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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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muss arbeiten.«

Donnerstag, 25. Februar, 14.20 Uhr
    »Das Luminol war positiv.« Micki ging zu Noah und Abbot in Carletons Arbeitszimmer. »Blut in der Wanne. Ein Techniker untersucht gerade den Abfluss.« Sie steckte den Kopf in den begehbaren Schrank. »Wie läuft’s mit dem Safe, Sugar?«
    »Es liefe besser, wenn ihr alle die Klappe halten würdet«, erwiderte Sugar Taub aus dem Schrank.
    Noah war unaufhörlich im Zimmer auf und ab marschiert, blieb nun plötzlich vor einem Bücherregal stehen, als ein Titel seine Aufmerksamkeit weckte. »Ein deutsches Buch«, sagte er, und Abbott kam zu ihm.
    »Da drüben stehen welche auf Französisch. Carleton ist – unglücklicherweise – ein sehr gebildeter und schlauer Mensch.«
    Aber Noah hörte gar nicht zu, sondern starrte auf den Buchrücken. »Das ist von Freud.
Das Ich und das Es.
« Er hörte förmlich, wie ein weiteres Puzzleteil an den richtigen Platz fiel. »
Das Ich.
Dasich. Der Avatar, der mit Natalie Clooney und Virginia Fox gepokert hat.«
    »Und was wollte Freud uns damit sagen?«
    Noah googelte den Buchtitel mit seinem Handy. »Das Ich hat die ausgleichende Funktion zwischen den primitiven Urtrieben des Es und der Wirklichkeit.«
    »Dass der Trieb zu töten primitiv ist, kann man wohl sagen«, sagte Abbott gallig. »Gerissener Mistkerl.«
    »So ähnlich hat Eve Dasich auch genannt«, sagte Noah.
Seit drei Stunden ist sie fort.
    »Denken Sie jetzt nicht an sie«, sagte Abbott. »Wir kommen näher.«
    Seine Worte wurden von einem zufriedenen »Ah« aus dem Schrank unterstrichen. Sugar und Micki kamen mit dicken Aktenmappen heraus. Noah nahmen ihnen begierig welche ab, und sie scharten sich um Pierce’ Schreibtisch, um den Inhalt durchzusehen. »Kontoauszüge. Das hier scheint das Familiekonto zu sein.«
    »Sein Frau hat ein eigenes«, sagte Micki und sah einen anderen Stapel durch. »Regelmäßige Überweisungen vom Hauptkonto, allerdings kaum genug für Einkauf und Benzin. Er hat ihr ein knappes Haushaltsgeld gezahlt. Wie man schon an der Küche feststellen kann, liebt er es, die Kontrolle zu haben.«
    »Kontrolle und Ordnung«, murmelte Noah. »Er hat uns gesagt, dass der Killer Ordnung liebt. In der Hinsicht hat er jedenfalls nicht gelogen.«
    »Das Streben nach Kontrolle soll häufig Ängste verdecken«, sagte Micki. »Wisst ihr noch, wie Olivia sagte, er müsse Angst vor Frauen haben? Ich glaube, damit hat sie recht gehabt.«
    Plötzlich stieß Abbott einen leisen Pfiff aus. »Wow. Er hat eine dreiviertel Million auf der hohen Kante. Frieren wir seine Konten ein. Damit er nicht so leicht außer Landes flüchten kann.«
    Nachdem er erledigt hat, was er zu tun versucht.
Noah verdrängte die Worte, die Carleton selbst gesagt hatte, wie auch die Bilder der Opfer, die erneut in seinem Bewusstsein aufstiegen. Resolut griff er sich einen weiteren Aktenordner. »Berichte einer Privatdetektei. Der Ermittler heißt Hugh Robard. Objekt der Überwachung ist eine Person namens John Black aus Fargo, North Dakota.
    »Wir müssen John und Irene Black finden«, sagte Abbott.
    »Und den Privatdetektiv«, setzte Noah hinzu.
    »Ich weiß nicht, Web«, meinte Micki. »Der letzte Bericht ist schon zehn Jahre alt. Na ja, es ist sicher einen Versuch wert«, fügte sie etwas übertrieben fröhlich hinzu, und ihm wurde bewusst, dass man ihm seine Angst ansehen musste.
    »Fahren wir ins Büro zurück und telefonieren von dort aus«, sagte Abbott. »Ich muss um drei auf einer Pressekonferenz sein. Wenigstens können wir den Medien jetzt sagen, dass wir einen Haftbefehl für Carleton Pierce haben.«

Donnerstag, 25. Februar, 14.20 Uhr
    Der Schmerz … der Schmerz war unerträglich. Sie hob die Hände ans Gesicht und griff an Knochen. Ihre Hände waren voller Blut. Mein Gesicht. Mein Gesicht ist weg.
    Nein. Sie warf den Kopf zurück und rang nach Luft, bäumte sich auf. Sie bekam keine Luft. Etwas lag über ihren Mund. Sie wand sich, wehrte sich, wollte weg.
    »Hör auf. Nicht schreien.«
    Es war ein Flüstern, und Eve ließ sich schaudernd zurückfallen. Über ihrem Mund war Haut. Ein Arm. Eve atmete durch die Nase und nickte. Der Arm verschwand und jemand brach über ihren Beinen zusammen. Ihr Schenkel schmerzte höllisch.
    »Wenn Sie schreien, kommt er.«
    Eve mühte sich, den Kopf zu heben, und sog scharf die Luft ein. »Liza?«
    Liza war an Händen und Füßen gefesselt. Sie atmete stoßweise durch die Nase. »Wer ist er?«
    »Ein Polizeipsychologe. Aber was machst du

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