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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Wolken mehr da und statt dessen ein grauer und grüner Flickenteppich, der immer näher auf sie zukam. Die Stewardeß erschien und flüsterte Tweed etwas zu, »Wir haben Anweisung erhalten, daß Sie und Ihre Begleiter die Maschine nach der Landung als erste verlassen sollen.«
    »Ich bin froh, daß Sie ›nach der Landung‹ gesagt haben.«
    Paula spürte seinen plötzlichen Stimmungsumschwung Tweed freute sich auf die Gelegenheit, etwas unternehmen zu können. Auch ihre Stimmung besserte sich. Fünf Tage lang hatte sie in einem Zustand unterdrückten Entsetzens gelebt. Sie schaute wieder aus dem Fenster.
    Sie würden gleich landen – sie konnte bereits den Nadelwald sehen, der den Flughafen Kloten umgab. Der Schweizer Pilot setzte die Maschine so sanft auf, daß sie kaum spürten, wie die Räder mit der glatten Rollbahn in Kontakt kamen. Als sie ausstiegen, sahen sie eine vertraute Gestalt, die direkt hinter der metallenen Plattform auf sie wartete, die von der Maschine in das Flughafengebäude führte. Arthur Beck. Er nahm Paula in die Arme und drückte sie an sich.
    »Willkommen in der Schweiz, Paula.«
    »Ich bin auch noch da«, sagte Tweed belustigt – er wußte, daß Beck Paula sehr gern hatte.
    Arthur Beck, ein Mann in den Vierzigern, war mittelgroß und schlank und hatte ein rundliches Gesicht von gesunder Farbe. Das auffallendste an ihm waren seine hellwachen grauen Augen unter dunklen Brauen sowie eine kraftvolle Nase mit einem Schnurrbart darunter. Er trug einen grauen Anzug, ein blaugestreiftes Hemd und eine graue Krawatte. Tweed machte ihn rasch mit Philip Cardon bekannt; die anderen hatte Beck schon früher kennengelernt. Er führte sie, wobei er in perfektem Englisch rasch auf Tweed und Paula einredete.
    »Wir umgehen die Paß- und Zollkontrolle. Draußen stehen Wagen bereit, die Sie dahin bringen werden, wo immer Sie hinwollen.«
    »Zum Hotel Schweizerhof beim Hauptbahnhof. Das wird unsere offizielle Residenz sein, aber in Wirklichkeit wohnen wir nicht dort, sondern im Hotel Gotthard direkt hinter dem Schweizerhof«, sagte Tweed.
    »Sie ergreifen beträchtliche Vorsichtsmaßnahmen, mein Freund«, bemerkte Beck. »Das muß eine sehr ernste Sache sein.«
    »Eine lebensgefährliche Sache – für uns alle. Ich informiere Sie über alles, während wir nach Zürich hineinfahren.«
    »Unser Gepäck«, unterbrach Paula. »Es wird zur Ausgabe befördert werden,..«
    »Wir sind erster Klasse geflogen und waren dort die einzigen Passagiere«, sagte Tweed rasch.
    »Kein Problem.« Er sprach ein paar Worte in Schweizerdeutsch zu einem Beamten in Zivil, der neben ihnen hergegangen war. Als der Mann davonschoß, erklärte er ihnen:
    »Ich habe ihn angewiesen, das gesamte Gepäck aus der ersten Klasse zu holen. Er bringt es zu den Wagen.«
    Sie wurden über Schleichwege eskortiert, auf denen sie nicht einmal in die Nähe von Paß- und Zollkontrolle kamen, bis sie schließlich einen aus drei schwarzen Mercedes-Limousinen bestehenden Konvoi erreichten. Ganz in der Nähe saßen uniformierte Polizisten auf Motorrädern. Beck deutete auf sie, als er die Tür des ersten Wagens öffnete.
    »Unsere Eskorte. Nachdem ich Ihre Nachricht erhalten hatte, hielt ich es für richtiger, kein Risiko einzugehen. Soll ich Sie vor dem Schweizerhof absetzen?«
    »Ja, bitte«, sagte Tweed. »Später gehen wir dann zu Fuß zum Gotthard. Ich habe in beiden Hotels Zimmer reservieren lassen.«
    Es war eine zwanzigminütige Fahrt vom Flughafen bis in die Stadtmitte von Zürich. Beck saß neben Tweed im Fond des Wagen und Paula auf Tweeds anderer Seite. Der Fahrer trug Zivil, ebenso der ungemütlich aussehende Mann auf dem Beifahrersitz.
    Newman, Butler, Nield und Cardon saßen in der Limousine hinter ihnen, und der dritte Wagen war voll von weiteren Beamten in Zivil. Mehrere Motorradfahrer fuhren voraus, zwei weitere bildeten die Nachhut.
    Beck hörte schweigend zu, als Tweed ihn mit knappen Worten über alles informierte, was ihnen widerfahren war auch über den Bombenanschlag auf die Zentrale des SIS in London und die Ereignisse in Cornwall. Zwischendurch warf der Schweizer immer wieder einen Blick durchs Heckfenster, dann unterbrach er Tweed zum ersten Mal.
    »Entschuldigen Sie, aber ich muß eine Nachricht an den hintersten Wagen durchgeben. Man ist uns vom Flughafen aus gefolgt mit einem Impala – es könnte bezeichnend sein, daß das ein amerikanischer Wagen ist.«
    Er griff nach dem neben ihm hängenden Mikrofon und sprach ein paar

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