Todessymphonie (German Edition)
Babe, was gibt’s?“
„Ich habe großartige Neuigkeiten. Ich habe mir doch ein paar frühere Verbrechen angeschaut und glaube, dass wir auf zwei weitere Morde unseres Mannes gestoßen sind. Und das Beste: Vielleicht habe ich jetzt DNA für dich!“
„Ernsthaft? Das wäre fantastisch.“
„Ja, das wäre es. Außerdem habe ich gerade einen Anruf vom Taschen-Verlag New York erhalten. Sie haben die Impressen der Picasso-Monografien auftreiben können. Ich warte noch auf ihr Fax. Wir kommen langsam näher, das spüre ich. Wie sieht es bei dir aus?“
„Highsmythe und ich sind die Fälle aus Italien und England noch einmal durchgegangen. Anhand seiner Theorien ändere ich jetzt gerade noch ein paar Einzelheiten an meinem Profil. Wann wirst du die DNA haben?“
„Sie befindet sich bereits in CODIS. Dein forensischer Analytiker kann darauf zugreifen. Der Name des Opfers ist Sharonda Guilmet. Ich bin gerade auf dem Weg zur Autopsie des Mädchens vom Radnor Lake und lass dir alles zukommen, sobald ich es habe. Ich warte auf einen Kurier, der mir die Fallakten und andere Informationen aus Chattanooga vorbeibringt.“
„Babe, das sind unglaubliche Neuigkeiten. Halt mich auf dem Laufenden, okay? Du erinnerst dich an Pietra Dunmore, oder?“
„Natürlich. Ist sie nicht gemeinsam mit Charlotte für den Schneewittchenfall nach Nashville gekommen?“
„Richtig. Sie bearbeitet diesen Fall für mich. Sobald wir alle Teile zusammen haben, wird sie die forensische Untersuchung einleiten. Wenn es eine Übereinstimmung gibt, wird Pietra sie finden.“
„Okay. Ich ruf dich nach der Autopsie an. Bis dahin sollte ich alles für dich zusammen haben.“
„Hättest du etwas dagegen, wenn wir dir Gesellschaft leisten?“
„Bei der Obduktion? Überhaupt nicht.“
„Gut. Das weiß ich zu schätzen.“
Er legte auf und nickte Memphis zu. „Wir sind drin. Gehen wir.“
25. KAPITEL
Der Parkplatz der Rechtsmedizin war beinahe leer – nur Sams BMW 330ci Cabriolet stand auf seinem üblichen Platz. Die Sonne ging gerade unter, nach dem Sturm hingen am Himmel rosa und rot glühende Wolken. Taylor und McKenzie gingen zur Eingangstür.
McKenzie schnalzte mit der Zunge. „Unsere zweite Autopsie in zwei Tagen. Ich hatte gehofft, dass die Mordkommission es mit weniger Morden und dafür mehr mit Körperverletzung und Mordversuchen zu tun hätte.“
„McKenzie, ich glaube, da besteht noch Hoffnung für dich.“ Taylor zog ihre Keycard durch, und die Tür ging auf. „Es ist nicht immer so. Normalerweise geht es in der Mordkommission ruhig, langweilig und gesetzt zu. Viel Papierkram und den Prozess begleitende Arbeiten. Diese Art von Mordserien sind sehr selten.“
Sie betraten die Eingangshalle, die dunkel und still dalag. Sie wirkte geradezu unheimlich mit den ausgeschalteten Lampen; die Geister fühlender Wesen schwebten durch die Dunkelheit.
„Gab es nicht ein paar dieser Fälle, als du Lieutenant warst? Und ist unter deiner Leitung nicht die Mordrate drastisch gesunken?“
Das war das erste Mal, dass er ihre Degradierung offen ansprach.
„Stimmt, die Fälle gab es. Bevor wir dezentralisiert wurden, hatten wir hier das sogenannte Murder Squad. Unsere Aufklärungsrate betrug dreiundachtzig, vierundachtzig Prozent. Jetzt, mit diesen ganzen Grabenkämpfen und hinterhältigen Angriffen, einem Chief, der keinerlei Verbindung zu seiner Mannschaft hat, läuft alles langsam aus dem Ruder. Ich glaube, die bösen Jungs wissen, dass wir nicht mehr so gut aufgestellt sind wie früher. Sie kommen mit mehr durch, und dass der Chief die Gemeinden aufruft, sich selber zu bewachen, ist ein Witz. Ach ja … Was will man machen, McKenzie?“
„Ich habe das Gerücht gehört, dass du darum kämpfst, wieder als Lieutenant eingesetzt zu werden.“
Sie waren an den Türen zum Autopsiebereich angekommen. Taylor drehte sich um und schaute McKenzie an. Sie wog ihre Antwort sorgfältig ab. Noch vertraute sie McKenzie nicht vollkommen. Trotz aller Enthüllungen des heutigen Tages. Sie war sich nicht sicher, dass er ihr nicht zur Seite gestellt worden war, damit Delores Norris, Elm und der Chief sie im Auge behalten konnten und informiert waren,was sie vorhatte. Er schien ein ganz normaler Typ zu sein, einfach ein weiterer junger Detective der Mordkommission, der begierig war, zu lernen, voranzukommen. Aber sie hatte sich schon mal die Finger verbrannt. Da musste sie nur an die Situation mit David Martin zurückdenken. Und mit dem hatte sie sogar
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