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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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an.“
    „Also war Leslie auch eines deiner Mädchen, richtig?“
    „Vielleicht.“ Er sah aufrichtig traurig aus, sodass Taylor etwas sanfter weiterfragte.
    „Wann hast du Leslie das letzte Mal gesehen, Tyrone?“
    Sie sah, dass er über seine Antwort nachdachte. „Erzähl mir einfach die Wahrheit, okay? Ich möchte herausfinden, wer sie umgebracht hat.“
    „Ha. Als wenn Sie sich für irgendeinen Bruder interessieren würden, der ein paar schwarze Mädels umgebracht hat.“
    Taylor schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Ehrlich gesagt tue ich genau das. Es ist mir scheißegal, welche Hautfarbe du hast, und dieser Bullshit bringt dich bei mir kein Stückchen weiter. Ein Verbrechen ist ein Verbrechen, und es ist höchste Zeit, dass du mir sagst, was ich wissen will. Nachdem wir das geklärt haben, noch einmal: Wann war das letzte Mal, dass du Leslie gesehen hast?“
    Tyrone wirkte beeindruckt. Sie stellte sich vor, dass er überlegte, wie viel er für sie nehmen könnte. Aber er hörte mit dem Gepose auf und beantwortete ihre Frage.
    „Vor drei Wochen.“
    „Und du hast sie nicht vermisst gemeldet?“
    „Sie war mit Allegra zusammen.“
    Taylor widerstand dem Drang, sich gegen die Stirn zu schlagen. Natürlich war Leslie mit Allegra zusammen gewesen. Deshalb war das Timing so perfekt. Er nahm sich zwei auf einmal und legte sie mit einem Tag Abstand ab. Wer war als Erste gestorben? Das konnte sieerst sagen, wenn Sam den genauen Todeszeitpunkt festgestellt hatte, aber offensichtlich waren sie beinahe zur gleichen Zeit gestorben.
    „Sie hatten einen gemeinsamen Kunden?“
    „Ja, irgendein Typ in so einem Pius hielt an und fragte nach einem Date. Er sah nicht verrückt aus oder so, also habe ich sie mit ihm gehen lassen. Das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe.“
    „Wie sah er aus?“, fragte Taylor.
    „Pft, was weiß ich. Fromm. Ein Bruder, aber Mischling. Mittelgroß, helle Haut. Ich hab nicht sonderlich auf ihn geachtet. Aber wenn er ein Mörder ist und das Auto ihm gehört und nicht gestohlen war, dann ist er ein ganz schöner Idiot.“
    Taylor lachte. „Tyrone, da stimme ich dir zu. Was meinst du damit, wenn du ihn Mischling nennst?“
    „’ne Kreuzung halt. Das ist das Einzige, was mir an ihm aufgefallen ist.“
    „Du meinst, er war gemischtrassig?“
    „So nennt ihr das wohl. Ist bestimmt politisch korrekter.“
    Taylors Gedanken wirbelten durcheinander. Il Marcellaio griff schwarze und weiße Frauen an. Lag das daran, dass er selber schwarz und weiß war?
    „Wenn du Pius sagst, was für ein Auto meinst du damit?“
    „Ach, Sie wissen schon. Einen dieser dummen Benzinsparer. Pius. Toyota.“
    „Ein Prius?“
    Tyrone lachte laut. „Ja, so nennt ihr Weißen den wohl.“
    Großartig. Sarkasmus war immer enorm hilfreich.
    „Okay, es war also ein hellhäutiger schwarzer Mann, der einen Prius fuhr. Was für eine Farbe hatte der Wagen?“
    „Weiß. Und ich würde ihn nicht einen schwarzen Mann nennen. Dafür hatte er zu viel weißen Abschaum in sich. Man muss sich ein bisschen Stolz auf seine Wurzeln bewahren, verstehen Sie?“ Er schlug sich mit den Knöcheln seiner geschlossenen Faust dreimal gegen das Herz.
    Stolz. Stolz trieb diesen Mann dazu, Zuhälter und Drogendealer zu sein, ein Händler von Sehnsüchten und Missbrauch. Und er sah den Versuch, Benzin zu sparen, als Frömmelei – „Toyota Pius“. Die Ironie entging ihr nicht.
    „Kannst du dich an noch etwas erinnern? Einen Aufkleber, odervielleicht hast du das Kennzeichen aufgeschrieben, um ein Auge auf deine Mädchen haben zu können?“
    „Nö. Hatte davor nie Grund, sie im Auge zu behalten. Sie konnten ja nirgendwo hin. Ich gebe ihnen alles, was sie brauchen.“
    Außer Sicherheit. Er hatte ihnen alles gegeben, das sie brauchten, um von einem Serienkiller geschnappt zu werden. Hatte sie persönlich in die Hände ihres Mörders gegeben. Sie hatte allerdings nicht das Bedürfnis, ihn darauf hinzuweisen.
    „Okay, Tyrone, das war sehr hilfreich. Vielen Dank für deine Kooperation. Gerald, wir sind mit ihm fertig. Danke für all deine Hilfe.“
    Sie schüttelte Gerald die Hand und überließ es ihm, sich mit dem unerlaubten Waffenbesitz seines Informanten zu beschäftigen.
    Draußen auf dem Flur sagte sie zu McKenzie: „Ich denke, hier sollten sich unsere Wege trennen. Fahr du raus zu Bangor, ich kümmere mich hier um alles. Wir sehen uns dann morgen früh in alter Frische.“
    „Bist du sicher, dass du mich nicht

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