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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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bleibt alles, was man tut, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. Das gilt nicht für jemanden, der sich vom Ravensdale-Tal aus nähert, wo es Anwohner in den Cottages und Wanderer auf dem Fußweg gibt.«
    Â»Von den Jarvis’ und ihren Hunden ganz zu schweigen.«
    Â»Genau.«
    Â»Na ja, John Casey mag zwar nicht der beste Immobilienmakler der Welt sein, aber mir kam er eher inkompetent als kriminell vor.«
    Â»Findest du nicht, dass er unsere Aufmerksamkeit recht schnell auf Maurice Goodwin und seine Rolle auf Alder Hall lenken wollte? Meiner Ansicht nach war das schon sehr praktisch.«
    Â»Tatsächlich?«
    Â»Sieh mal, Goodwin hat die Firma vor drei Monaten verlassen. Und zufälligerweise hat Casey seitdem noch keine Vorkehrungen getroffen, dass jemand anderer regelmäßig auf Alder Hall nach dem Rechten sieht? Und zufälligerweise hat er noch keinen Ersatz für Goodwin gefunden? Warum nicht? Was ist so besonders an diesem Job, dass er mit keinem der Bewerber zufrieden war?«
    Â»Ich weiß nicht, Diane, was vermutest du?«
    Â»Ich frage mich, ob Casey Maurice Goodwin als Sündenbock benutzt hat, der immer schuld war, wenn irgendwas schiefgegangen ist. Auf jeden Fall wüsste ich gern, warum Goodwin gekündigt hat.«
    Â»Persönliche Konflikte, laut Mr. Casey.«
    Â»Das bedeutet in der Regel ein handfester Streit mit dem Boss. Was ist, wenn John Casey Goodwin absichtlich in eine Position manövriert hat, in der er zu dem Schluss gekommen ist, dass er die Schnauze voll hat, und gekündigt hat?«
    Â»Und Casey damit auf dem Anwesen freie Hand hatte?«
    Â»Ja.«
    Â»Aber freie Hand wofür, Diane? Um Leichen im Unterholz zu entsorgen?«
    Â»Oder um jemand anderem die Gelegenheit dazu zu geben.«
    Â»Das wäre ganz schön riskant«, sagte Cooper. »Was wäre denn, wenn ein Kaufinteressent vorbeikäme, um sich das Grundstück anzusehen? Außerdem hätte es auf dem Anwesen plötzlich von Gutachtern und Bauarbeitern wimmeln können.«
    Â»Nicht ohne Vorwarnung. Casey ist der Mann mit den Schlüsseln, wenn du dich erinnerst. Außerdem ist das Herrenhaus seit zwei Jahren auf dem Markt. Ich wette, das Angebot an Kaufinteressenten ist längst erschöpft.«
    Â»Zwei Jahre, das stimmt...« Cooper rechnete nach. »Und ich wette, dass derjenige, der Audrey Steeles Leichnam beseitigt hat, gehofft hat, dass sich nie ein Käufer für das Herrenhaus findet und dass das Anwesen immer mehr verwahrlost. Dabei hat er allerdings übersehen, dass das ›allgemeine Wegerecht‹ Spaziergängern jetzt freien Zutritt ermöglicht.«
    Â»Mich würde interessieren, ob Casey jemals den Vorschlag gemacht hat, mit dem Preis für das Anwesen runterzugehen«, sagte Fry.
    Â»Warum?«
    Â»Na ja, das würde ein Makler doch normalerweise tun, wenn er keinen Käufer findet. Er würde dem Verkäufer empfehlen, ein bisschen weniger zu verlangen. Wenn man sich weigert, den Preis zu senken, entsteht der Eindruck, als würde man es mit dem Verkauf nicht ernst meinen.«
    Â»Du scheinst dich ja plötzlich ziemlich gut auf dem Immobilienmarkt auszukennen, Diane. Ich dachte, du hättest nie selber ein Haus besessen. Du hast doch auch nur eine Wohnung gemietet, genau wie ich.«
    Â»Ich habe nicht immer in Derbyshire gewohnt. Bevor ich hierher gezogen bin, habe ich in der Zivilisation gelebt.«
    Fry wandte sich ab und sah zum Fenster des Wagens hinaus, als hätten ihre Gedanken bereits begonnen abzuschweifen.
    Â»Tja, wenn Alder Hall die ›Todesstätte‹ ist«, sagte Cooper, »dann hatte John Casey zumindest in einem Punkt recht.«
    Â»Und der wäre?«
    Â»Dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Hausverkauf handelt.«
    Er lachte und warf Fry einen Blick zu. Doch ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Sie war irgendwohin abgedriftet, an einen Ort, an dem es nicht viel zu lachen gab.
    Â 
    Â 
    Der Parkplatz von Hudson und Slack war leer, abgesehen vom Kleintransporter der Brandermittlung und zwei Polizeifahrzeugen. Als Cooper und Fry die Straße entlangfuhren, schien das Gebäude auf den ersten Blick nicht beschädigt zu sein. Das Schild über dem Eingang war intakt und behauptete noch immer, dass es sich bei Hudson und Slack um einen zuverlässigen Familienbetrieb handelte. Erst als sie neben einem der Streifenwagen parkten, sahen sie die

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