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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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ist passiert?«
    Anstatt zu antworten, ging Matt weiter den Flur entlang. Er war einige Zentimeter größer als Ben und wesentlich schwerer als sein Bruder. Ben wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich zu sträuben, und versuchte deshalb, mit seinem Bruder Schritt zu halten. Er spürte eine warme Welle der Verärgerung in sich aufsteigen, eine Verärgerung, von der er wusste, dass sie von Furcht herrührte.
    Â»Tee«, sagte Matt. »Und dann erzähle ich dir alles, was ich weiß.«
    Â 
    Â 
    Matt Cooper balancierte vorsichtig zwei Tassen Kaffee durch die Krankenhauscafeteria. Es sah aus, als fürchtete er, dass er Flüssigkeit verschütten und jemand ausrutschen und sich das Bein brechen könnte. Ein solcher Unfall wäre in einem Krankenhaus schlimmer gewesen als irgendwo sonst.
    Ben legte die Hände um die Tasse, um sich die Finger daran zu wärmen, und betrachtete den aufsteigenden Dampf – alles, was seine Ungeduld linderte, war ihm recht.
    Â»Kate hat erzählt, dass sie dich heute schon gesehen hat«, sagte Matt. »Dein Wagen war auf der Scratter Road geparkt.«
    Â»Wo?«
    Â»Auf der Scratter Road, zwischen Wardlow und Monsal Head. So heißt die Straße.«
    Ben runzelte die Stirn. »Komm schon, Matt, raus mit der Sprache.«
    Sein Bruder ließ sich mit einem Seufzen auf einen Stuhl sinken. »Anscheinend ist Mum im Pflegeheim gestürzt.«
    Â»Was heißt ›anscheinend‹?«
    Â»Na ja, also... sie ist hingefallen. Aber das Personal in der Old School ist sich nicht sicher, wie es passiert ist. Und du weißt ja, wie verwirrt Mum manchmal ist. Ich konnte mit ihr sprechen, bevor sie ihr ein Beruhigungsmittel gegeben haben, und sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befindet.«
    Â»Wie schwer ist sie verletzt?«
    Â»Sie hat sich das Becken gebrochen.«
    Â»Scheiße.«
    Â»Ich weiß. Und sie denken, dass sie sich vielleicht auch den Kopf angeschlagen hat, als sie hingefallen ist. Sie war ziemlich benommen und konnte sich an nichts mehr erinnern.«
    Â»Vom Pflegeheim sollte jemand hier sein«, sagte Ben. »Warum ist niemand hier? Die sind schließlich verantwortlich.«
    Â»Ben, beruhige dich. Die Oberschwester hat sie ins Krankenhaus begleitet und ist für zwei Stunden geblieben, bis ich sie zurückgeschickt habe. Der Heimleiter hat schon zweimal angerufen und sich erkundigt, wie es Mum geht. Sie machen sich ziemliche Sorgen um sie.«
    Â»Das sollten sie auch. Schließlich müssen sie noch ein paar Fragen beantworten.«
    Matt trank einen Schluck Kaffee, doch Ben rührte seine Tasse nicht an. Er merkte, wie seine Hände vor Wut zitterten, und wusste, dass er seinen Kaffee nur verschütten würde.
    Irgendjemand hatte eine gefaltete Ausgabe der Abendzeitung mit der oberen Hälfte der Titelseite nach oben auf dem Tisch liegen lassen. Ben sah oberhalb der Faltkante nur die ersten zwei bis drei Zentimeter eines Fotos, das er trotzdem sofort erkannte. Er hatte es den größten Teil des Tages betrachtet. Wenigstens hatte die Presseabteilung ihren Job ordentlich gemacht.
    Â»Wann wird Mum wieder aufwachen?«, erkundigte er sich.
    Â»Sie möchten sie so lange ruhigstellen, bis sie die Röntgenaufnahmen gemacht haben und sie in den OP bringen können. Morgen können wir vielleicht mit ihr sprechen. Aber wir könnten uns ein paar Minuten an ihr Bett setzen, wenn wir die Schwester fragen.«
    Ben starrte seinen Kaffee an, der allmählich kalt wurde. Nachdem der Dampf verschwunden war, sah er noch weniger verlockend aus.
    Â»Dann lass uns das machen.«
    Â»Es war nur ein Sturz, Ben. Ein Beckenbruch hört sich schlimm an, aber so alt ist sie auch noch nicht.«
    Â»Weißt du eigentlich, was eine Kopfverletzung bedeuten kann? Schon ein leichter Schlag...« Ben hielt inne und atmete tief ein. »Okay, entschuldige. Du findest, dass ich überreagiere.«
    Â»Ja, das tust du.«
    Â»Entschuldige, Matt«, sagte er noch einmal. »Die Arbeit, weißt du...«
    Â»Zieht sie dich wieder runter?«
    Ben gefiel das »wieder« nicht. Als sie über den Flur zur Station zurückgingen, spürte er abermals Wut in sich aufsteigen. Er legte Matt die Hand auf den Arm.
    Â»Wie heißt der Heimleiter der Old School gleich wieder?«
    Â»Robinson. Warum?«
    Â»Wenn wir nachher von hier weggehen, fahre ich zu ihm und rede mit ihm.«
    Â»Ben, das bringt doch

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