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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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könnten schwarze Spuren auf ihrer Haut und ihrer Kleidung hinterlassen. Sie hatte das Gefühl, sie könnten sie irgendwie vergiften und auf ihrem Körper die dunklen Flecken zutage fördern, die in ihren Gedanken wuchsen, seit sie diesen Telefonanrufen gelauscht hatte.
    Ãœberall, wo sie in den letzten Tagen gewesen war, hatte sie sich gefragt, ob sie sich in der Todesstätte befand. Sie hatte damit gerechnet, jeden Moment eine Leiche zu finden, als wartete hinter jeder Tür ein Bündel blutverschmiertes Sackleinen oder das Rascheln fressender Maden. Doch jetzt durfte sie nicht einmal mehr nach ihr Ausschau halten. Hitchens hatte ihnen untersagt, wie die aufgescheuchten Hühner durch die Gegend zu rennen.
    Obwohl Fry kaum noch zur Kenntnis nahm, dass sie sich bewegte, stand sie plötzlich im nächsten Raum. Um was für ein Zimmer handelte es sich? Zunächst konnte sie die schwarze Brühe zu ihren Füßen nicht deuten. Durchweichte Haufen ragten mehrere Zentimeter aus dem Wasser. An einer Wand stand eine Reihe verrußter Gebilde, und fleckige Metallschubladen klafften auf. Aktenschränke. Sie befand sich in dem Raum hinter dem Hauptbüro, wo die Unterlagen aufbewahrt wurden.
    Â»Oh, Gott.«
    Fry drehte sich um und sah Cooper hinter sich in der Türöffnung stehen. Er streckte die Hand zu einem der Aktenschränke aus und wischte den Ruß von einem laminierten Schild ab.
    Â»Personalakten«, sagte er. »Sie haben die Personalakten verbrannt.«

31
    S päter am Vormittag bekam Cooper endlich die Gelegenheit, sich den Akten in seinem Ablagekorb zu widmen und seine Erinnerung an sie aufzufrischen, falls irgendetwas Wichtiges dabei war, das er vergessen hatte. Er erreichte nicht viel, doch allein dadurch, dass er die Akten in die Hand nahm, fühlte er sich etwas besser, als würde ein Ermittlungsverfahren lebendig gehalten werden, wenn man die dazugehörige Akte berührte.
    Er blickte auf, um sicherzugehen, dass ihm Fry ihre Aufmerksamkeit schenkte.
    Â»Ich könnte mir vorstellen, dass Angehörige von Audrey Steele für diesen Brandanschlag verantwortlich sind«, sagte er. »Vergeltung in Audreys Namen.«
    Â»Vergeltung wofür? Wir wissen doch noch gar nicht, was ihr zugestoßen ist.«
    Â»Das wäre ja auch eine emotionale Reaktion und keine logische. Sie waren verständlicherweise sauer und mussten jemanden finden, dem sie die Schuld geben konnten. Ich glaube, sie haben alles gehört, was sie hören wollten, als ich Mrs. Gill das letzte Mal besucht habe.«
    Â»Ich habe ein paar von ihren Angehörigen bei der Beerdigung im Wald gesehen«, sagte Fry. »Ich wette, einige von ihnen sind uns bekannt. Micky Ellis’ Bruder gehört zum Beispiel auch dazu. Wir sollten mal nachsehen, ob sie nicht irgendwelche Gewalttaten auf dem Kerbholz haben.«
    Â»Wir sprechen hier von der Devonshire-Siedlung«, merkte Cooper an. »Wenn sie den Brandanschlag nicht selbst verübt haben, kennen sie bestimmt Leute, die es für ein paar Pfund tun würden.«
    Â»Du hast recht. Aber wir müssen uns trotzdem ein bisschen dahinterklemmen. Ich wäre mir gern sicher, dass Audrey Steeles Angehörige dafür verantwortlich sind. Ansonsten verdächtige ich bloß noch jemanden bei Hudson und Slack.«
    Cooper nickte. »Für den einen oder anderen könnte es sehr praktisch sein, dass die Personalakten verbrannt sind.«
    Â»Stimmt. Ich habe die Kriminaltechniker gebeten, so viel wie möglich zu retten. Aber so wie ich es gesehen habe, haben die Flammen und die Feuerwehr zusammen ziemlich gründliche Arbeit geleistet.«
    Â»Das ist eigentlich seltsam«, sagte Cooper. »Diese Aktenschränke sind aus Stahl. Die sind doch feuerresistent, solange man die Schubladen zumacht.«
    Â»Die Schubladen sahen aber so aus, als wären sie offen gewesen, als das Feuer ausgebrochen ist.«
    Â»Ja, ich glaube, das müssen sie auch gewesen sein, damit der Inhalt so verbrennen konnte.«
    Fry sah ihn an. »Nein, das hat nichts zu bedeuten. Wahrscheinlich haben die Brandstifter die Schubladen aufgemacht und die Akten auf den Boden geworfen, um das Feuer besser anzufachen, das ist alles.«
    Â»Vertrauliche Akten? Dann hätten die Schubladen doch sicher abgesperrt sein müssen.«
    Â»Wir müssen die Bürobelegschaft fragen.«
    Cooper sah auf seine Armbanduhr und zog seine Jacke an. »Tja, gib mir

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