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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Bankier. »Und außerdem wirft er Geld für alle möglichen Programme aus dem Fenster, als gäbe es kein Morgen. Sehen wir den Tatsachen doch ins Auge – March ist zu einer Gefahr geworden.«
    »Gott sei Dank wartet Jeb Calloway in den Kulissen«, sagte der Politiker.
    »Wir dürfen nichts übereilen«, mahnte Wellesley. »In der Politik kommt es immer auf den richtigen Zeitpunkt an. Wir werden abwarten und zusehen, wie sich die Dinge entwickeln …«
    Jeb Calloway wanderte mit großen Schritten in seinem Büro umher, beobachtet von Sam, seinem engsten Vertrauten.
    Plötzlich setzte Calloway sich hin und hieb mit der geballten Faust auf den Tisch, an dem Sam saß. »Die Gerüchte über diese Privatarmee, die March aufgestellt haben soll, werden immer lauter. Haben Sie schon einmal etwas von Unit One gehört, Sam?«
    »Vielleicht dieses und jenes Geflüster.«
    »Tatsächlich?« Calloway war überrascht und verärgert zugleich. »Ist das der Name dieser geheimen paramilitärischen Streitmacht, die March angeblich aufgestellt hat?«
    »March«, bemerkte Sam, wobei er den Vizepräsidenten genau beobachtete, »ist verschlagen. Er errichtet Nebelwände, streut Gerüchte aus. Sie täten gut daran, diese Sache zu vergessen, selbst wenn sie existieren sollte.«
    »Sie scheinen verdammt viel zu wissen. Die meisten Amerikaner in Washington haben noch nie etwas davon gehört.«
    »Jeb, ich gehöre nicht zu den ›meisten Amerikanern‹.
    Schließlich treibe ich mich schon etliche Jahre auf dem Capitol Hill herum. Bleiben Sie gelassen. Was ist mit dem Mann, der sich insgeheim mit Ihnen in Verbindung gesetzt hat?«
    »Er befindet sich bereits seit geraumer Zeit an Ort und Stelle«, erklärte Calloway. »Ich habe ein Gerücht gehört, demzufolge vierzig weitere Männer an Bord einer United-Maschine nach London geflogen sind.«
    »Aus welcher Quelle stammt diese gefährliche Information, Jeb?« erkundigte sich Sam ruhig.
    »Ich gebe meine Informanten nicht preis.«
    »Okay, dann eben nicht. Wir unterhalten uns ja nur.«
    »Nachdem ich das gehört hatte«, fuhr Calloway fort, »habe ich einen Bekannten in unserer Botschaft in London angerufen. Er war am Londoner Flughafen, als die Maschine landete. Sie sind sofort in eine Swissair-Maschine nach Zürich umgestiegen. Angebliche Diplomaten.«
    »Und der Mann, der sich – um ihre eigenen Worte zu gebrauchen – bereits an Ort und Stelle befindet? Wo ist der?«
    »In Zürich natürlich« sagte Calloway mit selbstzufriedenem Lächeln.
    Sam zündete sich eine Zigarette an. Calloway verzog das Gesicht. Er gestattete nicht, daß in seinem Büro geraucht wurde, aber Sam hatte viele Vorrechte. Sam musterte Calloway eindringlich. Er fragte sich, wie er ihn vom Spiel um die Macht abbringen konnte.
    »Seien Sie vorsichtig, Jeb«, riet er. »All diese Intrigen, in die Sie verwickelt sind. Wenn March davon Wind bekommt, läßt er Sie am nächsten Laternenpfahl aufknüpfen.«
    »Ich weiß, was ich tue. Ich muß wissen, was vor sich geht.«
    Klar mußt du das, dachte Sam, aber weißt du wirklich, was du tust?
    Die telefonische Nachricht, die eingegangen war, während Tweed mit Monica sprach, wurde von einem Angestellten des Hotels Gotthard unter der Tür durchgeschoben. Tweed öffnete den Umschlag, las den getippten Text und schloß dann die Augen. Paula wußte, daß etwas passiert war, das seine Gedanken auf Hochtouren laufen ließ. Er reichte ihr das Blatt.
    »Lesen Sie, dann zeigen Sie es Bob und Philip.«
    Muß unsere Verabredung für heute abend leider absagen. Etwas Wichtiges ist dazwischengekommen. Können wir uns statt dessen morgen um dieselbe Zeit treffen? Bitte vielmals um Entschuldigung. Gruß. Jennie Blade.
    »Sie hat damit bis zur letzten Minute gewartet«, bemerkte Paula, als sie Newman die Nachricht gab, der sie überflog und dann an Cardon weiterreichte.
    »Die letzte Minute ist der ausschlaggebende Faktor«, erklärte Tweed und fuhr dann fort: »Ein Schlüssel zu dieser ganzen gräßlichen Angelegenheit ist Newmans Freund Joel Dyson. Ich werde den Verdacht nicht los, daß mit ihm alles angefangen hat…«
    »Kein Freund, nur ein Bekannter«, sagte Newman scharf.
    »Hören Sie zu. Ich bin noch nicht fertig. Paula war schon immer gut im Zeichnen. Was meinen Sie, Bob, könnten Sie Dyson so beschreiben, daß Paula eine Skizze von ihm machen kann, eine Art Phantombild?«
    »Ich will es versuchen«, erklärte Newman.
    »Ich kann etwas von dem Papier in der Schreibmappe dort nehmen«,

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