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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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murmelte irgendetwas vor sich hin, woran Fry erkannte, dass er beleidigt war. Dann begann er, Ausflüchte zu machen wie ein Verteidiger auf der Anklagebank, dem eine besonders bohrende Frage gestellt worden war.
    Â»Wir dürfen uns in diesem Fall keinen Fehler erlauben, Sergeant, deshalb werden wir keine vorschnellen Schlüsse ziehen. Wie Sie wissen, wurde kein Schädel gefunden. Ohne einen Schädel ist es viel schwieriger, menschliche Knochen zweifelsfrei zu identifizieren. Einige Knochen sind nur noch bruchstückhaft vorhanden, also... Na ja, wir schlagen vor, Präzipitin-Tests durchzuführen.«
    Â»Präzipitin-Tests?«
    Â»Das ist die einzige Möglichkeit, um die Spezies zu bestimmen.«
    Fry hörte, wie ihre eigene Stimme lauter wurde, als sie die Geduld verlor. »Was genau wollen Sie mir damit sagen, Doktor?«
    Â»Ich will Ihnen damit sagen, dass ich Ihnen gar nichts sagen kann, solange wir uns nicht absolut sicher sind«, fauchte Jamieson zurück.
    Es war nicht ganz klar, wer von ihnen den Hörer zuerst auf die Gabel warf. Als sich die Tür der Einsatzzentrale öffnete, blickte Fry verärgert auf und war bereit, ihre Wut an der erstbesten Person auszulassen, die ihr über den Weg lief.
    Doch es war Detective Inspector Hitchens. Er kam langsam in den Raum wie jemand, der unter einem wahr gewordenen Albtraum litt.
    Â»Diane«, sagte er, »wir haben eine weitere Leiche. Und diesmal ist es eine frische.«

32
    I n den Ravensdale-Wäldern herrschte Stille. Das feuchte Laubwerk schluckte jedes Geräusch bis auf das Rauschen des Baches irgendwo weiter unten. Es hatte den ganzen Vormittag geregnet, und nachdem Cooper die Ravensdale-Cottages hinter sich gelassen hatte, fand er den schlammigen Pfad von Steinen, Laub, abgestorbenen Zweigen und allem, was der Regen noch heruntergespült hatte, übersät vor.
    Bei Litton Foot ging Cooper langsam durch das hohe Gras der Koppel bis zu dem abgestellten Auto. Tom Jarvis stand neben seiner Haustür und beobachtete ihn, sagte jedoch nichts. Vermutlich versuchte er abzuwägen, weshalb Cooper schon wieder da war, und er ließ sich dabei Zeit.
    Â»Guten Morgen, Mr. Jarvis«, sagte Cooper. Er wischte eine Schicht Moos von der Windschutzscheibe des Wagens und spähte hinein. Dann ging er zum Kofferraum. »Haben Sie was dagegen, wenn ich mal einen Blick hineinwerfe, Sir?«
    Â»Nur zu«, erwiderte Jarvis. »Lassen Sie sich nicht stören.«
    Die Hunde hatten Cooper inzwischen bemerkt und scharten sich um seine Füße, als er den Kofferraumdeckel anhob. Durch die Dichtungen war Wasser eingedrungen, und das Reserverad lag in einer mehrere Zentimeter tiefen Pfütze. Er klappte den Kofferraumdeckel wieder zu und ging weiter zu der Gefriertruhe. Sie öffnete sich mit dem saugenden Geräusch von Gummi, und Cooper wusste, dass er in ihrem Inneren nichts finden würde außer einer weiteren Moosschicht auf der Aluminiumverkleidung.
    Jarvis ging wortlos auf den alten Anhänger zu und ließ die Rampe herunter. Der Holzboden war verrottet, und einer der Radläufe hatte mehr Durchrostungen als ein Spitzentaschentuch Löcher.
    Â»Sehen Sie irgendwas Interessantes?«, fragte Jarvis. »Oder ist das nur Routine?«
    Cooper hielt den Hunden die Hand hin, damit sie daran schnüffeln konnten, und sie wedelten mit dem Schwanz.
    Â»Mr. Jarvis, wenn ich richtig informiert bin, haben Sie früher einmal bei dem Bestattungsunternehmen Hudson und Slack gearbeitet.«
    Â»Ja. Na ja, genauer gesagt habe ich hin und wieder für sie gearbeitet.«
    Â»Meinen Sie damit, dass Sie nie dort angestellt waren?«
    Â»Nein. Ich war früher Zimmermann. Das war mein eigentlicher Beruf. Aber ich habe bei anderen Arbeiten ausgeholfen, wenn sie zu wenig Personal hatten.«
    Â»Dann haben Sie also an Särgen gearbeitet? Und manchmal vielleicht auch als Träger?«
    Â»Wenn sie mich gebraucht haben. Worum geht’s denn eigentlich?«
    Â»Sie kennen doch bestimmt Melvyn Hudson?«
    Â»Ja, das kann man so sagen. Ich habe Hudson allerdings schon lange nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich treffen wir uns wieder, wenn er sich um meine Bestattung kümmert.«
    Â»Sind Sie gut mit ihm ausgekommen?«
    Â»Ja.« Jarvis ging langsam zum Geländer der Veranda und blickte zum Wald. »Ein ganzes Stück besser als mit diesem Mistkerl, der sein Partner war.«
    Cooper war völlig

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