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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Parkplatz neben der Kapelle. Das Unternehmen mochte zwar auf eine lange Geschichte zurückblicken können, doch das eckige Gebäude mit Flachdach und Tafelglasfassade, in dem es untergebracht war, stammte aus den 1960er-Jahren. Es war diskret außer Sichtweite in einer Seitenstraße der Fargate errichtet worden.
    Fry stieg aus dem Wagen, blieb am Tor stehen und betrachtete die Häuser in der Manvers Street. Auf beiden Straßenseiten standen Häuser ohne Gärten zwischen Eingangstür und Straße. Sie fragte sich, welche Sorte von Menschen sich wohl dafür entschieden, dort zu wohnen, wo der Tod jeden Morgen am Fenster vorbeizog. Wie oft blickten sie beim Essen oder beim Fernsehen auf und sahen die langen schwarzen Limousinen vorbeikriechen? Wie oft versuchten sie, einen friedlichen Augenblick zu genießen, und erhaschten dabei aus dem Augenwinkel das Funkeln eines verchromten Sarggriffs?
    Sie wandte sich wieder dem Eingang von Hudson und Slack zu. Für sie bestand kein Zweifel daran, dass sie auf keinen Fall hier wohnen wollte. Doch es musste viele Möglichkeiten geben, den Anblick des vorbeiziehenden Todes auszublenden oder so zu tun, als existiere er nicht.
    Â»Soll ich mit dir reingehen, Diane?«, fragte eine Stimme von der anderen Seite des Wagens.
    Einen Moment lang hatte sie Ben Cooper völlig vergessen. Wie üblich war er der einzige Detective Constable gewesen, den sie in der Einsatzzentrale hatte finden können, als sie nach einem Begleiter gesucht hatte. Falls es infolge dieses Besuchs noch irgendwelche weiteren Erkundigungen anzustellen gab, würde sie sich nicht selbst darum kümmern können, da sie vor Gericht erscheinen musste.
    Â»Ja, sicher. Du bist schließlich nicht hier, um die Aussicht zu genießen.«
    Cooper folgte ihr in das Bestattungsunternehmen. Wie sich herausstellte, war Melvyn Hudson ein gepflegter Mann Ende vierzig mit ordentlichem Haar, das an den Schläfen bereits grau wurde. Er war mit schwarzem Anzug und schwarzer Krawatte bekleidet und schien mühelos in seine Rolle zu schlüpfen, als er durch die Tür des Warteraums kam und die Hand ausstreckte.
    Â»Kommen Sie rein, kommen Sie rein. Und sagen Sie mir bitte, wie ich Ihnen behilflich sein kann.«
    Hinter der Tür befand sich ein Gang, und zwei Männer kamen auf sie zu. Wie Hudson trugen auch sie einen schwarzen Anzug, doch keinem von beiden stand er so gut. Der größere Mann hatte einen kahl rasierten Schädel und ein markantes Kinn wie ein Nachtclub-Türsteher, während der jüngere schlank und unbeholfen war und sein Anzug die Knochigkeit seiner Schultern und Handgelenke kaum verbergen konnte. Sie blieben gleichzeitig stehen, als sie die Besucher sahen, und machten eine ernste Miene.
    Â»Sergeant, das sind zwei unserer Leichenwagenfahrer«, sagte Hudson. »Billy McGowan, und das ist Vernon Slack.«
    Die beiden Männer nickten, gingen weiter und schlossen leise eine Tür hinter sich.
    Hudsons Büro erinnerte an das Sprechzimmer eines Arztes, mit seiner beruhigenden Einrichtung, den interessanten Topfpflanzen und den gerahmten Zeugnissen an der Wand. Fry fragte sich, woher Bestattungsunternehmer Zeugnisse bekamen. Gab es Kurse in Bestattung an der Abendschule? Ein Diplom in Sargherstellung am High Peak College?
    Â»Ist Ihnen bewusst, dass es eine Menge solcher Leute gibt?«, fragte Hudson, nachdem Fry ihr Anliegen erklärt hatte.
    Â»Was für Leute?«
    Â»Leute, deren Hobby es ist, zu Bestattungen zu gehen. Die bekommen wir ständig zu Gesicht. Manchmal machen wir sogar Scherze darüber, dass eine Bestattung ohne unsere kleine Schar von Gewohnheitstrauernden nicht komplett ist.«
    Â»Soll das heißen, sie gehen zur Bestattung von Menschen, die sie gar nicht gekannt haben?«
    Â»Selbstverständlich«, erwiderte Hudson. »Sie studieren die Anschlagtafeln in den Kirchen und lesen die Todesanzeigen in der Eden Valley Times , um zu erfahren, welche Bestattungen anstehen. Und dann planen sie ihre Termine für die kommende Woche. Bestattungen sind für manche Leute der bevorzugte Zeitvertreib. Sie werden zu gesellschaftlichen Anlässen. Unter Umständen ergibt sich dabei sogar die Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu schließen.«
    Hudson musste Frys schockierten Gesichtsausdruck bemerkt haben.
    Â»Das ist völlig harmlos«, sagte er. »Diese Leute finden einfach Gefallen an Bestattungen.«
    Â»Und

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