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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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nochmals vielen Dank …«
    Tweed verließ die Telefonzelle und bog mit Newman und Paula in die Bahnhofstraße ein. Hinter ihnen setzte sich der Rollstuhl wieder in Bewegung.
    Tweed berichtete von seinem Gespräch mit Eve. Paula wollte wissen, weshalb er mit Strebel sprechen wollte.
    »Er ist Detektiv. Ich möchte herausfinden, ob er irgendwelche Fotos von Julius beim Betreten des Hauses hat, in dem Helen Frey wohnt.«
    »Weshalb?«
    »Nur so eine Idee. Helen sagte, Julius wäre in einer merkwürdigen Stimmung gewesen.«
    »Aber die hat sie doch erklärt«, protestierte Paula.
    »Das hat sie«, pflichtete Tweed ihr bei, und Paula wußte, daß er nicht die Absicht hatte, ihr mehr zu sagen. Es war Feierabendzeit, und in der Bahnhofstraße warteten in ungefähr zwanzig Metern Entfernung zahlreiche Leute an einer Straßenbahnhaltestelle. Cardon kam von hinten an sie heran.
    »Stehenbleiben. Keine Bewegung.«
    Sie folgten unverzüglich seiner Anweisung. Newman sah aus dem Augenwinkel heraus, daß Cardon auf etwas starrte, Er schaute in die gleiche Richtung. Ein Mann in einem Rollstuhl schob sich rückwärts in eine Nebenstraße mit einer kleinen, modernen Kirche. Sobald der Rollstuhl die Häuser auf der anderen Straßenseite erreicht hatte, blieb er stehen.
    Der Mann im Rollstuhl riß die Decke auf seinem Schoß beiseite und legte eine verblüffende Behendigkeit an den Tag.
    Seine rechte Hand, in der er etwas hielt, fuhr hoch wie die eines Kricketspielers, der im Begriff ist, den Ball zu werfen. Ein zylindrischer Gegenstand flog in hohem Bogen durch die Luft, so gezielt, daß er zu Tweeds Füßen landen sollte. Cardons linke Hand fing den Gegenstand ab, bevor er auf dem Gehsteig aufschlagen konnte, und warf ihn im Bruchteil einer Sekunde zurück. Er landete im Schoß des Mannes im Rollstuhl. Der Behinderte fuhr mit einem Ruck hoch und hatte bereits einen Fuß auf der Straße, als es eine laute Explosion gab.
    Der Mann, der die Handgranate geworfen hatte, war verschwunden. Seine Überreste klebten an der weißen Mauer, an der sich ein roter Blutfleck ausbreitete. Der Rollstuhl war ein Trümmerhaufen. Ein Rad rollte, eine dunkle Blutspur hinterlassend, in die Bahnhofstraße. Paula sah eine abgerissene Hand auf der Straße liegen.
    Als die Leute, die auf die Straßenbahn warteten, die Köpfe in ihre Richtung drehten, ging Newman plötzlich mit seinem Smith & Wesson in beiden Händen in die Hocke. Hinter ihnen, kaum einen Meter entfernt, hatte ein Mann in einem Regenmantel einen Geigenkasten geöffnet und eine kurzläufige Maschinenpistole herausgeholt. Die Mündung zielte auf Tweed, als Newman in rascher Folge drei Schüsse abgab.
    Das Geräusch der Schüsse ging im Bremsengequietsche einer herankommenden Straßenbahn unter – der Fahrer hatte das auf die Straße rinnende Blut gesehen. Der Mann mit der Maschinenpistole wurde rückwärts gegen ein Schaufenster geschleudert, so heftig, daß die Scheibe zersplitterte, während er zu Boden sackte.
    »Auseinander!« befahl Tweed. »Wir treffen uns im Gotthard …«

20. Kapitel
    Paula saß in Tweeds Zimmer im Hotel Gotthard auf der Bettkante, die Füße auf den Boden gepreßt, um zu verhindern, daß sie zitterten. Sie litt noch unter dem Schock, den die Ereignisse in der Bahnhofstraße ausgelöst hatten. Außer ihr waren auch Newman und Cardon zugegen, die sich auf Stühlen niedergelassen hatten. Tweeds Stimmung war für Paula auch keine Hilfe sie spürte, daß ihn etwas beunruhigte. Seine ersten Worte halfen ihr nicht, herauszufinden, was das war.
    »Fassen wir zusammen, was passiert ist. Während wir in der Bar des Baur-en-Ville waren, hat dieser gemein aussehende Kerl – allem Anschein nach dieser Mencken – Paula und mich entdeckt und ist dann schnell ins Hotel zurückgekehrt.«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen«, sagte Paula.
    Sie zwang sich, mit ruhiger Stimme zu sprechen.
    »Haben Sie ein bißchen Geduld. Wir haben uns nicht lange beim Essen aufgehalten, aber als wir uns auf den Weg zum Rennweg und zu Helen Frey machten, hat der Mann im Rollstuhl schon auf uns gewartet, vermutlich bereits mit seiner Handgranate. Die Schnelligkeit, mit der Mencken und seine Kumpane handeln, ist unglaublich. Ich fürchte, wir haben es mit erstklassigen Profis zu tun.«
    »Ich begreife immer noch nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Kommunikation. Ich bin ziemlich sicher, daß der falsche Behinderte unter der Decke, die seine Handgranate verbarg, auch ein Mobiltelefon hatte. Er

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