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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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sei er ein älterer Verwandter, der senil und schwerhörig war.
    Â»Ich weiß«, erwiderte Birley. »Aber wenn das nicht so wäre … wenn sie ihr Auto irgendwo anders in der Nähe hätte parken können, wo es sicherer ist... Wenn die Firma ihren Angestellten Parkplätze zur Verfügung stellen würde...«
    Sie saßen in einem Zimmer mit niedriger Decke und kleinen Fenstern, wie es sie in vielen älteren Häusern in der Gegend gab. Die Peak-Park-Bauvorschriften hätten den Eigentümern untersagt, die Außenwände aufzubrechen und Panoramafenster einzubauen, selbst wenn diese es gewollt hätten. Es hätte nicht ins Stadtbild gepasst.
    Das Zimmer wäre vermutlich dunkel und beklemmend gewesen, wenn es nicht vor kurzem mit einer leuchtenden Blumenmustertapete tapeziert und die Holzverschalung mit einem grellen weißen Anstrich versehen worden wäre. Irgendjemand, vermutlich Sandra Birley, hatte Spiegel und eine facettierte Lampe aufgehängt, um das wenige Licht einzufangen, das durch die Fenster fiel, und es im Raum zu verteilen. Fry saß in einem Sessel mit Chintz-Bezug, der zum Fenster gedreht war. Normalerweise verabscheute sie die überladene Optik von Chintz, doch zu diesem Zimmer schien sie zu passen, da sie die harten Linien der Steinwände weicher machte.
    Geoff Birley war inzwischen verstummt. Er leckte sich angespannt über die Lippen, als habe er vergessen, was er sagen wollte. Er schien zu wissen, dass man etwas von ihm erwartete, war sich jedoch nicht sicher, was. Er sah zu seiner Schwester auf, die neben ihm stand wie eine wachsame Krankenschwester.
    Â»Tja, ich meine ja nur, Trish«, sagte er. »Wegen dem Parkhaus.«
    Trish Neville seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah die beiden Detectives an. Sie sind an der Reihe , schien sie zu sagen.
    Â»Trotzdem hat Ihre Frau das Parkhaus regelmäßig benutzt, oder, Sir?«, erkundigte sich Fry.
    Â»Ja, das hat sie«, erwiderte Birley. »Aber sie versucht immer, einen Parkplatz auf einer der unteren Ebenen zu finden, damit sie nicht bis ganz nach oben gehen muss, wenn sie länger im Büro arbeitet. Allerdings muss man dann früher kommen, wissen Sie. Man muss schon um sieben Uhr da sein, sonst bekommt man den ganzen Tag keinen mehr.«
    Â»Und gestern Morgen war sie spät dran?«
    Â»Sie wurde von einem Anruf aufgehalten, als sie gerade aus dem Haus gehen wollte. Es war nur ihre Mutter, die sich wie üblich wegen irgendeiner Nichtigkeit Sorgen gemacht hat. Aber Sandra muss der alten Schachtel immer ein paar Minuten zuhören und sie beruhigen. So ist Sandra nun mal – wenn sie ihre Mutter abgewürgt hätte, hätte sie den ganzen Tag ein schlechtes Gewissen gehabt. Deshalb hat sie die Verspätung in Kauf genommen. Als sie in der Clappergate ankam, waren die unteren Geschosse des Parkhauses sicher schon voll. Ein paar Minuten machen einen Riesenunterschied, wissen Sie. Und in diesem Fall muss man immer weiter hoch fahren, bis man auf dem verdammten Dach ist.«
    Â»Ihr Wagen stand nicht auf der Dach-Ebene«, sagte Fry. »Er stand eine Etage darunter, auf der achten Ebene.«
    Â»Dann muss sie noch einen Parkplatz erwischt haben.«
    Fry und Hitchens tauschten einen Blick. Die Tatsache, dass Mr. Birley noch immer davon sprach, dass seine Frau »Glück« gehabt habe, verriet ihnen, dass er die Realität noch nicht begriffen hatte. Was Sandra Birley am Abend zuvor ganz sicher nicht gehabt hatte, war Glück.
    Â»Mr. Birley«, sagte Hitchens. »Wir glauben, dass Ihre Frau nicht den Aufzug, sondern die Treppe genommen hat, als sie zu ihrem Wagen zurückging. Obwohl der Aufzug funktioniert hat. Denken Sie, das war eine Angewohnheit von ihr?«
    Die Frage schien Geoff Birley zu verwirren. »Wie meinen Sie das?«
    Â»Hätte Ihre Frau normalerweise die Treppe benutzt, um zur achten Ebene zu kommen, anstatt den Aufzug zu nehmen?«
    Birley zögerte. »Das kommt darauf an. Wie hat er denn gerochen?«
    Jetzt war Hitchens an der Reihe, verdutzt dreinzublicken. »Wie bitte, Sir?«
    Â»Der Aufzug. Wie hat er gerochen? Hat ihn irgendjemand geöffnet und hineingerochen?«
    Fry war dabei gewesen, als der Aufzug untersucht worden war. Noch jetzt musste sie Gallenflüssigkeit hinunterschlucken, die ihr bei dem Gedanken an den Gestank aufstieg.
    Â»Ja, er roch ziemlich schlecht.«
    Â»Als hätte sich

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