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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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drei Uhr morgens. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Richard Slack in diesem Fall eine seiner Aushilfskräfte gerufen hätte. Da es sich um einen Familienbetrieb handelt, halte ich es für das Wahrscheinlichste, dass er seinen Partner angerufen hat, damit der ihm hilft.«
    Â»Melvyn Hudson.«
    Â»So ist es.«
    Â»Diane, selbst wenn deine Theorie stimmt, ist es kein Schwerverbrechen, als Beifahrer den Unfallort zu verlassen. Wenn Hudson tatsächlich im Kleintransporter gesessen hat, könnte er selbst verletzt gewesen sein. Vielleicht stand er unter Schock oder so.«
    Â»Wie ich bereits gesagt habe, war das wirklich ein sehr später Einsatz. Um drei Uhr morgens war auf dieser Straße überhaupt kein Verkehr. Die Dame, die den Unfall entdeckt hat, war nur deshalb auf der Straße unterwegs, weil sie einen frühen Flug am West Midlands Airport erwischen musste und das eine Abkürzung von ihrem Haus zur M1 ist. Wie der Ermittler festgestellt hat, waren es unglückliche Umstände, dass kein Verkehr herrschte. Richard Slack war nämlich nicht sofort tot. Er starb, weil er zu viel Blut verloren hat und weil er aufgrund der Stellung, in der er sich nach dem Unfall befand, an seinem eigenen Erbrochenen erstickt ist.«
    Â»Oh, Gott.«
    Â»Genau. Den medizinischen Gutachten zufolge hätte er höchstwahrscheinlich überlebt, wenn jemand zur Stelle gewesen wäre, der ihn in die stabile Seitenlage gebracht und den Notarzt gerufen hätte. Aber es war niemand da. Und deshalb ist Richard Slack gestorben.«
    Letzten Endes erkannte Cooper das Kirchenlied, das aus der Kapelle zu hören war: »The Lord’s My Shepherd.« Zwei Zeilen schwebten klarer über den Garten der Erinnerung als die anderen: »Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück.«
    Ein paar Minuten später machte sich Cooper auf den Weg zur Devonshire-Siedlung. Er fuhr an Vivien Gills Haus vorbei und machte sich ein Bild von der Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße, ehe er parkte und zur Eingangstür zurückging.
    Â»Ich habe gedacht, Sie wären fertig mit mir«, sagte Mrs. Gill. »Was mich betrifft, ist alles aus und vorbei.«
    Â»Interessiert es Sie denn nicht, wer den Leichnam Ihrer Tochter entwendet hat?«
    Â»Dafür sind Sie zuständig. Und die allgemeine Meinung ist, dass Sie gar nichts erreichen werden.«
    Â»Die allgemeine Meinung? In Ihrer Familie, meinen Sie?«
    Â»Wir haben uns am Samstag nach der Beerdigung natürlich darüber unterhalten.«
    Â»Das kann ich mir schon vorstellen«, sagte Cooper. »Ein paar Getränke im Pub, und schon kam die Unterhaltung in Schwung, nehme ich an.«
    Â»Ein paar von meinen Verwandten waren ziemlich sauer. Ich war auch sauer. Wir können einfach nicht glauben, was passiert ist, und dass Sie was dagegen unternehmen, ist nicht gerade wahrscheinlich, oder?«
    Â»Ich verstehe. Also haben Sie beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.«
    Â»Ich?«
    Â»Oh, nicht Sie, Mrs. Gill. Aber ich habe einige von Ihren Verwandten kennengelernt, erinnern Sie sich?«
    Â»Ich verbitte mir, dass Sie so über meine Familie reden.«
    Â»Sind Sie mit Micky Ellis verwandt?«
    Â»Ja, aber nur, weil er mit meiner ältesten Tochter verheiratet ist. Wo ist das Problem?«
    Cooper seufzte verzweifelt. »Mrs. Gill...«
    Â»Ich glaube, Sie gehen jetzt besser«, sagte sie.
    Â»Ich muss wissen...«
    Â»Sie verschwenden Ihre Zeit. Von mir erfahren Sie nichts über sie. Nicht mal ihre Namen oder wo sie wohnen.«
    Â»Das können wir schon selbst rausfinden.«
    Â»Dann tun Sie’s doch. Verhaften Sie mich, und sperren Sie mich ein. Ich werde Ihnen trotzdem nichts erzählen. Und sonst auch niemand.«
    Cooper hätte vor Verzweiflung fluchen können. Die Frau sah ihn trotzig an, mit angehobenem Kinn und nach unten gezogenen Mundwinkeln, und ihr Gesichtsausdruck verriet Sturheit, die an Verachtung grenzte.
    Â»Und wenn Sie das nicht machen, dann will ich, dass Sie jetzt gehen«, sagte sie. »Wenn ich Sie auffordere, mein Haus zu verlassen, dann müssen Sie das doch tun, oder?«
    Er stand auf und drehte sich verärgert auf dem Absatz um. »Mrs. Gill, Ihnen ist offenbar nicht bewusst, was Sie angerichtet haben. Sie haben die Dokumente vernichtet, die uns hätten helfen können, herauszufinden, wer Audreys Leichnam gestohlen hat.«
    Daraufhin

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