Todesstatte
und das Stadtzentrum von Edendale war bereits wie ausgestorben. Auch der Parkplatz beim Rathaus war fast leer.
Cooper kannte die Warnungen, eine Beziehung mit jemandem einzugehen, der ebenfalls bei der Polizei arbeitete.Wenn es sich um jemanden mit einem anderen Rang handelte, mit dem man eng zusammenarbeitete, ergaben sich gewisse Probleme. Doch in diesem Fall handelte es sich nicht um eine Polizistin. Die Zusammenarbeit war in gewisser Weise trotzdem eng.
SchlieÃlich ging die Tür auf, und der Kellner eilte herbei. Sie blickte sich im Restaurant um, entdeckte ihn sofort und lächelte. Cooper winkte. Er legte die Speisekarte hin und stand auf, als der Kellner sie zum Tisch führte. Sie küssten sich keusch auf die Wange. Ihre Haut war kühl und leicht feucht vom Regen.
»Ich bin nicht zu spät dran, oder?«
»Nein.«
Sie trug eine klassische cremefarbene Hose, doch er war daran gewöhnt, sie in Hosen zu sehen. Und sie sah besser aus als in einem der dicken blauen Pullover oder weiÃen Papier-Schutzanzügen der Spurensicherung, die nicht gerade schmeichelhaft waren.
»Du siehst toll aus, Liz«, sagte er.
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Die Rückwand des Fahrzeughofs von Hudson und Slack grenzte an der Stelle an die Bahngleise, wo diese zwischen der Fargate und der Castleton Road verliefen. Am späten Abend, nachdem der letzte Zug Edendale passiert hatte, bahnten sich drei Gestalten in Kapuzensweatshirts den Weg an den Gleisen entlang. Sie bewegten sich selbstsicher, als seien sie der Ãberzeugung, dass sie niemand aus den Gewerbebetrieben auf der anderen Seite der Gleise beobachten würde.
Als sie den Hof erreichten, schnitt der gröÃte der drei Männer mit einem Bolzenschneider ein Loch in das geschweiÃte Drahtgeflecht des Zauns, und sie kletterten über die Mauer. Binnen weniger Minuten hatten sie eine Hintertür des Bestattungsunternehmens aufgestemmt, wobei nur knapp das Splittern von Holz sowie ein gelegentliches angestrengtes Stöhnen zu hören gewesen war. Dann wurde das neue Sicherheitssystem der Firma ausgelöst, und die Alarmanlage begann zu heulen. Doch niemand war daran interessiert, einen Einbruch zu begehen.
Keiner der drei Männer sprach, als sie einen Lagerraum betraten. Zwei von ihnen traten Innentüren auf, während der dritte Benzin aus einem Plastikkanister auf dem Boden und den Möbeln verteilte, einen Stapel von Stühlen und einen Reserve-Schreibtisch übergoss und Benzin so weit wie möglich in die angrenzenden Zimmer goss. Dann zündete er einen benzingetränkten Lumpen an und warf ihn durch die Türöffnung, während seine Komplizen nach drauÃen rannten.
Mit einem dumpfen Grollen loderte sofort eine Stichflamme auf. Flammen erfassten den Lagerraum und schossen zur offenen Tür hinaus, wo sie an den Steinen der AuÃenwand emporzüngelten. Fensterscheiben barsten, als Luft nach innen gesaugt wurde und die Stichflammen tiefer ins Gebäude zog. Wandfarbe verbrannte, während sich die Räume mit dichten schwarzen Rauchwolken füllten. Ein Rauchmelder erwachte zum Leben und stimmte in das Heulen der Alarmanlage ein. Die drei Männer bewegten sich plötzlich hektisch, als sie über den Hof zur Mauer zurückrannten.
Doch eine der Gestalten hielt inne, als sie zwischen den Reihen schwarzer Fahrzeuge hindurchlief. Die anderen beiden drehten sich um und gestikulierten ungeduldig. Mit einer schwungvollen Armbewegung lieà der gröÃte Mann seinen Bolzenschneider auf die Windschutzscheibe eines Leichenwagens heruntersausen. Das gehärtete Glas splitterte, und er schlug so lange darauf ein, bis es in Stücke zerbröckelte. Dann warf er den Plastikkanister mit dem restlichen Benzin auf den Fahrersitz und lieà ein angezündetes Streichholz fallen. Er lachte über die Hitze und die Erschütterung der Explosion, als er losrannte, um sich an dem Loch im Zaun den anderen anzuschlieÃen. Sie kletterten über die Mauer und liefen denselben Weg an den Gleisen zurück, den sie gekommen waren. In einer SeitenstraÃe in der Nähe der Chesterfield Road wartete ein Wagen auf sie.
Als das erste Löschfahrzeug von der Fargate abbog, waren die drei Männer längst verschwunden. Auf der StraÃe mussten die Schaulustigen, die aus ihren Häusern gekommen waren, um die Flammen zu betrachten, sich den Mund zuhalten, als der Wind ihnen beiÃenden Rauch und Ascheflocken ins Gesicht
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