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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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würde ihre Gefühle spüren, auch wenn er sie vielleicht nicht verstand. Es war besser, dass er fort war.
    Auf ihrem Tisch lag ein Zettel, auf dem in Rowenas krakeliger Handschrift geschrieben stand: „Das Fax ist in deiner obersten Schublade.“
    Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht, dabei waren es die Informationen, auf die sie den ganzen Tag gewartet hatte.
    Schnell zog sie die oberste Schublade auf. Das Fax bestand aus zwei Seiten – ein Deckblatt von Taschen Books Manhattan, dahinter eine Seite mit Impressumsangaben. Redakteur, Grafiker, Produktion, Angaben für die Nationalbibliothek. Okay. Einer dieser drei Namen musste der sein, nach dem sie suchte.
    Sie schrieb sie alle in ihr Notizbuch und rief dann Baldwin an.
    „Wir haben ein paar Namen“, sagte sie. „Das Puzzle beginnt langsam, Gestalt anzunehmen.“
    „Ausgezeichnet. Würdest du dich gerne mit Memphis und mir auf einen Drink treffen, bevor wir abhauen? Wir sind im Ruth’s Chris Steak House unten im Loews Vanderbilt Hotel.“
    „Klar, warum nicht. Ich bin gleich da.“
    Sie schaltete ihren Computer aus und fuhr dann mit dem Auto zu dem Restaurant im West End. Ein Parkwächter nahm ihr die Autoschlüsselab. Taylor nutzte die Fensterscheiben am Eingang, um ihre Haare noch einmal zu richten, dann betrat sie das Restaurant.
    Baldwin sah sie zuerst und winkte ihr zu. Sie ging zu dem Tisch hinüber, setzte sich und bestellte ein Glas Seghesio Zinfandel, eine Neuentdeckung von ihr und Baldwin.
    Memphis trank Scotch, das erkannte sie an dem torfigen, modrigen Geruch. Sie hatte Whiskeys schon immer gehasst. Die schmeckten wie Holzspäne. Baldwin hatte ein frisch gezapftes Sam Adams vor sich stehen.
    „Unser Flug geht um zehn. Ich habe entschieden, heute schon nach Quantico zurückzukehren, damit wir uns so schnell wie möglich mit den neuen Informationen beschäftigen können. Ich will, dass alles ins Profil aufgenommen wird, damit ich es dir morgen zukommen lassen kann“, sagte Baldwin. „Da fällt mir ein, ich muss unsere Reservierung noch telefonisch bestätigen. Hast du schon gegessen?“
    „Ja. Wir haben uns was vom Thai bestellt.“
    „Okay, gut. Übrigens, Memphis hat vorhin die scharfsinnige Beobachtung gemacht, dass wir es mit jemandem zu tun haben, der gemischtrassig ist.“
    Sie ertappte sich dabei, Memphis anzulächeln, und riss sich sofort wieder zusammen. „Verdammt, da seid ihr mir zuvorgekommen. Ich habe gerade einen Zuhälter verhört, der sagte, beide Opfer wären zusammen in einen weißen Prius gestiegen, der von einem, wie er es nannte, Oreo gefahren wurde.“
    „Das ist aber ein ziemlich abfälliger Ausdruck.“
    „Na ja, es war ja auch kein sonderlich netter Kerl, also passt das wieder.“
    „Also hat der Zeuge bestätigt, dass unser Mann zwei Mädchen auf einmal mitgenommen hat?“, hakte Baldwin nach.
    „Sieht so aus.“
    „Noch irgendwelche Neuigkeiten?“, wollte Memphis wissen.
    „Nein, das ist alles. Ich wünschte, ich hätte mehr.“
    „Aber es ist ein Fortschritt, meine Liebe. Ich bin in einer Sekunde zurück. Seid solange nett zueinander.“
    Taylor schaute Baldwin aus zusammengekniffenen Augen an. Warum hatte sie das Gefühl, dass sich heute alle gegen sie verschworen hatten?
    Baldwin entfernte sich vom Tisch, und Memphis rutschte auf der Bank ein Stück nach links, sodass er Taylor direkt gegenübersaß.
    „Kommen Sie oft hierher?“, fragte er.
    „Highsmythe …“
    „Oh, bitte nennen Sie mich Memphis. Ich mach nur Witze. Ich mag es, zu sticheln.“
    „Das ist mir schon aufgefallen.“ Sie entspannte sich ein wenig. Sie wusste, dass Sam unrecht hatte. Sie hatte nicht geflirtet. Denn wenn sie es getan hätte, wäre es für alle Anwesenden nicht zu übersehen gewesen. Als sie ihn jetzt anlächelte, machte sie sich keine Sorgen darüber, was er wohl denken könnte.
    „Fein. Memphis. Ich hoffe, Nashville hat Ihnen gefallen? Es tut mir leid, dass es so ein verrückter Tag war, aber mit etwas Glück wird uns der heutige Mord unserem Killer einen Schritt näher bringen.“
    „Was für eine zauberhafte kleine Ansprache. Vielleicht sollten wir Sie in einer von Shakespeares Kreationen unterbringen. Mal sehen … wir brauchen eine starke Frau, die sich nicht gerne herumschubsen oder etwas sagen lässt. Viola vielleicht. Nein, ich hab’s. Portia. Kein Zweifel.“
    Sie verdrehte die Augen und nippte an ihrem Wein. Er war perfekt – würzig und kräftig.
    Memphis beugte sich vor. „Sagen Sie mir, warum Sie

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