Todesstatte

fragte Hitchens.
    Â»Tja, ich denke, die Art von Person, von der Dr. Kane gesprochen hat, würde gerne die Prozesse beobachten, die der Körper nach dem Tod durchläuft.«
    Â»Und das bedeutet, er müsste zum Schauplatz zurückkehren, um nachzusehen. Vielleicht sogar mehrmals.«
    Â»Ja, ich denke schon.«
    Â»Dann muss ihn doch irgendjemand gesehen haben.«
    Â»Wir könnten einen Aufruf an die Bevölkerung richten.«
    Â»Dazu müssten wir wenigstens eine ungefähre Ahnung haben, wann er zurückgegangen ist.«
    Â»Sicher. Aber Moment mal, Diane – weiß er eigentlich, dass wir die Leiche gefunden haben?«
    Â»Was?«
    Â»Wir haben doch noch gar keine Erklärung abgegeben, oder? Es hat noch keine Bekanntmachung in den Medien gegeben.«
    Â»Na ja, abgesehen davon, dass unsere Gesichtsrekonstruktion vor kurzem in allen Zeitungen und im Fernsehen war.Wir wollten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen, erinnerst du dich?«
    Cooper ließ die Schultern sinken. »Ja, das stimmt.«
    Â»Warum, woran hatten Sie gedacht?«
    Â»Dass er die Leiche vielleicht noch einmal aufsuchen wird. Um sich ein letztes Mal zu vergewissern.«
    Â»Die Wahrscheinlichkeit ist nicht mehr sehr groß.«
    Hitchens dachte darüber nach. »Bleiben wir mal bei dem, was wir tatsächlich wissen. Wir kennen die Identität eines Leichnams, der Hudson und Slack zur Feuerbestattung anvertraut wurde. Aber anstatt eingeäschert zu werden, landete der Leichnam im Wald, zehn Meilen entfernt im Ravensdale-Tal.«
    Â»Das fasst es in etwa zusammen.«
    Â»Ziemlich scheußliche Sache, wenn Sie mich fragen. Wir sollten das sehr ernst nehmen.«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Dann lassen Sie uns etwas unternehmen. Mit Hudson und Slack müssen wir weiterhin äußerst behutsam umgehen. Aber ich denke, wir sind an einem Punkt angelangt, wo es gerechtfertigt ist, einen Durchsuchungsbefehl zu beantragen und ihre Akten zu beschlagnahmen.«
    Â»Wow«, sagte Cooper und setzte sich vor Aufregung in seinem Stuhl auf. Er warf Fry einen Blick zu, um ihre Reaktion zu sehen, doch sie wirkte weniger begeistert, als er erwartet hatte.
    Â»Ist es möglich, dass wir eine Razzia in ihren Räumlichkeiten durchführen und gleichzeitig äußerst behutsam mit ihnen umgehen?«, fragte Fry.
    Doch Hitchens war jetzt richtig in Fahrt, nachdem er eine Entscheidung getroffen hatte, und begann, an den Fingern einer Hand abzuzählen.
    Â»Zweitens müssen wir jeden befragen, der bereits vor achtzehn Monaten, zum Zeitpunkt von Audrey Steeles Bestattung, für das Unternehmen gearbeitet hat. Außerdem müssen wir sämtliche ehemalige Angestellte aufspüren, die in der Zwischenzeit gegangen sind. Bei ihnen allen muss geprüft werden, welchen Hintergrund und welche Verbindungen sie haben. Wir müssen die Liste mit den Namen derjenigen eingrenzen, die die Gelegenheit hatten, sich an dem Leichnam zu schaffen zu machen. Ein Motiv wäre natürlich auch hilfreich. Aber weiß Gott, wie das aussehen mag.«
    Der Detective Inspector sah Cooper an. »Wie klingt das fürs Erste, Ben?«
    Cooper hatte versucht, sich Notizen zu machen. »Ausgezeichnet«, sagte er. »Und was ist mit den Angehörigen, Sir?«
    Â»Audrey Steeles Angehörige? Das ist ein bisschen heikel, nicht wahr? Aber einem von ihnen könnte irgendwas aufgefallen sein, also müssen sie ebenfalls alle befragt werden.« Hitchens hörte auf, mit den Fingern zu zählen, und verschränkte sie, als betete er. »Darum kümmern Sie sich am besten selbst, Ben. Sie haben bereits mit der Mutter gesprochen, sagten Sie? Ich vermute, sie ist schon ein bisschen älter?«
    Â»Ja.«
    Â»Dann fassen Sie sie mit Samthandschuhen an und verärgern Sie sie nicht zu sehr.Vielleicht finden Sie ja andere Familienmitglieder, mit denen man sich besser unterhalten kann. Wissen Sie, was ich meine?«
    Cooper nickte. »Ich weiß, was Sie meinen.«
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    Â 
    Â»Diane«, sagte Cooper, nachdem sie das Büro des Detective Inspectors verlassen hatten, »ich glaube, du tust dir keinen Gefallen, was den Detective Inspector oder auch Mr. Kessen betrifft. Anscheinend hast du überhaupt keinen Respekt vor den Ansichten von Dr. Kane.«
    Fry schlug mit ihrem Notizbuch auf den Tisch. »Hast du schon mal jemanden getötet, Ben?«
    Â»Nein, natürlich nicht.«
    Â»Ich auch