Todessymphonie (German Edition)
hineinlaufen, um ihre Bestellung abzuholen. Innerhalb von drei Minuten kehrte er mit ihrem Essen und einer Einladung der Tochter des Bürgermeisters des Ortes zurück, jederzeit gerne wieder vorbeizukommen.
Sobald sie auf dem Highway Richtung Norden waren, lenkte Taylor mit einer Hand und hielt mit der anderen den saftigen Cheeseburger, von dem sie einen großen Bissen nahm. Himmlisch.
„Simmons hatte recht, dieser Burger ist ziemlich gut“, sagte McKenzie mit vollem Mund.
„Das ist ja wohl untertrieben.“ Taylors Handy klingelte. „Hey, könntest du mal für mich rangehen? Stell es einfach auf Lautsprecher.“
McKenzie nahm den Anruf mit einem pseudoschottischen Akzent an. „Detective Taylor Jacksons Apparat. Bitte warten Sie, ich verbinde mit Detective Jackson.“
Sie lachte. Wer hätte gedacht, dass McKenzie Sinn für Humor hat? Es wurde langsam immer leichter, mit ihm zusammen zu ein. Sie hatte das Gefühl, dass er eines nicht allzu fernen Tages einen guten Detective abgeben würde.
Sie schluckte die Burgerreste hinunter und sagte: „Hier ist Detective Jackson.“
„Und hier ist Clyde Storm, Mordkommission Chattanooga. Ich habe die Nachricht erhalten, dass Sie Informationen über einen offenenMordfall angefragt haben. Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Danke für Ihren Rückruf. Ich hatte einen ViCAP-Treffer aus Ihrem Revier, ein Opfer namens Sharonda Guilmet. Erinnern Sie sich an den Fall? Was können Sie mir über die Ermittlung sagen?“
„Ah, Sharonda. Das war seltsam. Sie ist vor einem Jahr getötet worden. Sie war eine Professionelle, hat für Crack angeschafft. Sie wissen ja, wie das läuft. Sie verschwand für eine Weile, dann tauchte sie tot in ihrer Wohnung auf, nur noch Haut und Knochen, und im Hintergrund spielte irgendwelche klassische Musik.“
Zu viele Zufälle, dachte Taylor. „Was war das für Musik?“ Sie konnte hören, wie er auf der Suche nach den Informationen in Papieren blätterte.
„Hier ist es. Ein Stück, das sich Requiem nennt. Ist wohl von Mozart. Gruseliges Zeug, viel Gesang und so.“
„Wie passend, dass er das Requiem gewählt hat. War die Todesursache Verhungern?“
„Ja. Sie war schon ein paar Wochen verschwunden, niemand wusste, wie lange genau. Und dann taucht sie in ihrem eigenen Bett wieder auf und überall gucken die spitzen Knochen hervor. Das war eigenartig.“
„Keine Inszenierung, keine besondere Positionierung der Leiche?“
„Negativ. Sie lag im Bett, die Decke hochgezogen. Haben Sie einen Verdächtigen für mich?“
„Nein, leider noch nicht. Aber ich glaube, dass wir langsam näher kommen. Das ist der dritte Mord, auf den ich gestoßen bin, bei dem im Hintergrund klassische Musik läuft und wo die offizielle Todesursache Verhungern ist. Ich habe ein weiteres Opfer, das wir heute in einem See treibend gefunden haben. Sie wird heute Nachmittag obduziert. Das könnte das vierte Mädchen allein in Tennessee sein. Haben Sie irgendwelche physischen Beweise sammeln können?“
„Sicher, das Übliche. Die Untersuchung auf Vergewaltigung ergab Spermaspuren. Wir haben sie in CODIS eingegeben, aber bisher gab es keine Treffer. Sie war eine Hure, das darf man nicht vergessen. Die Samen könnten von vielen Kerlen stammen.“
„Warten Sie mal! Sie haben DNA?“
„Klar.“
„Clyde, Sie haben mir gerade den Tag gerettet. Können Sie mir die Ergebnisse faxen und die CODIS-Informationen zuschicken? Ich leite es nach Quantico weiter, wo eine ähnliche Mordserie in Italien und England untersucht wird. Scheint, als wäre unsere Junge ziemlich eifrig gewesen. Und könnten Sie mir auch irgendwie die Fallakten per Kurier schicken lassen? Ich würde gerne persönlich bei Ihnen vorbeikommen, aber das würde ich frühestens morgen Nachmittag schaffen. Wenn Sie gewillt wären, zu teilen, was Sie haben, könnte ich Ihnen vielleicht helfen, den Fall aufzulösen.“
„Klar, warum nicht. Die Akten sind in ein paar Stunden bei Ihnen.“
„Jetzt sind Sie offiziell mein bester Freund. Vielen tausend Dank.“ Sie gab ihm die Adresse durch, an die er die Sachen schicken sollte, und legte dann auf.
„Tja, McKenzie, scheint, als wenn wir langsam vorankommen. Schauen wir mal, wie es unserer Lady vom See in der Rechtsmedizin ergeht.“
Sie kamen näher. Sie kamen immer näher.
24. KAPITEL
Baldwin und Memphis hatten zwei Stunden intensiv an dem Profil gearbeitet, als Baldwins Telefon klingelte. Er sah, dass es Taylor war, und entschuldigte sich kurz.
„Hey
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