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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Worte auf Schweizerdeutsch, einer Sprache, die nur Schweizer verstehen. Dann hängte er das Mikrofon wieder ein und warf abermals einen Blick durchs Heckfenster. Erst dann lieferte er seine Erklärung.
    »Ich habe Eingreifen angeordnet. Der dritte Wagen hat diesen Impala gerade gestoppt. Um ihn aufzuhalten, werden sich meine Leute irgendwelche Verkehrsregeln ausdenken, gegen die der Fahrer verstoßen hat. Und all diese Wagen sind kugelsicher. Ihre Geschichte, Tweed, ist überaus merkwürdig, aber natürlich glaube ich Ihnen. Vielleicht interessiert es Sie, daß entschieden zu viele Amerikaner in der Schweiz eingetroffen sind – vor allem in Zürich.«
    »Zu viele?« Paula beugte sich vor. »Woher wissen Sie das?«
    Beck lächelte zynisch. »Oh, wir wissen genau, was in unserem Land vor sich geht. Ende Februar kann man mit ein paar Geschäftsleuten rechnen, vielleicht auch dem einen oder anderen reichen Touristen aus Amerika. Aber diese Männer – deren Aussehen uns gar nicht gefällt – haben allesamt Diplomatenpässe. Vom Präsidium in Bern aus habe ich bereits ihre Botschaft angerufen und darauf hingewiesen, daß sie ihren Stand an Botschaftspersonal weit überschreiten. Der Botschafter, ein alter Freund – und einer der wenigen, die Präsident March nicht durch einen seiner Anhänger ersetzt hat – war ziemlich verlegen. Er sagte mir, diese Männer sollten bald anderen Botschaften in Europa zugeteilt werden. Wir wußten beide, daß er nicht die Wahrheit sagte.«
    »Also könnte Zürich ein gefährliches Pflaster sein?« meinte Paula.
    »Das könnte es.« Er lächelte abermals. »Aber nicht
so
gefährlich wie England, nach dem, was Tweed mir erzählt hat.
    Wie wollen Sie weiter vorgehen, Tweed? Oder ist das streng geheim?«
    »Durchaus nicht. Ich muß drei Männer ausfindig machen.
    Joel Dyson – ich glaube, mit ihm hat alles angefangen. Dann Special Agent Barton Ives und Cord Dillon. Einer von ihnen muß mir sagen, was zum Teufel da vor sich geht.«
    »Ich weiß nicht recht…« – Beck hielt einen Moment inne, um nachzudenken – »… aber von den drei Männern, die auf der Flucht sind, hätte ich mit diesem Barton Ives am wenigstens gerechnet. Ein Mann vom FBI – weshalb sollte jemand ihn umbringen wollen?«
    »Das wundert mich auch«, gab Tweed zu.
    »Ein Jammer, daß Sie nicht wissen, wie dieser Norton aussieht«, bemerkte Beck.
    »Nach allem, was ich gehört habe, weiß das niemand.
    Was mir zu denken gibt…«
    Mit seinem Koffer in der Hand führte Tweed seine Begleiter in den Schweizerhof, wo er von früheren Besuchen her bekannt war und vom Empfangschef zuvorkommend begrüßt wurde. Nachdem sie sich angemeldet hatten, fuhren sie im Fahrstuhl nach oben, und Tweed wies Paula an, ihren Koffer in ihrem Zimmer abzustellen und dann sofort zu ihm zu kommen.
    »Ich habe Zimmer 217«, erinnerte er sie, als er den Fahrstuhl verließ.
    Nur drei Minuten später klopfte sie an die Tür seines großen Eckzimmers, dessen vordere Fenster auf den Hauptbahnhof hinausgingen. Von den Seitenfenstern aus konnte man die berühmte Bahnhofstraße sehen – die Straße mit den großen Banken und einigen der luxuriösesten Geschäfte der Welt. Er ging durch das geräumige Wohn- und Schlafzimmer in die Diele und ließ Paula ein.
    »Ich fürchte, ich habe eine Menge für Sie zu tun«, sagte er.
    »Legen Sie los.«
    »Wir müssen in unseren Zimmern überzeugendes Beweismaterial dafür hinterlassen, daß wir tatsächlich hier wohnen. Zahnbürsten, Zahnpasta, Rasierzeug und so weiter in den Badezimmern …«
    »Die Sachen, die wir gerade benutzen, dürften am überzeugendsten sein.«
    »Richtig. Sowie ungefähr die Hälfte unserer Kleidungsstücke in den Schränken. Das bedeutet, daß Sie …«
    »Daß ich losziehe und sechs Zahnbürsten, sechs Tuben Zahnpasta, fünf Elektrorasierer und mehr Make-up für mich selbst kaufe.«
    »Wieso mehr Make-up?«
    »Weil man damit rechnet, so etwas im Zimmer einer Frau zu finden. Beim Einkaufen werde ich zusehen, daß ich einen Haufen Tragetaschen bekomme. Die werden wir wahrscheinlich brauchen, wenn wir uns mit den Sachen, die wir mitnehmen, hier heraus und ins Gotthard schleichen. Aber ich sehe da noch ein weiteres Problem.«
    »Welches?« fragte Tweed.
    »Es würde verdächtig aussehen, wenn wir im Gotthard ohne Koffer auftauchen würden. Ich hab’s – zwei von den Männern werden in der Herrentoilette unten im Einkaufszentrum mit den neuen Koffern, die wir kaufen, auf uns warten.« Sie

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