Todesstatte
müssen. Die anderen Parkmöglichkeiten sind oft belegt.«
»Das hat uns Mr. Birley auch gesagt«, fügte Fry hinzu.
Kessen hielt den Blick auf den Skoda gerichtet, als ob dieser jeden Moment irgendetwas tun würde. Vielleicht rechnete er damit, dass er seine Motorhaube öffnen und ein Geständnis ablegen würde.
»Der Angreifer muss gewusst haben, dass hier um diese Zeit nichts los ist.«
Fry nickte, obwohl sie wusste, dass Kessen ihre Geste nicht zur Kenntnis nehmen würde. Er hatte sie bislang kaum angesehen.
»Ja, er hat sich offenbar gut ausgekannt. Hier drin sind elf Ãberwachungskameras installiert â eine auf jeder Ebene und jeweils eine an der Einfahrt und an der Ausfahrt. Aber er muss genau gewusst haben, wo sie sich befinden, da ihn offensichtlich keine davon erfasst hat, wie wir vom Parkwächter erfahren haben.«
Liz Petty von der Spurensicherung sah zu ihnen herüber und lächelte. Fry dachte, sie habe irgendetwas Interessantes entdeckt, doch dann fuhr sie damit fort, die Kante der Wand in der Nähe von Sandra Birleys Wagen einzupudern. Detective Inspector Hitchens leitete währenddessen die Durchsuchung des Treppenhauses, des Aufzugs und der betonierten Parkbuchten zwischen ihnen und dem Auto. Die achte Ebene war komplett abgesperrt worden, was bedeutete, dass auch niemand auf das Dach des Parkhauses gelangen konnte. Abgesehen von dem Skoda gehörten sämtliche hier abgestellten Fahrzeuge der Polizei.
»Gibtâs nur einen Parkwächter?«, fragte Kessen.
»Zu dieser Tageszeit, ja. Er hat ein kleines Büro auf der ersten Ebene und überwacht von dort aus die Kameras.«
»Jemand muss sich das gesamte Filmmaterial ansehen.«
»Ja, Sir.«
Der Anblick der im Parkhaus abgestellten Fahrzeuge erinnerte Fry daran, dass bei ihrem Peugeot in diesem Monat die Hauptuntersuchung fällig war. Sie musste das Datum im Fahrzeugschein überprüfen â vermutlich lief die Frist in ein paar Tagen ab. Beim Steuern eines Fahrzeugs ohne Prüfplakette erwischt zu werden, war dem Ruf einer Polizistin nicht gerade zuträglich.
Die Sperrung der beiden obersten Parkebenen sorgte offenbar für Chaos. Das »Belegt«-Schild an der Einfahrt hatte bereits geleuchtet, als die ersten Polizisten eingetroffen waren, um Sandra Birleys Wagen unter die Lupe zu nehmen. Jetzt hielten unentwegt frustrierte Autofahrer vor der Schranke im Erdgeschoss und stieÃen anschlieÃend wieder zurück.
»Was ist mit den Aufzügen?«, fragte Fry.
»Die werden täglich gereinigt«, erwiderte Cooper. »Die Kabinen sind extra so konzipiert, dass sie sich leicht säubern und desinfizieren lassen. Anscheinend ist das ein bekanntes Problem.«
»Und ich dachte, das wäre nur ein Problem in den Hochhaus-Sozialwohnungssiedlungen von Birmingham«, sagte Fry. »Ihr habt ein paar ziemlich schmutzige Angewohnheiten nach Derbyshire importiert, nicht wahr?«
»Tja, ich habe vor ein paar Minuten die Reinigungsfirma ausfindig gemacht. Dort hat man mir versichert, dass der Aufzug im Hardwick-Lane-Parkhaus gestern am frühen Morgen gründlich geputzt worden ist. Er dürfte also nach nichts anderem als nach Industrie-Desinfektionsmittel mit einer Brise Kiefernwaldduft gerochen haben, als Mrs. Birley ankam.«
»Als sie ankam , ja. Aber irgendein Ferkel muss sich darin zu schaffen gemacht haben, bevor sie am Abend zu ihrem Auto wollte.«
»Denken Sie, es wäre sicherer gewesen, wenn sie den Aufzug genommen hätte?«
Fry ging auf den Detective Chief Inspector zu und deutete auf den Skoda, der noch von Mitarbeitern der Spurensicherung in ihren Schutzanzügen umringt wurde. Bisher handelte es sich nicht um einen Mordfall, nicht ohne eine Leiche. Kessen würde also bald wieder verschwinden. Er sollte jedoch erfahren, wer bereits im Anfangsstadium gute Ideen hatte.
»Na ja, sehen Sie sich doch mal den Grundriss dieser Ebene an«, sagte sie. »Wenn Sandra Birley den Aufzug benutzt hätte, wären es nur ein paar Schritte bis zu ihrem Wagen gewesen. Ich halte es sogar für wahrscheinlich, dass sie sich genau diesen Parkplatz ausgesucht hat, weil er sich in der Nähe des Aufzugs befindet. Der Ausgang vom Treppenhaus ist dagegen fast fünfzig Meter weit weg, was bedeutet, dass sie auf dem Weg zu ihrem Auto an der Abfahrtsrampe von der neunten Ebene vorbeigehen musste.«
»Wo der Angreifer hinter der
Weitere Kostenlose Bücher