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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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gehört.«
    Â»Es ist nicht gerade Chatsworth House – obwohl es jetzt angeblich wieder dem Herzog gehört. Auf jeden Fall steht das Haus seit zwei Jahren leer. Der Bach bildet die Grundstücksgrenze.«
    Â»Aber dort oberhalb der Bäume steht ein Zaun. Sieht so aus, als sollte der die Grenze sein.«
    Â»Der Zaun ist neu. Er markiert das Ende des zugänglichen Bereichs.«
    Â»Ach so.«
    Die Spaziergänger, die bei Litton Foot die menschlichen Überreste gefunden hatten, waren nur aufgrund ihrer neuen Freiheit nach dem Countryside and Rights of Way Act hier gewesen. Das so genannte »allgemeine Wegerecht« hatte hundertfünfzig Quadratmeilen Privatgrund erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ansonsten wären die Überreste der Leiche womöglich noch Jahre unentdeckt geblieben. An einem anderen Ort wären sie jedoch vermutlich bereits vor Monaten von jemandem gefunden worden, ehe sie so weit verwest waren, dass keine Hoffnung mehr bestand, sie zu identifizieren.
    Â»Schlimme Sache, dass es eine Frau war«, stellte Jarvis fest.
    Â»Ja.«
    Â» Sie weiß das nicht. Meine Frau, meine ich. Solche Sachen machen sie nervös. Sie hasst es, wenn Spaziergänger über unser Grundstück laufen. Aber wahrscheinlich sollte ich es ihr lieber sagen.«
    Â»Es wird sowieso in der Zeitung stehen«, sagte Cooper.
    Â»Ja.«
    Cooper wäre beinahe ausgerutscht und stützte sich mit der Hand an einer Mauer ab. Das Moos, das sie bedeckte, war dick und fühlte sich faserig an wie ein billiger Teppich, der bei einer Überschwemmung durchnässt worden und nie wieder getrocknet war. Es saugte das Wasser ebenso gut wie ein Schwamm auf, und kein Lufthauch konnte eindringen. Als Cooper die Hand wieder von der Mauer nahm, rochen seine Finger feucht und holzig.
    Â»Also, vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben, Sir«, sagte er. »Ich glaube, ich habe jetzt alles, was ich brauche.«
    Â»Ja? Dann brauchen Sie aber nicht viel.«
    Als sie zum Haus zurückgingen, bemerkte Cooper neben der Koppel ein Gehege. Auf einer Betonfläche stand eine Reihe alter Schweineställe, die von schlammigem Boden und einer Steinmauer umgeben waren, der Mörtel zusätzliche Stabilität verlieh.
    Â»Züchten Sie Vieh, Mr. Jarvis?«, fragte er.
    Â»Nein. Die Hunde sind schon genug Vieh für mich.«
    Cooper griff in eine Innentasche, um nach einer Visitenkarte zu suchen.
    Â»Falls Sie sich an irgendjemanden erinnern, Sir – ich meine, falls die Gesichtsrekonstruktion später noch irgendwelche Erinnerungen wachrufen sollte -, geben Sie uns Bescheid, ja? Die Fotos müssten eigentlich morgen oder übermorgen in der Zeitung sein. Sie können mich im Büro unter dieser Nummer erreichen oder mir eine Nachricht hinterlassen.«
    Jarvis nahm die Karte und warf einen Blick darauf, ehe er sie in irgendeiner Tasche verstaute.
    Â»Cooper. Das sind Sie, oder?«
    Â»Ja, Sir.«
    Cooper machte sich auf die unvermeidliche Frage gefasst. Tom Jarvis war ein Einheimischer. Er wusste bestimmt alles über Coopers Vater und wie er zu Tode gekommen war. Erinnerungen hielten sich in dieser Gegend eine Weile, und er rechnete nicht damit, ihnen jemals entkommen zu können, ganz egal, wie lange er lebte.
    Doch Jarvis warf ihm nur einen fragenden Blick zu und tat nicht mehr, als eine Augenbraue hochzuziehen, während in seinen dunklen Augen ein wissender Ausdruck aufflackerte. Und Cooper stellte plötzlich fest, wie sympathisch der Mann ihm war.
    Als er durch den überwucherten Garten zurückging, waren die einzigen Geräusche das Rascheln seiner Schritte im nassen Gras und das Prasseln der Regentropfen auf verrostetem Blech. Der Ort hatte etwas Heruntergekommenes und vermittelte den Eindruck, dass hier alles in Frieden verrotten konnte.
    Tom Jarvis begleitete ihn nicht zum Tor, sondern blieb auf der obersten Treppenstufe zur Veranda stehen und sah ihm nach, während seine Hunde zu seinen Füßen lagen. Als Cooper bei seinem Auto ankam, drehte er sich noch einmal um, um sich zu verabschieden.
    Â»Graceless hat mich gar nicht belästigt, während ich hier war«, sagte er.
    Â»Stimmt, da haben Sie recht«, erwiderte Jarvis. »Dann steht das alte Mädchen anscheinend nicht auf Sie.«
    Diane Fry beobachtete, wie Detective Inspector Hitchens sich mit einem Filzschreiber gegen die Zähne klopfte und sich mit seinem Stuhl

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