist mein Haus …«, begann Gaunt.
    »Den Schlüssel. Wir gehen zuerst hinein.« Tweed sah Jennie an, die langsam ausstieg. »Sie wollen doch wissen, wer sie umgebracht hat, oder etwa nicht?«
    »Weshalb sehen Sie mich an?« fauchte Jennie.
    »Einen Moment.« Das war Eve, die in ihrer eleganten Reitjacke auf die Stallungen an der Seitenfront des Hauses zuging.
    Sie schaute zurück zu Gaunt. »Sie sagten, Sie würden sich um meine Stute Rusty kümmern.«
    »Ned, ein verläßlicher Mann, war jeden Tag hier, hat ausgemistet, sie gefüttert und bewegt.«
    »Sie

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