Todessymphonie (German Edition)
mit Baldwin. Sie schloss den Laptop und schaute sich nach einer Tasche dafür um. Sie fand keine, stieß bei der Suche aber auf das Ladekabel, dass sie aufwickelte und einsteckte. Tim beendete gerade die Untersuchung des Sargs. Der Keller war penibel durchgekämmt worden. Man hatte DNA-Spuren genommen, Fingerabdrücke, alles, was sie brauchten, um Adler festzunageln. Falls sie ihn fassen würden.
Keri McGee beobachtete alles mit erfahrenem Blick und wartete, bis Julia Page nach oben gegangen war, um frische Luft zu schnappen, bevor sie sich Taylor näherte.
„Sollte ich das eben lieber von den Bändern löschen?“
Taylor schenkte ihr ein Lächeln. „Nein. Ich habe einfach nur die Initiative ergriffen. Sollte ich dafür Ärger bekommen, dann ist das halt so. Quantico ist einfach besser ausgerüstet als wir. Ich muss nur noch kurz in die Stadt fahren und meinen Fall wem auch immer vortragen, damit ich offiziell gehen darf. Baldwin sagt, er würde sich darum kümmern, aber ohne Erlaubnis kann ich nicht einfach mit den Beweisen abdüsen.“
„Okay. Ich habe gehört, was Sie gesagt haben. Eineiige Zwillingsmörder, hm?“
„Sieht so aus.“
Keri schob sich den Pony aus den Augen. „Wissen Sie, mein Granddad, Welton Keif, war ein Cajun. Ich erinnere mich, wie wir einmal ins Bayou gefahren sind, um ihn zu besuchen. Wir fuhren mit so einem Flachbodenboot, durch das trübe Wasser glitten Mokassinschlangen, und Mücken so groß wie Handteller flogen durch die Luft. Wir waren vorher bei einer Cousine von mir gewesen, die eineiige Zwillinge hatte, und brachten Fotos mit, damit mein Großvater sie auch mal sah. Wir zeigten ihm die Babys und sagten ihm, dass sie eineiig wären. Er schaute uns an und fragte, „Was zum Teufel ist ein eineiiger Zwilling?“ Wir waren erstaunt, weil wir dachten, das müsste doch jeder kennen. Meine Mutter erklärte dann, dass es sich um zwei Jungs handelte, die zur gleichen Zeit geboren wurden und total gleich waren. Er sagte. „Ah, du meinst, sie sind geborene Partner, jetzt verstehe ich.“ Klingt, als hätten Sie es genau damit zu tun, Detective Jackson. Geborene Partner, die denTrieb haben, zu töten. Ich frage mich, was sie dazu gemacht hat?“
„Geborene Partner, was? Nun ja, sie sind definitiv Partner beim Morden. Ich frage mich auch, was einen Menschen dazu macht, Keri. Wenn wir mehr über sie herausfinden können, kann ich diese Frage vielleicht irgendwann beantworten. Aber danke für den Input. Klingt, als wenn Ihr Großvater ein sehr scharfsinniger Mann gewesen wäre.“
„Das war er, Detective. Zu scharfsinnig. Er hat auch gesagt, dass ich noch einmal auf welche stoße, und zwar weit von ihm entfernt. Das erscheint einem heute ziemlich prophetisch, finden Sie nicht?“
Taylor bekam eine Gänsehaut. „Ja, Keri, das ist wirklich ein wenig seltsam.“
„Ich mach mich mal wieder an die Arbeit, Detective. Haben Sie eine gute Reise. Und viel Glück dabei, die Kerle zu schnappen.“
McKenzie erwartete Taylor oben an der Treppe. Er hielt den grauen Kater im Arm, der sich eng an seine Schulter schmiegte und laut schnurrte. Er sah glücklich und zufrieden aus.
„Er heißt Art“, sagte McKenzie. „Das steht auf seinem Halsband.“
„Art der Kater. Tja, das passt. Diese Mörder imitieren berühmte Gemälde, warum sollte man seinen Kater da nicht ‚Kunst‘ nennen. Hey, Süßer.“ Sie kraulte den Grauen hinter den Ohren und hätte schwören können, dass er lächelte.
„Er ist sehr zutraulich. Und er kam mir so einsam vor, also dachte ich, dass ich ihm ein wenig Zuneigung schenke. Nun habe ich Angst, ihn wieder herunterzulassen.“
„McKenzie, wir haben Arbeit zu erledigen. Hast du irgendwelche Bilder von dem Mann gefunden, irgendetwas, das uns helfen könnte, ihn zu identifizieren? Wir haben nur das Foto aus seinem Führerschein, und der ist 1998 ausgestellt worden. Du weißt, wie diese Fotos trügen können. Er könnte sein Aussehen seit damals ein Dutzend Mal verändert haben.“
„Nein, ich habe leider nichts gefunden. Das Haus ist sauber. Abgesehen von den ganzen CDs und dem Keller gibt es hier erschreckend wenig Persönliches. Äh, Jackson? Ich habe Art versprochen, mich um ihn zu kümmern.“
Taylor fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Wir müssen den Tierschutz anrufen, damit sie kommen und ihn mitnehmen.“
„Nein. Die werden, die werden …“ Er schaute sie verzweifeltan und formte mit dem Mund stumm die Worte ihn einschläfern.
„Nicht
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