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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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beschützt, und Eve hatte Dana dabei geholfen. Nun schützte sie Teilnehmerinnen ihrer Studie vor einem Mann, der den Frauen in einer virtuellen Welt auflauerte.
    Noahs Seufzen hallte in der Stille des leeren Zimmers wider. Er hatte auch einmal die Rolle des Beschützers innegehabt, aber das war schon lange her. Damals hatte er versagt. War mit Pauken und Trompeten untergegangen.
    Und nun bist du allein.
Aber zumindest hatte er eine Aufgabe. Er besaß eine Polizeimarke. Er würde diesen Mörder fangen, den Papierkram erledigen und sich des nächsten Falls annehmen.
    Deprimierende Aussichten. Er war seit zehn Jahren trocken, aber jetzt sehnte er sich entsetzlich nach einem Drink. Er rollte sich herum und griff zum Telefon.
    Gestern hast du Brock fast k.o. geschlagen.
Das durfte nicht noch einmal passieren. Es würde nicht passieren.
    Das Telefon in seiner Hand klingelte, und er fuhr zusammen. Brock war dran. »Ist was passiert?«, fragte Noah.
    »Nein. Ich, ähm, ich habe dich heute nicht im Sal’s gesehen und wollte nur wissen, ob bei dir alles in Ordnung ist.«
    »Ich stecke mitten in einem Fall. Außerdem habe ich dir doch gesagt, dass ich nicht mehr ins Sal’s gehe«, fügte er hinzu.
    »Tja, verzeih mir, dass ich meine Zweifel hatte, ob du es dieses Mal wirklich so meinst«, gab Brock scharf zurück. »Eve war heute nicht hinter der Theke. Sal meinte, es hätte sich um einen Notfall gehandelt.«
    Subtil war Brock noch nie gewesen. »Ja, ich weiß. Sie war mit mir zusammen.«
    »Dann ist ja gut«, sagte Brock vorsichtig. »Oder?«
    Noahs Zorn flammte auf. »Nein. Sie hat eine verdammte Zielscheibe auf der Stirn. Und sie war eigentlich nicht
mit
mir zusammen! Tatsächlich hat sie mir gesagt, dass sie mit niemandem zusammen sein will, und mit mir schon gar nicht.«
    »Autsch. Brauchst du doch noch eine Runde im Ring?«
    Noah dachte an die vergangene Nacht und das zerschlagene Gesicht seines Cousins. »Nein, aber hättest du Lust, mit mir noch einen Kaffee zu trinken? Ich muss raus aus meinem Haus.«
Raus aus der leeren Hülle meiner Behausung.
    »Na, klar«, sagte Brock. »Der übliche Treffpunkt?«
    »Ja. Halbe Stunde, okay?«

Dienstag, 23. Februar, 2.00 Uhr
    Dieser Hunter war noch immer da.
Er saß in seinem eiskalten Auto, nippte an seinem Kaffee und starrte missgelaunt auf das Kennzeichen aus Illinois. Die Lichter im Wohnzimmer waren ausgegangen. Offenbar blieb Hunter über Nacht. Nun, egal. Es war leichter, ihn zu erschießen, wenn er schlief.
    Webster war gekommen und wieder gefahren.
Was hatte Eve ihm gesagt? Was wusste sie?
    Aber auch das war nicht wichtig, sagte er sich.
Selbst wenn sie sich in Shadowland auskennt und die Verbindung entdeckt hat, kann sie nicht wissen, wer ich bin.
Dennoch tickte die Uhr in seinem Kopf unaufhörlich. Er musste sich in Bewegung setzen.
    Aber mit Bedacht.
Hunter hatte im Busch neben dem Eingang zu Eves Mietshaus etwas verborgen.
Sehen wir doch mal nach, um was es sich handelt.
    Er näherte sich dem Gebäude von der Seite und verzog das Gesicht, als ihm Schnee in die Schuhe drang. Wieder ein Paar ruiniert. Er zog den Kragen seines Mantels hoch, so dass sein Gesicht fast dahinter verschwand. Inzwischen hatte er das Gebüsch erreicht.
    Was immer es war, es war rosa. Er nahm es in die Hand, dann richtete er wütend die Linse nach unten, froh, dass er schlau genug gewesen war, nicht frontal darauf zuzugehen.
Bleib ganz ruhig.
Die Kamera konnte nur seinen Daumen aufgenommen haben. Und er trug Handschuhe.
Alles ist gut.
    Er legte die Kamera in den Schnee und zertrat sie mit dem Absatz.
Wer kaufte eine Überwachungskamera in gottverdammtem Rosa?
    Er hatte gerade eine Hand an die Eingangstür gelegt, als er etwas von drinnen hörte. Schritte. Gedämpfte Stimmen. Jemand kam. Hunter und Eve?
Dann knall sie ab.
    Mit dem Finger am Abzug zog er sich in den Schatten zurück und wartete darauf, dass sie herauskommen würden. Aber sie kamen nicht. Er schlich so nah wie möglihc heran. Durch die Seitenverglasung der Tür hörte er sie laut flüstern, aber sehen konnte er nichts.
    »Ruf die 911.« Hunter. »Mach schon, Herrgott.«
    »Schon gut, schon gut, ich wähle ja schon, aber geh da nicht raus
. David. Nein!
«
    »Ach, hast du nicht gesagt, es sei bloß ein Hund«, zischte Hunter. »Geh zurück und lass mich los.«
    »Okay, vielleicht ist es kein Hund. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Hallo? Ja, ich glaube, wir haben hier einen Einbrecher.« Sie gab ihre Adresse durch. »Ja,

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