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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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dem Spielzeughund und dem Matchbox-Landrover hatten sie einen Wunderbaum, ein Beatrix-Potter-Buch, einen Spielzeugtiger, einen Nike-Skipasshalter, einen Radiergummi des Londoner Zoos, einen fluoreszierenden Skelett-Schlüsselanhänger, drei Dartpfeile aus Wolframstahl, eine Lupe und einen Satz Uhrmacher-Schraubenzieher gefunden.
    Â»Oh, und einen violetten Plastik-Grashüpfer mit einem Metalletikett«, sagte Liz Petty. »Hier ist er. Ich dachte mir, der würde Sie besonders interessieren.«
    Cooper nahm den durchsichtigen Beweisbeutel in die Hand. Er hielt ihn gegen das Licht und drehte ihn langsam. Dabei sah er, dass das Etikett, auf das Liz Petty hingewiesen hatte, auf einer Seite mit einem sechsstelligen Zahlencode versehen war und sich oder vielmehr den Plastik-Grashüpfer, an dem es befestigt war, als »Travel Bug«, »reisendes Insekt«, identifizierte.
    Â»Was steht auf der anderen Seite?«, fragte Fry.
    Cooper drehte den Beutel um. »Da steht: ›Ich gehe von Ort zu Ort und schnappe unterwegs Geschichten auf.‹«
    Fry schüttelte frustriert den Kopf. »Was ist mit dem Notizbuch, das mit dem ganzen Zeug in der Dose war?«
    Â»Das ist ein ganz gewöhnliches Spiralnotizbuch«, sagte Petty. »So eines kann man überall kaufen. Soweit wir es beurteilen können, handelt es sich um eine Art Logbuch. Auf der ersten Seite steht die Überschrift ›Petrus Zwei‹, und mehrere Personen haben an verschiedenen Tagen Eintragungen gemacht.«
    Â»Was zum Beispiel?«
    Â»Zum Beispiel die ›Wandernde Maggie‹. Sie schreibt: ›Schon wieder ein toller Ort, den ich niemals besucht hätte, wenn es das Versteck nicht gäbe – vielen Dank.‹«
    Â»Das sagt mir überhaupt nichts.«
    Â»Mir auch nicht.«
    Â»Das klingt nach einer Art Schatzsuche, oder?«, sagte Cooper.
    Â»Meinst du?«, fragte Fry. »Eine Schatzsuche?« Sie warf einen Blick auf die Beutel mit den Gegenständen aus der Dose. »Das ist doch kein Schatz, Ben. Zumindest nicht, was man sich darunter vorstellt. Das sieht eher aus wie Ramsch aus der hintersten Ecke von irgendjemandes Küchenschublade.«
    Â»Ich habe Schatz im weitesten Sinn gemeint, Diane. Der Spaß an einer Schatzsuche hängt nicht vom Wert dessen ab, was man vielleicht finden wird, sondern besteht in der Spannung bei der Jagd danach. Es geht um die Suche. Viele Leute beteiligen sich gerne an einer Suche.«
    Â»Tatsächlich?«, entgegnete Fry.
    Â»Falls das hilft«, sagte Petty. »Auf dem Etikett steht eine Internetadresse.«
    Â»Mal sehen... www.groundspeak.com . Hat davon schon mal jemand was gehört?«
    Die versammelte Runde reagierte mit Schulterzucken. Fry sah Cooper an.
    Â»Ben, du kennst dich doch so gut mit dem Internet aus, nicht wahr?Versuch doch mal rauszufinden, was die ganze Sache soll.« Sie nahm den Skelett-Schlüsselanhänger in die Hand und drehte ihn nachdenklich in seinem Beweisbeutel hin und her. »Wir müssen wissen, wer da oben auf dem Felsen war, wann er dort war und warum. Wenn die betreffende Person nicht im Zusammenhang mit unseren Ermittlungen steht, müssen wir sie zumindest ausschließen können.«
    Â»Okay.«
    Fry legte den Schlüsselanhänger wieder auf das Beatrix-Potter-Buch und deckte damit die originelle Zeichnung eines Fuchses ab, der mit Mantel und Schal bekleidet war. »Jedenfalls gab’s heute Nachmittag noch andere Neuigkeiten. Der forensische Anthropologe hat eine toxikologische Analyse einer Probe von dem ersten Knochenfund durchführen lassen.«
    Cooper sah sie an. »Knochenfund?«, fragte er. »Meinst du Audrey Steeles sterbliche Reste?«
    Â»Ja, Ben. Die alten Knochen, die von den Spaziergängern gefunden wurden.«
    Normalerweise hätte Cooper auf eine solche Kleinigkeit gar nicht reagiert. Er war wesentlich Schlimmeres von Fry gewöhnt. Genau genommen ließ er sich die ganze Zeit Frys Grobheiten und Taktlosigkeiten gefallen. Doch irgendetwas an der Art und Weise, wie sie so beiläufig von den Überresten eines menschlichen Wesens sprach, löste eine Reaktion in ihm aus und stieß ihn über seine Toleranzschwelle. Vielleicht lag es an der persönlichen Beziehung, die Cooper zu Audrey Steele empfand, seit er im Labor in Sheffield ihr rekonstruiertes Gesicht gesehen hatte. Womöglich lag es aber auch daran, dass er bald mit einem weiteren

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