Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
Vom Netzwerk:
Fingerabdrücke, aber mehr werde ich erst nach der Autopsie wissen.“
    „Die Presse behauptet, das ist der Anfang eines Serienmörders. Sie nennen ihn den Dirigenten. Ich will deine ehrliche Meinung. Glaubst du, dass es sich um jemanden handelt, der noch einmal zuschlagen wird?“
    Taylor bemerkte, dass Pages rechtes Auge tief in der braunen Iris einen blauen Fleck hatte. Sie kannte die stellvertretende Staatsanwältin seit Jahren, wie hatte ihr das entgehen können? Sie versuchte, der Antwort auszuweichen. Page verschränkte die Arme vor der Brust, als wappne sie sich für das, was Taylor als Nächstes sagen würde.
    „Ja“, sagte Taylor.
    Pages kastanienfarbene Locken hüpften, als sie sich gegen Taylors Tisch lehnte. Sie war eine kleine Frau – und so an den Tisch gelehnt befand sie sich mit der sitzenden Taylor auf Augenhöhe. Neben ihr fühlte Taylor sich immer riesig.
    „Ernsthaft?“
    „Ernsthaft. Nach der Autopsie lasse ich eine ViCAP-Suche laufen, um zu sehen, ob wir irgendwo da draußen einen ähnlichen Fall finden. Das hier war schon ganz schön ausgeklügelt. Entweder versucht er, die Aufmerksamkeit der Presse auf sich zu ziehen, oder er will uns zeigen, wie brillant er ist. Aber der Dirigent? Wie kommen die denn auf den Namen?“
    Page deutete in Richtung von Elms Büro. „Der Neue hat ihnen erzählt, dass eine CD mit klassischer Musik lief.“
    Taylor schüttelte den Kopf und drückte ihren Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger. Verdammt. Das war ein Detail, das sie für sich behalten wollte. „Du machst Witze“, murmelte sie.
    „Nein.“ Page beugte sich ein wenig weiter vor. „Geht es dir gut? Ich weiß, dass es schwer für dich ist.“
    Taylor richtete sich auf und seufzte. „Süß von dir, dass du fragst. Mir geht es gut. Das hier geht auch wieder vorbei. Ich mag es, mir die Hände schmutzig zu machen. Ich habe so viel Zeit auf dieser Seite des Schreibtisches verbracht, da fühlt es sich ein wenig an, wie nach Hause zu kommen. Mir hat die investigative Seite meiner Arbeit schon immer Spaß gemacht; der administrative Kram war es, den ich nicht so mochte. Also ist das hier die beste aller gerade möglichenWelten – ich kann Spuren nachgehen, die Laufarbeit machen und den Fall hoffentlich schnell lösen. Das war ja auch der Grund, warum ich überhaupt Polizistin geworden bin. Begangenes Unrecht wiedergutmachen und so, du weißt schon.“
    Page starrte Taylor einen Moment lang an, dann klopfte sie ihr auf die Schulter. „Du bist eine erstaunliche Frau, Taylor. Wir sehen uns später, ich muss zu Gericht.“
    „Schließ die bösen Jungs weg, Julia. Wir zählen auf dich.“
    „Pah“, sagte Page, grinste aber dabei.
    Als sie weg war, schaute Taylor auf ihre Uhr. 9:30 Uhr. Perfektes Timing. Zur Rechtsmedizin würde sie fünfzehn Minuten brauchen. Sie schloss ihr Notizbuch, steckte es in ihre hintere Hosentasche und verließ das Büro. Sie hatte Page gegenüber nicht gelogen; sie verspürte tatsächlich ein gewisses nostalgisches Gefühl. Sogar als Lieutenant hatte sie es gemocht, mit ihren Leuten an vorderster Front zu stehen, sie vor Ort anzuleiten und zu führen, anstatt von ihrem Büro aus.
    Und ehrlich gesagt war sie ein hervorragender Detective gewesen, was zugleich Segen und Fluch war. Wenn man seine Arbeit zu gut macht, wird man mit all dem dazugehörigen Kopfzerbrechen befördert. Sie konnte nicht bestreiten, dass sie es vermisste, das Kommando über das Morddezernat zu haben, aber sie würde es überleben. Sie war immer noch eine Polizistin, die einen Job zu erledigen hatte.
    Sie suchte sich ihren Weg durch den Kaninchenbau zum Ausgang und sah links neben der Tür ein weißes Brett an der Wand – die Liste zum Ein- und Austragen ihres Kommens und Gehens. Erst wollte sie es ignorieren, dann jedoch schob sie ihren Magneten auf „Aus dem Haus“, schrieb „Rechtsmedizin“ in die Spalte neben ihrem säuberlich in Druckbuchstaben geschriebenen Namen und ging durch die Tür. Eines hatte sie während ihrer dreizehn Jahre bei der Polizei gelernt. Manchmal suchte man sich seine Schlachten selber aus.

7. KAPITEL
    Gavin hatte eine neue Sprachnachricht, als er an diesem wunderschönen sonnigen Morgen in sein Studio zurückkehrte. Er hörte sie ab, bevor er die Kuriertasche abnahm, die er sich über die Schulter geschlungen hatte. Sie ging um seinen letzten Job und kam von Wilhelmina, die immer sehr gut für seine Dienste bezahlte.
    „Gavin, die neuen Fotos sind da. Würdest du sie dir

Weitere Kostenlose Bücher