Todesstoß / Thriller
ich bleibe in der Leitung … Nein, wir gehen nicht raus.«
»Gib mir dein Telefon und nimm meins«, befahl Hunter. »Ruf Webster an und sag ihm, er soll seinen Hintern herschwingen. Ich bleibe für dich in der Leitung.«
Sie würden erst in sein Sichtfeld rücken, wenn er sich direkt vor die Verglasung stellte, aber dann konnten auch sie ihn sehen.
Schieß in die Scheibe, dann hast du den Überblick.
Aber dann wurde die ganze Nachbarschaft geweckt, und die Polizei war bereits auf dem Weg.
Verdammt.
Zum zweiten Mal in dieser Nacht musste er verschwinden. Mit Hass auf Hunter schlich er den Weg, den er gekommen war, zurück, und vernichtete dabei seine Fußabdrücke.
Unglücklicherweise würde Eve von nun an rund um die Uhr bewacht werden. Beschützt werden. Nun würde er sie zu sich locken müssen. Er stieg in seinen SUV und war zwei Blocks entfernt, als er den Streifenwagen im Rückspiegel sah. Seine Hände umklammerten das Lenkrad und drückten zu. Er wünschte, es wäre Eves Hals gewesen.
Er fuhr mit einer Hand in seine Manteltasche und tastete nach der Spritze. Seine Gedanken rasten. Er war bereit gewesen. Eingestimmt.
Heute kann ich nie und nimmer einschlafen. Nur eine. Nur, um den schlimmsten Druck loszuwerden.
Er lenkte seinen Wagen in Richtung Stadt. Er wusste, wo er finden würde, was er suchte.
Dienstag, 23. Februar 2.25 Uhr
E ves Anruf hatte Noah erreicht, als er und Brock endlich bei dem Thema – nämlich Eve – angelangt waren, über das er wirklich reden wollte.
Dann hatte er Brock zu Trina und dem warmen Bett zurückgeschickt und war, halb angstvoll, halb aufgeregt, zu ihr gefahren. Zum dritten Mal in dieser Nacht.
Nun blickte er zu der Kamera über der Tür hinauf. Rosa – interessant. Die Tür wurde von einem Officer geöffnet, der auf den Notruf hin gekommen war. Eve saß in ihrem Sessel und hatte die Arme um die Knie geschlungen. Müde sah sie ihm entgegen.
»Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte sie. »David hat mir befohlen, Sie anzurufen.«
Hunter saß auf dem Sofa und hatte die Arme fest vor der Brust verschränkt. »Und ob ich das habe!«
»Wer hat die Kamera angebracht?«, fragte Noah.
»Ich«, gab Hunter zurück.
»Was führt Sie her, Detective?«, fragte der ältere der beiden Officer. »Wir haben es hier nicht mit einem Mord zu tun.«
Noah warf Eve einen raschen Seitenblick zu. »Persönliches Interesse. Haben Sie Spuren eines Einbrechers gefunden?«
»Draußen war definitiv jemand«, sagte der jüngere Cop. »Verwischte Fußabdrücke. Die Kamera unten ist zertreten worden. Sollen wir uns in der Nachbarschaft umhören?«
»Die CSU wird die Gegend bei Anbruch des Tages absuchen. Für eine Befragung ist es dann noch früh genug. Schicken Sie mir bitte eine Kopie Ihres Berichts.« Die Polizisten gingen wieder, und Noah schloss die Tür. »Okay. Was ist passiert?«
Hunter berichtete, während Noah den rosafarbenen Empfänger betrachtete.
»Das System löst einen Alarm aus, falls die Kamera kein Signal mehr sendet. Als der Kerl auf das Ding getreten ist, hat der Alarm mich geweckt.« Er zögerte. »Eve hat eine registrierte Waffe, die sie mir gegeben hat. Ich bin die Treppe hinuntergeschlichen, aber sie musste mir unbedingt folgen.«
»Das ist schließlich meine Wohnung hier«, sagte Eve trotzig. »Meine verdammte Pistole und mein verdammtes Problem.«
Hunter schüttelte den Kopf. »Tja, das war’s auch schon. Wir haben weder jemanden gesehen noch gehört.«
Noah begegnete Hunters Blick. »Schnell und richtig reagiert. Gut gemacht.«
Hunter schüttelte erneut den Kopf. »Ich hätte hinausgehen und nachsehen müssen.«
Noah sah, wie Eve die Augen verdrehte, aber sie schwieg. »Wir wissen nicht, ob der Kerl bewaffnet war«, sagte er. »Es hat schon drei Tote gegeben. Wir wollten kein Risiko eingehen.«
»Sag ich doch«, murmelte Eve.
Hunter stieß einen verärgerten Laut aus. »Und jetzt?«
»Jetzt beobachten wir Eve rund um die Uhr«, sagte Noah. »Eve, Sie gehen nirgendwo mehr allein hin, bis wir genau wissen, mit wem und was wir es zu tun haben.«
»Sag ich doch«, knurrte Hunter, und Noah verspürte einen kurzen Moment der Erleichterung. Die beiden waren wie Bruder und Schwester.
Sie erhob sich. »David hat Kaffee gemacht. Wollen Sie sich einen mitnehmen?«
Er begriff, dass sich für sie nichts geändert hatte. »Nein, danke, ich hatte genug Kaffee heute. Gehen Sie nicht mehr allein aus, okay?«
»Macht sie nicht«, sagte Hunter barsch, dann wurde
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